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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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hervor.
    Sie schossen aus dem Boden und packten die Männer, die von ihren Pferden gefallen waren. Sie wanden ihre bleichen Tentakel um die Menschen wie Netze, die sich um gefangene Orks schlossen. Zu Thralls Freude töteten die Orks die gefallenen Wachen nicht, als sie hilflos am Boden lagen. Stattdessen wandten sie sich anderen Zielen zu, drangen in das Lager ein und suchten nach ihren gefangenen Brüdern und Schwestern.
    Eine weitere Feindeswelle stürmte heraus, Menschen zu Fuß. Die Bäume sandten ihre Wurzeln nicht ein zweites Mal aus; sie hatten alle Hilfe gegeben, die sie zu geben bereit waren. Trotz seiner Enttäuschung dankte Thrall ihnen und zermarterte sich das Gehirn, was er als nächstes tun sollte.
    Er entschied, dass er alles getan hatte, was er als Schamane zu be-wirken vermochte. Jetzt war es an der Zeit als Krieger zu handeln.
    Thrall packte das riesige Breitschwert, das ihm Hellscream geschenkt hatte, und stürmte den Hügel hinab, um seinen Brüdern zu helfen.
    Noch nie in seinem Leben hatte Lord Karramyn Langston solche Angst empfunden.
    Er war zu jung, um an den Schlachten im letzten Krieg zwischen Menschen und Orks Teil genommen zu haben, und hatte stets an jedem Wort gehangen, das sein Idol Lord Blackmoore von diesen Kämpfen erzählt hatte. Wenn Blackmoore von den Schlachten sprach, klang es so leicht wie die Jagd in den Wäldern um Durnholde, nur viel aufregender. Blackmoore hatte nichts von den Schreien und dem Stöhnen der Männer erzählt, dem Gestank von Blut und Fäkalien – und Orks! Tausende verschiedene Bilder griffen seine Augen gleichzeitig an. Nein, der Kampf gegen die Orks hatte wie ein herzerfrischender Spaß geklungen, nach dem man sich badete, einen Wein genoss und der Bewunderung durch die Frauen widmete.
    Sie hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite gehabt. Sie waren auf die grünen Monster vorbereitet gewesen. Was war passiert? Warum waren die Pferde, jedes von ihnen ein gut trainiertes Tier, geflohen oder hatten ihre Reiter abgeworfen? Was für ein böser Zauber hatte die Erde dazu gebracht, ihre bleichen Arme auszustre-cken und jene zu fesseln, die das Unglück hatten zu fallen? Woher kamen die schrecklichen weißen Wölfe? Und wie wussten sie, wen sie anzugreifen hatten?
    Langston erhielt auf keine seiner Fragen eine Antwort. Er hatte den Befehl über die Truppe, aber jedes Gefühl, sie zu kontrollieren, war geschwunden, kaum dass diese schrecklichen Tentakel aus der Erde hervorgebrochen waren. Jetzt gab es nur noch reine Panik, die Geräusche von Schwert auf Schild oder Fleisch und die Schreie der Sterbenden.
    Langston wusste nicht, gegen wen er gerade kämpfte. Es war zu dunkel, um etwas zu erkennen, und er schwang sein Schwert blind, schreiend und schluchzend bei jedem wilden Schlag. Manchmal biss Langstons Schwert in Fleisch, doch meist hörte er nur, wie es die Luft durchschnitt. Er wurde allein von seinem Entsetzen angetrie-ben, und eine leise Stimme in seinem Kopf fragte sich, wie lange er das Schwert noch würde schwingen können.
    Ein gewaltiger Schlag auf seinen Schild erschütterte seinen Arm bis hinauf zu den Zähnen. Irgendwie gelang es ihm, den Schutz hochzuhalten, während eine gigantische Kreatur von enormer Stär-ke darauf einhämmerte. Für einen kurzen Moment trafen Langstons Augen die seines Angreifers, und vor Schrecken klappte ihm der Mund auf.
    »Thrall!«, schrie er.
    Die Augen des Orks weiteten sich, als er ihn erkannte, und verengten sich dann in tödlicher Wut. Langston sah, wie sich eine riesige grüne Faust hob.
    Dann wusste er nichts mehr.
    Das Leben von Langstons Männern war Thrall egal. Sie standen zwischen ihm und der Befreiung der gefangenen Orks. Sie hatten sich in einen ehrlichen Kampf begeben, und wenn sie darin starben, so war es ihr Schicksal. Aber Langston wollte er lebend.
    Er erinnerte sich an Blackmoores kleinen Schatten. Langston sagte niemals viel, blickte Blackmoore nur mit einem begeisterten Gesichtsausdruck an und Thrall mit einer Grimasse, die Ekel und Verachtung ausdrückte. Aber Thrall wusste, dass niemand seinem Feind näher stand als dieser jämmerliche Mann mit dem schwachen Willen, und obwohl er es nicht verdiente, würde Thrall dafür sorgen, dass Langston die Schlacht überlebte.
    Er warf sich den bewusstlosen Captain über die Schulter und kämpfte sich zurück durch die dunkle Flut der fortdauernden Schlacht. Er eilte in den Schutz des Waldes und warf Langston am Fuß einer alten Eiche zu Boden wie

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