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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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herausschneiden, die solche Lügen verbreitet!«, brüllte Blackmoore.
    »Leider, Sir, müsst Ihr sechs Fuß tief graben, um seine Zunge zu bekommen«, erklärte der Bote. »Er starb nur eine Stunde nach der Schlacht.«
    Bestürzt über die Neuigkeit sank Blackmoore in seinen Sessel zu-rück und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Ein schneller Schluck würde helfen, aber er wusste, dass er zu viel vor den Augen anderer Leute trank. Er hörte sie bereits flüstern. Betrunkener Narr …
    der hier den Befehl hat …
    Nein. Er leckte sich die Lippen. Ich bin Aedelas Blackmoore, Lord von Durnholde, Herr der Lager … Ich habe diese grünhäutige, schwarzblütige Missgeburt aufgezogen und ausgebildet, ich sollte in der Lage sein, sie aus-zutricksen … Beim Licht! Nur einen Schluck, damit diese Hand wieder ruhig wird …
    Ein seltsames Gefühl des Stolzes überkam ihn. Er hatte Recht behalten mit Thralls Potenzial. Er hatte immer gewusst, dass der Junge etwas Besonderes war, mehr als ein normaler Ork. Hätte Thrall doch nur nicht die Chancen ausgeschlagen, die Blackmoore ihm geboten hatte! Sie könnten in diesem Augenblick den Angriff gegen die Allianz anführen, mit Blackmoore an der Spitze einer loyalen Ork-Armee, die jedem seiner Befehle gehorchte. Dummer, dummer Thrall. Für einen kurzen Augenblick musste Blackmoore an jene letzten Prügel denken, die er Thrall verabreicht hatte. Vielleicht war er doch ein wenig zu weit gegangen …

    Aber er würde jetzt keine Schuldgefühle entwickeln, nicht wegen eines ungehorsamen Sklaven. Thrall hatte alles aufgegeben, um sich mit diesen grunzenden, stinkenden, wertlosen Bestien zu verbünden. Sollte er dort verrotten, wo er fallen würde.
    Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem zitternden Boten zu, und Blackmoore zwang sich zu einem Lächeln. Der Mann entspannte sich und lächelte zaghaft zurück. Mit unsicherer Hand griff Blackmoore nach einer Feder, tauchte sie in Tinte und schrieb eine Botschaft. Er puderte sie, um die überschüssige Tinte aufzusaugen, und gab ihr ein paar Sekunden zum Trocknen. Dann faltete er das Schreiben, ließ heißes Wachs auf das Papier tropfen und setzte ihm sein Siegel auf.
    Er reichte den Brief dem Boten und sagte: »Bring dies zu deinem Herrn. Und pass gut auf deinen Hals auf, junger Mann.«
    Der Bote konnte sein Glück offenbar kaum fassen, verbeugte sich tief und huschte schnell hinaus. Wahrscheinlich wollte er nicht das Risiko eingehen, dass Blackmoore seinen Entschluss änderte.
    Als er wieder allein war, griff Blackmoore nach der Flasche, ent-korkte sie und genehmigte sich mehrere lange, tiefe Schlucke. Als er die Flasche von den Lippen nahm, tropfte etwas Wein auf sein schwarzes Wams. Er wischte den Fleck gleichgültig ab. Dafür hatte er schließlich Diener.
    »Tammis!«, schrie er. Sofort öffnete sich die Tür, und der Diener streckte seinen Kopf herein.
    »Ja, Sir?«
    »Geh und finde mir Langston.« Blackmoore lächelte. »Ich habe eine Aufgabe für ihn.«

SECHZEHN
    Es war Thrall gelungen, sich in drei Lager zu schmuggeln und diese zu befreien. Nach der ersten Revolte waren die Sicherheitsmaßnahmen natürlich verschärft worden, doch sie waren weiterhin jämmerlich nachlässig, und die Männer, die Thrall »gefangen nahmen«
    schienen niemals zu erwarten, dass er Ärger schüren würde.
    Doch während der Schlacht im dritten Lager hatte man ihn erkannt. Das Überraschungselement war dahin, und nachdem er mit Hellscream und Doomhammer gesprochen hatte, war man zu dem Schluss gekommen, dass es zu riskant wäre, wenn sich Thrall weiterhin als einfacher Geknechteter ausgab.
    »Es ist dein Mut, der uns geweckt hat. Du kannst dich nicht weiter in solche Gefahr begeben«, sagte Hellscream. In seinen Augen lag das Leuchten, von dem Thrall jetzt wusste, dass es dämonisches Höllenfeuer war.
    »Ich kann nicht in Sicherheit hinter den Linien sitzen, während sich andere der Gefahr stellen«, antwortete Thrall.
    »Das wollen wir auch nicht vorschlagen«, sagte Doomhammer,
    »aber die Taktik, die wir bisher benutzt haben, ist jetzt zu gefährlich geworden.«
    »Die Menschen reden«, sagte Thrall und erinnerte sich an all die Gerüchte und Geschichten, die er während seiner Ausbildungszeit gehört hatte. Die menschlichen Rekruten hatten gedacht, er sei zu dumm, um sie zu verstehen, und sie hatten sich in seiner Gegenwart frei unterhalten. Diese herablassende Behandlung wurmte ihn noch immer, aber das so erhaltene Wissen war ihm willkommen

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