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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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in seinen Ohren. Seine Knie gaben nach, und er fiel auf die Erde. Ihm wurde übel, und sein Blick verschwamm.
    Das durfte nicht sein. Nicht Tari! Selbst Blackmoore war nicht fä-
    hig, einer Unschuldigen eine solche Abscheulichkeit anzutun!
    Fast wünschte er sich, von Bewusstlosigkeit übermannt zu werden. Aber er blieb unerbittlich wach, starrte auf Taris langes blondes Haar, ihre blauen Augen und ihren blutigen, abgetrennten Hals.
    Dann verschwamm das schreckliche Bild. Nässe lief über sein Gesicht. Schmerz fraß sich in seine Brust, und Thrall erinnerte sich an die Worte, die Tari vor so langer Zeit zu ihm gesprochen hatte: Das nennt man Tränen. Sie kommen, wenn wir traurig sind, wenn unsere Seele krank ist. Es ist, als sei unser Herz so voller Schmerz, dass er nirgendwo anders mehr hin kann.
    Aber es gab einen Ort, an den der Schmerz gehen konnte: in die Tat , in die Rache . Rote Wut vernebelte Thrall den Blick, und er warf seinen Kopf zurück und schrie mit einer Rage, wie er sie noch nie zuvor empfunden hatte. Der rohe Zorn verbrannte ihm schier die Kehle.
    Der Himmel kochte. Dutzende von Blitzen spalteten die Wolken und blendeten für einen Moment die Augen. Das aufgebrachte Rollen des krachenden Donners, das folgte, machte die Ohren der Männer in der Festung sekundenlang taub. Viele ließen ihre Waffen fallen und sanken auf die Knie, von fassungslosem Entsetzen erfasst angesichts des Schauspiels elementarer Empörung, das so offensichtlich die Qualen des Ork-Führers widerspiegelte.
    Blackmoore lachte und verwechselte Thralls Wut offenbar mit hilflosem Schmerz. Als das letzte Grollen des Donners erstarb, brüll-te er: »Sie hab'n gesagt, man könne dich nich brechen! Aber schau, ich hab dich gebrochen, Thrall. Ich hab dich gebrochen! «
    Thralls Schrei erstarb plötzlich, und er starrte Blackmoore an.
    Selbst auf die Entfernung konnte Thrall erkennen, wie das Blut aus Blackmoores Gesicht wich und sein Feind endlich zu verstehen begann, was er mit diesem grausamen Mord geweckt hatte.
    Thrall war mit der Hoffnung gekommen, den Konflikt friedlich beenden zu können, aber Blackmoore hatte diese Chance vollkommen zerstört. Der Generalleutnant würde keinen weiteren Sonnenaufgang mehr erleben, und seine Burg würde wie Glas unter der Faust der Orks zerspringen.
    »Thrall …« Es war Hellscream, der sich nicht sicher war, in welchem Zustand sich der junge Ork befand. Thrall, dessen Brust noch immer vor Kummer schmerzte und dem Tränen über das breite, grüne Gesicht rannen, spießte ihn mit einem wilden Blick auf. Zustimmung gemischt mit Verständnis zeigte sich auf Hellscreams Gesicht.
    Thrall nutzte seine starke Fähigkeit zur Selbstkontrolle und hob langsam den gewaltigen Kriegshammer. Er begann mit den Füßen aufzustampfen, langsam, aber stetig, in einem machtvollen, regelmäßigen Rhythmus. Die anderen Orks schlossen sich ihm an, und zaghaft begann die Erde zu beben.
    Langston starrte angeekelt und entsetzt auf das Haupt des Mädchens, das auf der Erde dreißig Fuß unter ihnen lag. Er kannte Blackmoores Grausamkeit, aber er hatte sich niemals vorstellen können …
    »Was habt Ihr getan?« Die Worte explodierten aus dem Mund des Sergeants, der Blackmoore packte und ihn herumwirbelte, damit er ihm direkt ins Gesicht sehen konnte.
    Blackmoore begann hysterisch zu lachen.
    In den Eingeweiden des Sergeants wurde es kalt, als er die Schreie der Orks hörte und dann spürte, wie der Untergrund leicht zu beben begann. »Mylord, er bringt die Erde zum Aufbäumen … Wir müssen feuern!«
    »Wenn zweitausend Orks mit'n Füßen aufstampfen, bebt natürlich der Boden!«, knurrte Blackmoore starrsinnig. Er wandte sich zurück zur Mauer und hatte offenbar vor, den Ork weiter mit Worten zu martern.
    Wir sind verloren , dachte Langston. Jetzt war es zu spät, um sich zu ergeben. Thrall würde seine dämonische Magie herbeirufen und die Festung und jeden Einzelnen darin vernichten. Er wollte Rache für das Mädchen. Langstons Mund bewegte sich, aber er brachte keine Worte heraus. Er spürte, wie der Sergeant ihn anstarrte.
    »Ich verfluche euch, ihr hochgeborenen, herzlosen Bastarde«, zischte er, bevor er brüllte: » Feuer! «
    Thrall zuckte nicht einmal, als die Kanonen ihre tödliche Ladung ausspien. Hinter sich hörte er Schmerzensschreie, aber er blieb unberührt. Er rief den Geist der Erde, schüttete seine Verzweiflung aus, und die Erde antwortete. In einer präzisen Linie warf sich die Erde auf und lief

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