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War ich gut Schatz

Titel: War ich gut Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Russo Andrea
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erwartungsvoll an. Mit allem rechne ich, nur nicht damit:
    Â»Ein Kind? Wir haben doch jetzt Helmut …«

17 Langsam beginnt diese verrückte Idee in mir Formen anzunehmen
    Â»Wie toll er ist und wie fein er das gemacht hat, habe ich ihm gesagt.«
    Â»Das hast du aber nicht genau so formuliert, oder?«, lacht Katharina.
    Â»Nein, natürlich nicht. Ich habe Daniel einfach ein wenig angehimmelt, habe ihm erzählt, wie umwerfend er in seinen Sportklamotten aussah und dass ich mitbekommen habe, wie andere von seinen Trainerqualitäten geschwärmt hätten. Dazu habe ich ihm ein leckeres Essen auf der Terrasse serviert.«
    Â»Und? Hat es was gebracht?«
    Â»Ja, wenn ich Pech habe, bin ich bald mit einem Ganztagstrainer verheiratet. Sein Chef hat ihm angeboten, seinen Fitnessfachwirt zu machen und komplett ins Studio einzusteigen. Das hat Daniel mir nach meiner Schwärmerei strahlend erzählt. Und ich Blöde animiere ihn auch noch dazu. Das kommt davon, wenn ich anfange zu taktieren. Das konnte ich noch nie gut!«
    Â»Na ja, war vielleicht ein bisschen ungeschickt. Aber der Grundgedanke war nicht schlecht.«
    Wir sitzen auf einer Bank in der Sonne. Lenchen
schlummert gemütlich in ihrem Kinderwagen. Sie ist platt vom langen Spaziergang und glücklich eingeschlafen. Helmut hat sich sofort mit Katharinas Labrador Charly angefreundet. Ich hatte anfangs ja Bedenken, Helmut ohne Leine rumtollen zu lassen, aber Katharina hatte Recht: Helmut hört aufs Wort, besonders wenn ich mit der Tüte voller Hundeleckerlies raschele, bevor ich ihn rufe. Trotzdem werde ich sofort nervös, wenn er zu lange im Gebüsch verschwindet. Nicht auszudenken, wenn ich Adele erzählen müsste, dass Helmut mir abhanden gekommen ist.
    Bevor ich mich auf den Weg zu Katharina machte, habe ich einen Abstecher zu unserer verletzten Nachbarin ins Krankenhaus gemacht. Der Bruch muss zum Glück nicht operiert werden, aber ein paar Tage wird sie mit Gips noch in der Klinik verbringen müssen, bevor sie mit geschientem Bein nach Hause darf. Adele hat keine Kinder. Als jahrelange Geliebte des mysteriösen Mannes, dessen Namen sie immer noch nicht rausrückt, hat sie den richtigen Zeitpunkt dafür einfach versäumt. Allerdings hat sie eine Schwester in Paris und jede Menge Neffen und Nichten, die jedoch auch alle in Frankreich leben.
    Helmut wird die nächsten Tage also bei uns bleiben, und wenn Adele zu Hause ist, gehen wir mit ihm spazieren und kaufen für sie ein. Zum Glück habe ich noch Urlaub. Es hat eben doch alles seinen Sinn! Vielleicht sollte ich Adele vorwarnen, weil Daniel sich in den Kopf gesetzt hat, Helmut neue Kunststückchen beizubringen, wie die Post nach oben zu tragen oder das Licht auszumachen. Königspudel sollen ungemein intelligent und lernfähig sein, hat Daniel
im Internet rausgefunden. Mir würde schon reichen, wenn Helmut lernen würde, dass er nicht immer genau da sein muss, wo ich gerade bin.
    Â»Auf jeden Fall hat es nicht geklappt. Also habe ich es ihm direkt gesagt.«
    Â»Was?«
    Â»Dass ich ein Kind von ihm möchte.«
    Â»Und?«
    Â»Wir hätten schon eins.«
    Mit wenigen Worten erzähle ich Katharina, was sich gestern noch so alles bei uns zugetragen hat. Sie hält sich den Bauch und beschwert sich:
    Â»So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht. Das ist wehenfördernd, Anna, hör auf damit! Wenn ich jetzt hier auf der Parkbank mein Baby bekomme, dann bist du schuld … Eins ist ja mal wohl klar: Wenn ihr wirklich irgendwann ein Kind bekommt, dann müsst ihr es unbedingt Helmut taufen.«
    Â»Du hast gut lachen, du wirst zum zweiten Mal Mutter. Ich bin mit einem Mann verheiratet, der selbst noch ein Kind ist. Und ich steh jetzt wieder da, wo ich letzten Samstag schon stand. Eigentlich müsste ich ihn verlassen. Zumindest wenn ich an die Zukunft mit ihm denke. Aber das bekomme ich einfach nicht auf die Reihe, weil es im Hier und Jetzt dann doch wieder zu schön ist. Daniel ist der perfekte Geliebte, aber anscheinend leider nicht der perfekte Ehemann.«
    Â»Was erwartest du denn genau von ihm? Ich meine, außer dass er sein Examen auf die Reihe bekommt?«

    Â»Nun, das wäre zugegebenermaßen schon mal nicht schlecht. Und ein bisschen weniger Unordnung in der Wohnung wäre auch ganz gut.«
    Â»Und sonst? Angenommen du würdest eine Annonce aufgeben. Nach was würdest du suchen? Was

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