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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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ist Scheiße. Die sind kaum aus dem Tor. Ich hab eh gehört, dass es dank Grigios mieser Diplomatie schlecht aussieht mit dem Zusammenschluss. Frage mich langsam, ob er die Zusammenschlüsse überhaupt will , sowie er sich bei Korridor 1 verhalten hat. Würde mich nicht wundern, wenn er den Kollaps selbst arrangiert hätte.«
    »Du weißt, dass das Schwachsinn ist. Erzähl das nicht rum.«
    »Ja, schon gut, jedenfalls auf dem Bau ist es echt Scheiße, seit Kelvin zermatscht wurde. Wir graben bloß noch Löcher und füllen sie wieder auf.«
    »Ich würde lieber draußen was bauen als hier drin die ganze Nacht Security zu spielen. Kriegt ihr da draußen wenigstens ein bisschen Action?«
    »Nur ein paar Fleischies, die im Wald rumlaufen. Peng, peng, das Spiel ist aus.«
    »Keine Knochen?«
    »Habe mindestens ein Jahr lang keinen mehr gesehen. Sie bleiben jetzt in ihren Verstecken. Verdammte Scheiße.«
    »Was, du rennst gerne in solche Dinger?«
    »Verdammt viel mehr Spaß als Fleischies. Die Arschlöcher können sich bewegen .«
    »Spaß? Willst du mich verarschen? Diese Dinger sind unrecht ; ich mag sie noch nicht einmal mit meinen Kugeln berühren.«
    »Hast du deshalb eine Trefferquote von eins zu zwanzig?«
    »Es hat noch nicht einmal mehr den Anschein, als wären sie menschliche Reste, verstehst du? Sie sind wie Außerirdische oder so etwas. Jagen mir eine Scheißangst ein.«
    »Könnte daran liegen, dass du ein Schlappschwanz bist.«
    »Leck mich. Ich geh mal pissen.«
    Die Wache verschwindet in der Dunkelheit. Sein Partner steht im Scheinwerferlicht und zieht die Jacke enger, während es auf ihn herabregnet. Ich gehe weiter. Die Männer interessieren mich nicht; ich suche ein stilles Eckchen, wo ich die Augen zumachen und mich sammeln kann. Dochkaum nähere ich mich dem Licht, wird die Wache auf mich aufmerksam, und mir wird klar: Es gibt ein Problem. Ich bin betrunken. An die Stelle meines sorgfältig einstudierten Gangs ist ein unsicheres Schwanken getreten. Ich torkele, mein Kopf schwingt haltlos von einer Seite zur andern.
    Ich sehe genauso aus wie … das, was ich bin.
    »Stehenbleiben!«, ruft die Wache.
    Ich bleibe stehen.
    Er kommt ein wenig näher. »Treten Sie bitte ins Licht, Sir.«
    Ich trete ins Licht und verharre am äußersten Rand des gelben Kreises. Ich versuche, so gerade wie möglich zu stehen und mich so wenig wie möglich zu bewegen. Dann fällt mir noch etwas auf. Regen tropft von meinem Haar. Regen läuft mir über das Gesicht. Regen spült mein Make-up ab und enthüllt das fahlgraue Fleisch darunter. Ich stolpere einen Schritt zurück, ein kleines Stück weit aus dem Laternenlicht.
    Der Wachmann ist etwa anderthalb Meter von mir entfernt. Seine Hand liegt auf der Waffe. Er kommt näher und starrt mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Haben Sie heute Abend Alkohol getrunken, Sir?«
    Ich öffne den Mund. Nein, Sir, auf keinen Fall, nur ein paar Gläser leckeren und gesunden Grapefruitsaft mit meiner guten Freundin Julie Cabernet , will ich sagen. Doch die Worte entziehen sich mir. Meine Zunge liegt dick und tot in meinem Mund, und alles, was herauskommt, ist: »Ähhhnnn…«
    »Was zur Hölle …« Der Wachmann reißt die Augen auf. Er zückt seine Taschenlampe und leuchtet in mein streifig graues Gesicht. Ich habe keine Wahl. Ich springe aus dem Schatten und falle über ihn her. Ich schlage ihm die Waffe aus der Hand und verbeiße mich in seiner Kehle. Seine Lebenskräfte strömen in meinen ausgehungerten Körper undmildern die Qual meiner hässlichen Gelüste. Ich mache mich über ihn her, kaue Deltamuskeln und butterweiche Bauchmuskeln, solange sie noch durchblutet sind – aber dann halte ich inne.
    Julie steht in der Schlafzimmertür und betrachtet mich mit einem zaghaften Lächeln.
    Ich schließe die Augen und beiße die Zähne zusammen.
    Nein.
    Ich lasse den Körper zu Boden fallen und weiche vor ihm zurück. Ich kann mich nicht länger hinter meiner Unwissenheit verstecken. Ich weiß jetzt, dass ich eine Wahl habe, und koste es, was es wolle, ich habe beschlossen, mich zu ändern. Wenn ich ein blühender Ast am Baum des Todes bin, lasse ich meine Blätter fallen. Wenn ich mich zu Tode hungern muss, um seine gewundenen Wurzeln abzutöten, werde ich das tun.
    Der Fötus in meinem Bauch tritt, und ich höre Perrys sanfte, beruhigende Stimme. Du wirst nicht verhungern, R. In meinem kurzen Leben habe ich mich so oft für das entschieden, was verlangt wurde. Aber mein Dad hatte recht:

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