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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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finsteren Morgenstunden, als die neue Horde das fünfte Lager umzingelte.
    Die Kundschafter kehrten zurück. »Die Soldaten sind wachsam«, berichteten sie Doomhammer. »Sie haben doppelt so viele Männer wie üblich auf den Mauern postiert, und sie haben viele Feuer entzündet, damit ihre schwachen Augen sehen können.«
    »Und sie haben das Licht der vollen Monde«, sagte Doomhammer.
    Er blickte zu den silbern und blau-grün leuchtenden Scheiben hinauf. »Die weiße Dame und das blaue Kind sind heute Nacht nicht unsere Freunde.«
    »Wir können nicht zwei Wochen warten«, sagte Hellscream. »Die Horde dürstet nach einer gerechten Schlacht, und wir müssen zuschlagen, so lange unsere Leute noch stark genug sind, um der dä-
    monischen Trägheit zu widerstehen.«
    Doomhammer nickte, doch er blickte weiterhin besorgt. Die Kundschafter fragte er: »Irgendwelche Anzeichen, dass sie einen Angriff erwarten?«
    Eines Tages, das wusste Thrall, würde das Glück sie im Stich lassen. Sie hatten darauf geachtet, die Lager nicht nach einem bestimmten System auszusuchen, um es den Menschen unmöglich zu machen, zu erraten, wo sie als nächstes zuschlagen würden. So konnten sie nicht auf der Lauer liegen. Aber Thrall kannte Blackmoore und wusste, dass er ihm irgendwann, an irgendeinem Ort begegnen würde.
    Und so sehr er sich wünschte, Blackmoore endlich im fairen Kampf gegenüberzustehen, wusste er doch, was das für die Truppen bedeuten würde. Um ihretwillen hoffte er, dass heute Nacht nicht bereits dieser Fall eintreten würde.
    Die Kundschafter schüttelten die Köpfe.
    »Dann lasst uns angreifen«, sagte Doomhammer, und schweigend flutete die grüne Woge den Hügel hinab und auf das Lager zu.
    Sie hatten es fast erreicht, als die Tore aufflogen und Dutzende bewaffneter Männer auf Pferden herausstürmten. Thrall erkannte den schwarzen Falken auf der rot-goldenen Standarte und wusste, dass der Tag, den er gleichzeitig gefürchtet und erhofft hatte, gekommen war.
    Hellscreams Schlachtruf durchschnitt die Nacht und ertränkte beinahe die Schreie der Menschen und das Donnern der Hufe. Die Horde schien sich von der Stärke des Feindes nicht entmutigen zu lassen. Tatsächlich wirkte sie von neuem Leben erfüllt und bereit, sich der Herausforderung zu stellen.
    Thrall warf den Kopf zurück und brüllte seinen eigenen Schlachtruf. Das Gedränge war zu groß, als dass er solch große Mächte wie den Blitz und das Erdbeben hätte anrufen können, aber es gab andere, die er um Hilfe bitten konnte. Trotz eines geradezu überwälti-genden Drangs, sich in die Schlacht zu stürzen und Mann gegen Mann zu kämpfen, hielt er sich zurück. Dafür war noch Zeit genug, nachdem er alles in seiner Macht Stehende getan hatte, um den Orks einen Vorteil zu verschaffen.
    Er schloss die Augen, stemmte seine Füße fest ins Gras und rief den Geist der Wildnis. Ihm erschien ein großes, weißes Pferd, der Geist aller Pferde, und Thrall sprach seine Bitte aus.
    Die Menschen benutzen deine Kinder, um uns zu töten. Auch sie sind in Gefahr. Wenn die Pferde ihre Reiter abwerfen, sind sie frei und können sich in Sicherheit bringen. Kannst du sie bitten, dies zu tun?
    Das große Pferd dachte nach. Diese Kinder sind trainiert für den Kampf. Sie haben keine Angst vor Schwertern und Speeren.
    Aber es ist nicht nötig, dass sie heute sterben , entgegnete Thrall. Wir wollen nur unsere Leute befreien. Es ist eine gerechte Sache, und deine Kinder sollten nicht im Kampf gegen uns sterben.
    Wieder dachte der große Pferdegeist über Thralls Worte nach.
    Schließlich nickte er mit dem riesigen weißen Kopf.
    Plötzlich geriet das Schlachtfeld in noch größere Unordnung, als jedes Pferd entweder kehrt machte und mit einem erschreckten und wütenden Menschen davon galoppierte oder sich auf die Hinterbei-ne erhob und seinen Reiter abwarf. Die Menschen kämpften darum, sich auf ihren Pferden zu halten, aber es war unmöglich.

    Jetzt war es an der Zeit, den Geist der Erde um Hilfe zu bitten.
    Thrall stellte sich vor, wie die Wurzeln jenes Waldes, der das Lager umgab, ausgriffen, wuchsen und aus der Erde hervorbrachen. Bäu-me, die ihr uns Zuflucht gewährt habt … werdet ihr uns auch jetzt helfen?
    Ja , kam die Antwort in seinem Geist. Thrall öffnete die Augen und bemühte sich zu sehen. Selbst mit seiner hervorragenden Nachtsicht war es schwierig auszumachen, was geschah. Aber er konnte es schwach erkennen.
    Wurzeln stießen aus der harten Erde vor den Lagermauern

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