War ich gut Schatz
angemessen, hat er sich wie ein König auf unserem gerade frisch bezogenen Bett breitgemacht. »Na warte«, rufe ich, »raus mit dir! Dein Körbchen steht im Wohnzimmer.« Doch Helmut bewegt sich keinen Zentimeter. Er sieht mich einfach nur mit groÃen Augen an. Bestimmt ist er traurig wegen Adele,
denke ich mitleidig. Hunde sollen ja ein sicheres Gespür dafür haben, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Seufzend lasse ich mich aufs Bett fallen.
»Armer Helmut«, sage ich, »keine Sorge, aber das bekommen wir schon wieder hin, wir beide. Und Daniel hilft uns mit Sicherheit auch.« Dabei kraule ich ihm ein bisschen das Fell, was ihm sehr zu gefallen scheint. Dass Helmut sehr gute Ohren hat, stelle ich nur wenige Minuten später fest, als er plötzlich vom Bett aufspringt und zur Tür rennt. Daniel ist zurückgekommen.
»Wen haben wir denn da?«, höre ich ihn lachend fragen. »Ist das nicht Helmut?«
16 »Wir haben doch jetzt Helmut â¦Â«
Unser neuer Mitbewohner scheint nicht gerne alleine zu sein. Er verfolgt mich durch die ganze Wohnung und sucht sich immer die besten Plätze in meiner Nähe aus. Dass er es sich auf der Terrasse unter unserem Tisch bequem gemacht hat, als wir gegessen haben, konnte ich ja noch verstehen. Besonders weil Daniel ab und an, natürlich aus Versehen, mal was vom Essen fallen lieÃ. Als er jedoch unseren Lorbeerbaum, der in einem groÃen Kübel in der Ecke steht, mit einem Baum in freier Natur verwechselt hat und ihn seelenruhig anpinkelte, fand ich das im Gegensatz zu Daniel gar nicht witzig.
Auf der anderen Seite war es vielleicht ganz gut, dass Helmut beim Essen dabei war. Bestimmt wäre das Gespräch mit Daniel in die Hose gegangen, und ich wäre wieder enttäuscht gewesen. So hatten wir einfach eine Menge SpaÃ, fast so wie früher. Dankbar gucke ich Helmut an. Dass er sich die Couch im Wohnzimmer als Schlafplatz ausgesucht hat, kann ich gerade noch so verkraften, die ist ja eh alt und schon sehr verschlissen. Aber dass er mir auch ins Badezimmer hinterherdackelt und es sich jetzt seufzend auf der Badezimmermatte gemütlich macht, geht
eindeutig zu weit. Das kommt davon, wenn man die Tür nur anlehnt.
Helmut scheint sich sprichwörtlich pudelwohl zu fühlen und beobachtet jede meiner Bewegungen beim Duschen. Demonstrativ ziehe ich den Duschvorhang noch etwas mehr zu, so dass wirklich kein Schlitz mehr bleibt. Ich könnte den Hahn etwas weiter aufdrehen und Helmut nassspritzen. Das gefällt ihm bestimmt nicht. Aber dann darf ich gleich das ganze Bad putzen, und darauf habe ich auch keine Lust. Wo Daniel nur bleibt? Er wollte mich doch abtrocknen, wenn ich mit dem Duschen fertig bin. Ich wasche mir den Schaum aus den Haaren und sage zu Helmut: »Wenn du mich gleich wieder ableckst, schlachte ich dich!«
Aber der Hund bewegt sich keinen Zentimeter, als ich aus der Dusche husche und nach dem Handtuch greife. Er sieht mich einfach nur an. Schnell wickele ich mir das Handtuch um den Körper und mache mich auf die Suche nach Daniel. Er ist im Schlafzimmer und verteilt dort gerade die Teelichter, die er von der Terrasse geholt hat. Als er mich sieht, guckt er mich lange an. »Du bist so schön!«
»Ja? Findest du?«, kokettiere ich. Ich mag es, wenn Daniel mir Komplimente macht. Dass er mich schön findet, höre ich besonders gern, weil ich mich dann selbst gleich viel attraktiver finde.
Wir stehen beide vor dem groÃen Spiegel. Daniel küsst zärtlich meinen Nacken und zieht das Handtuch von meinem Körper. Er flüstert leise in mein Ohr: »Deine Brüste sind wundervoll.« Dann lacht er und sagt: »Und ich mag
es, wenn deine Brustwarzen steif werden wie jetzt gerade.« Seufzend lasse ich meinen Kopf an Daniels Brust fallen und schlieÃe die Augen. Er streicht ganz vorsichtig mit seinen Fingernägeln meinen Körper entlang. An den Seiten bin ich besonders empfindlich. Dann beiÃt er zärtlich in meine Halsbeuge. Seine Hände gleiten weiter über meinen Köper, den Bauchnabel, die Leisten ⦠Mein Bauch zieht sich sofort zusammen, und ich bekomme überall Gänsehaut. »Goosepimpels«, wie Daniel sie immer neckisch auf Englisch übersetzt.
»Mach die Augen auf und schau dich an.«
Ich sehe eine nackte Frau mit nassem rotbraunem Haar. Sie ist etwa eins siebzig groÃ, hat schöne braune Augen und einen Mund, der augenblicklich
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