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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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unmittelbar von Thralls Füßen aus zu dem riesigen Tor hin – wie der Schacht eines gigantischen Maulwurfs. Das Tor wurde erschüttert. Die Mauer, die es umgab, zitterte, und ein paar kleine Steine fielen herab, aber die Festung war besser gebaut als die Lager, und die Mauer hielt stand.
    Blackmoore kreischte. Sein Blick erkannte auf einmal sehr scharf, was um ihn herum vorging, und zum ersten Mal, seit er sich genug Mut angetrunken hatte, um die Hinrichtung von Taretha Foxton zu befehlen, dachte er wieder klar.
    Langston hatte nicht übertrieben. Thralls Kräfte waren gewaltig, und seine Taktik, den Ork zu brechen, war gescheitert. Tatsächlich hatte er ihn zu noch größerer Wut angestachelt, und während Blackmoore in Panik und mit einem Gefühl von Übelkeit in der Kehle zusah, flossen Hunderte … nein, Tausende riesiger, grüner Gestalten in einem tödlichen Strom die Straße hinunter.
    Er musste hier weg. Thrall würde ihn töten. Er wusste es. Irgendwie würde Thrall ihn finden und töten für das, was er mit Taretha gemacht hatte …
    Tari, Tari, ich liebte dich. Warum hast du mir das angetan?
    Jemand schrie. Langston kläffte Blackmoore ins Ohr, das hübsche Gesicht gerötet, die Augen vor Furcht hervorgetreten. Die Stimme des Sergeants war an seinem anderen Ohr und spie sinnlosen Lärm.
    Blackmoore starrte die beiden hilflos an. Der Sergeant blökte weitere Worte, dann wandte er sich den Männern zu. Sie fuhren fort, die Kanonen zu laden und abzufeuern, und unter Blackmoore stürmten die Ritter gegen die Reihen der Orks. Er hörte Schlachtrufe und das Krachen von Stahl. Die schwarzen Rüstungen seiner Männer ver-schmolzen scheinbar mit der hässlichen, grünen Haut der Orks, und hier und da gab es ein Aufblitzen weißen Fells, als … Beim Licht!
    War es Thrall wirklich gelungen, weiße Wölfe in seine Armee aufzunehmen?
    »Zu viele«, flüsterte er. »Es sind zu viele. So viele von ihnen …«
    Wieder zitterten die Mauern der Festung. Angst, wie Blackmoore sie noch nie gekannt hatte, ergriff Besitz von ihm, und er fiel auf die Knie. In dieser Haltung kroch er wie ein Hund die Stufen hinab in den Hof.
    Die Ritter waren alle draußen. Sie kämpften und, davon war Blackmoore überzeugt, starben. Im Inneren der Festung schrien die Männer, die noch übrig waren, und packten, was sie finden konnten, um sich zu verteidigen – Sensen, Mistgabeln, sogar die hölzernen Übungswaffen, mit denen ein viel jüngerer Thrall einst seine Kampfkünste trainiert hatte. Ein eigenartiger, jedoch vertrauter Geruch stieg in Blackmoores Nase. Furcht, ja, das war es. Er kannte den Gestank aus vergangenen Schlachten, hatte ihn noch an den Leichen der Gefallenen gerochen. Er hatte vergessen gehabt, wie er ihm stets den Magen umdrehte.
    So hätte es nicht sein sollen. Die Orks auf der anderen Seite des zitternden Tores hätten seine Armee sein müssen. Ihr Führer, der da draußen wieder und wieder Blackmoores Namen schrie, war eigentlich sein unterwürfiger, gehorsamer Sklave. Und Tari sollte hier sein
    … wo war sie denn …? Und dann erinnerte er sich. Er erinnerte sich wie seine eigenen Lippen den Befehl bildeten, der ihr das Leben raubte, und ihm wurde vor den Augen seiner eigenen Männer ab-grundtief schlecht.

    »Er hat die Kontrolle verloren!«, brüllte Langston, nur wenige Zoll vom Ohr des Sergeants entfernt. Er brüllte, damit der andere ihn im Lärm der Kanonen, der auf Schilde prallenden Schwerter und der Schmerzenschreie hören konnte. Wieder erzitterten die Mauern.
    »Er hat die Kontrolle schon vor langer Zeit verloren!« gab der Sergeant zurück. »Ihr habt jetzt das Kommando, Lord Langston! Was sollen wir tun?«
    »Kapitulation!«, kreischte Langston ohne zu zögern. Der Sergeant, die Augen auf die Schlacht gerichtet, die dreißig Fuß unter ihnen wütete, schüttelte den Kopf.
    »Dazu ist es zu spät! Blackmoore hat uns alle dem Tod geweiht.
    Wir müssen um unser Leben kämpfen, bis Thrall wieder über Frieden sprechen will … falls er das jemals wieder vorhat. Was sollen wir also tun?«, verlangte der Sergeant ein weiteres Mal zu wissen.
    »Ich … ich …« Alles, was auch nur im Entferntesten an einen logi-schen Gedanken erinnerte, war aus Langstons Hirn gewichen. Diese Sache namens Schlacht, er war nicht dafür geschaffen – schon zwei Mal war er in ihrem Angesicht zusammengebrochen. Er wusste, dass er ein Feigling war, und er verachtete sich dafür. Aber das änderte nichts an der Tatsache.
    »Wollt

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