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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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Blick zu.
    »Sie ist … geil. Ich würde …«
    »Sei still!«
    Er lacht in sich hinein. »Ficken … mit dir.«
    »Das … ist es nicht. Nicht … so.«
    »Was dann?«
    Ich zögere, unsicher, was ich antworten soll. »Mehr.«
    Sein Ausdruck wird gespenstisch ernst. »Was? Liebe?«
    Ich denke darüber nach. Außer einem Schulterzucken fällt mir keine Antwort ein. Also zucke ich die Schultern und versuche nicht zu lächeln.
    M wirft den Kopf zurück und ahmt so gut er kann ein Lachen nach. Er klopft mir auf die Schulter. »Mein … Junge! Verliebter … Junge!«
    »Geh … mit ihr fort«, sage ich.
    »Wohin?«
    »Nach Hause … bringen.«
    »Stadion?«
    Ich nicke. »Auf sie … aufpassen.«
    M denkt darüber nach. Er mustert mich, das zerschrammte Gesicht vor Sorge verdüstert.
    »Ich … weiß«, seufze ich.
    M verschränkt die Arme vor der Brust. »Was … ist los … mit dir?«, fragt er noch einmal.
    Und wieder fällt mir außer einem Schulterzucken nichts ein.
    »Du … okay?«
    »Anders.«
    Er nickt vage, und ich winde mich unter seinem forschenden Blick. Ich bin es nicht gewohnt, tiefsinnige Unterhaltungen mit M zu führen. Oder mit irgendeinem Toten. Ich drehe die Kaffeetasse in meinen Fingern, in ihren grünen, flaumigen Inhalt vertieft.
    »Wenn … du weißt«, sagt M schließlich ernster, als ich ihn jemals zuvor habe reden hören, »sag’s mir. Sag’s … uns .«
    Ich warte, dass er einen Witz daraus macht, aber das tut er nicht. Er meint es wirklich ernst.
    »Mach ich«, sage ich. Ich gebe ihm einen Klaps auf die Schulter und stehe auf. Als ich gehe, betrachtet er mich mit genau dem gleichen seltsamen Gesichtsausdruck, den ich auf den Gesichtern der anderen Toten sehe. Diese Mischung aus Verwirrung, Angst und leiser Erwartung.

Die Szene, wie Julie und ich uns unseren Weg aus dem Flughafen bahnen, erinnert entweder an einen Hochzeitszug oder an die Schlange vor einem Buffet.
    Die Toten stehen aufgereiht in den Hallen, um uns vorübergehen zu sehen. Alle sind sie gekommen. Sie wirken rastlos und erregt, und ohne Frage würden sie Julie liebend gern verschlingen, aber weder rühren sie sich noch machen sie ein Geräusch. Ich habe M gebeten, uns bis nach draußen zu begleiten. Mit geringem Abstand folgt er uns, stattlich und wachsam, und scannt die Menge wie ein Geheimagent.
    Die unnatürliche Stille eines Raums voller Menschen, die nicht atmen, ist surreal. Ich schwöre, dass ich Julies Herz klopfen höre. Sie bemüht sich, gelassen und stetig auszuschreiten, doch ihr wilder Blick straft sie Lügen.
    »Glaubst du wirklich, dass das klappt?«, flüstert sie.
    »Ja.«
    »Das sind … Hunderte.«
    »Dich beschützen.«
    »Ach ja, richtig, beschützen, wie konnte ich das nur vergessen.« Ihre Stimme wird sehr klein. »Mal im Ernst, R …Ich meine, ich hab dich zuschlagen sehen, aber wenn hier irgendwer beschließt, zum Essen zu läuten, bin ich Sushi.«
    »Werden … sie nicht«, sage ich ihr mit einer überraschenden Portion Zuversicht. »Wir sind … neu. Haben sie … noch nie … gesehen. Sieh … sie an.«
    Sie schaut in die Gesichter um uns herum, und ich hoffe, dass sie sehen kann, was ich sehe. Die sonderbare Reihe ihrer Reaktionen auf uns, auf die Anomalie, die wir darstellen. Ich weiß, dass sie uns durchlassen werden, aber Julie wirkt nicht überzeugt. Ihr Atem geht stoßweise. Sie kramt in ihrer Kuriertasche nach einem Inhaliergerät, nimmt einen Stoß und atmet ihn tief ein. Immer noch wirft sie wilde Blicke um sich.
    »Keine … Angst«, sagt M mit seiner tiefen, grollenden Stimme.
    Julie atmet aus, wirft den Kopf herum und starrt ihn wütend an. »Wer zum Teufel hat dich gefragt, du verdammte Blutwurst? Ich hätte dich gestern mit dem Heckenschneider einen Kopf kürzer machen sollen.«
    M lacht in sich hinein und zwinkert mir zu. »Die ist … lebhaft … R.«
    Unbehelligt dringen wir bis zum Abfluggate vor. Als wir ins Tageslicht hinaustreten, spüre ich ein nervöses Summen in meinem Magen. Erst glaube ich, dass es am allgegenwärtigen Schrecken des offenen Himmels über uns liegt, fleckig grau und violett verschrammt, voll überkochender Gewitterwolken. Aber es ist nicht der Himmel. Es ist das Geräusch . Dieser tiefe, durchdringende Ton, als würde ein irre gewordener Bariton Kinderlieder brummen. Ich weiß nicht, ob ich bloß mehr auf ihn achte oder ob er tatsächlich lauter ist als sonst, aber ich höre ihn, noch bevor die Knochen auftauchen.
    »Scheiße, o Scheiße«, murmelt Julie

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