Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
Vom Netzwerk:
Field.«
    »Goldman Dome?«
    »Ja Sir, Entschuldigung.«
    »Was arbeitest du in Goldman Dome?«
    »Gärten.«
    »Kannst du davon Nora und deine Kinder ernähren?«
    »Wir haben keine Kinder, Sir.«
    »Kinder nehmen unseren Platz ein, wenn wir sterben. Wenn du Kinder hast, wirst du sie ernähren müssen. Ich habe gehört, dass es nicht gut läuft in Goldman Dome. Ich habe gehört, dass euch alles ausgeht. Es ist eine dunkle Welt, in der wir leben, nicht wahr, Archie?«
    »Manchmal.«
    »Wir machen das Beste aus dem, was Gott uns gegeben hat. Wenn wir um Brot bitten und Gott uns Steine gibt, schärfen wir unsere Zähne und essen Steine.«
    »Oder machen … unser eigenes Brot.«
    Grigio lächelt. »Bist du geschminkt, Archie?«
    Grigio sticht zu. Ich habe ihn das Messer nicht mal zücken sehen. Die über zehn Zentimeter lange Klinge versinkt in meiner Schulter, dringt auf der anderen Seite wieder heraus und nagelt mich an die Trockenbauwand. Ich spüre es nicht und zucke auch nicht. Ich verliere kein Blut.
    »Julie!«, brüllt Grigio. Er weicht zurück und zieht seine Pistole, seine Augen funkeln wild in ihren tiefen Höhlen.»Bringst du die Toten in meine Stadt? In mein Haus? Lässt du dich von den Toten anfassen?«
    »Dad, hör mir zu!« Julie streckt die Hände nach ihm aus. »R ist anders. Er verändert sich.«
    »Die Toten verändern sich nicht, Julie! Sie sind keine Menschen, sie sind Dinge!«
    »Woher wollen wir das wissen? Bloß weil sie nicht mit uns reden und uns nicht von ihrem Leben erzählen? Wir können ihre Gedanken nicht lesen, und also haben sie keine?«
    »Wir haben Tests gemacht! Die Toten haben nie irgendwelche Anzeichen von Eigenwahrnehmung oder Gefühl gezeigt!«
    »Du auch nicht, Dad! Himmel – R hat mir das Leben gerettet! Er hat mich beschützt und nach Hause gebracht! Er ist menschlich! Und es gibt noch mehr wie ihn!«
    »Nein«, sagt Grigio, plötzlich ganz ruhig. Seine Hände zittern nicht mehr, die Waffe ist ruhig auf mich gerichtet, nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt.
    »Dad, würdest du mir zuhören? Bitte?« Sie kommt einen Schritt näher. Sie versucht, cool zu bleiben, aber ich weiß, dass es ihr graut. »Als ich am Flughafen war, ist etwas passiert. Wir haben etwas entfacht, und was immer es ist, es breitet sich aus. Die Toten kehren ins Leben zurück, sie verlassen ihre Verstecke und wollen sich ändern, und wir müssen eine Möglichkeit finden, ihnen zu helfen. Stell dir vor, wir könnten die Seuche heilen, Dad! Stell dir vor, wir könnten dieses Chaos beseitigen und noch mal von vorn anfangen!«
    Grigio schüttelt den Kopf. Ich kann sehen, wie sich seine Kiefernmuskeln unter der wächsernen Haut verhärten. »Julie, du bist jung. Du verstehst unsere Welt nicht. Wir können am Leben bleiben, und wir können die Dinge töten, die uns töten wollen, aber es gibt keine große Lösung. Wir haben jahrelang danach gesucht und keine gefunden, und jetzt ist unsere Zeit abgelaufen. Die Welt ist am Ende. Sie kann nicht geheilt werden, sie kann nicht geborgen werden, sie kann nicht gerettet werden.«
    »Doch, sie kann! «, schreit Julie jetzt fassungslos. »Wer hat gesagt, dass das Leben ein Albtraum sein muss? Wer hat diese verdammte Regel aufgestellt? Wir können die Welt in Ordnung bringen, wir haben es nur noch nie versucht! Wir waren immer zu beschäftigt und zu selbstsüchtig und zu verängstigt!«
    Grigio beißt die Zähne zusammen. »Du bist ein Träumer. Du bist ein Kind. Du bist deine Mutter.«
    »Dad, hör zu! «
    »Nein.«
    Er spannt den Hahn und drückt die Waffe gegen meine Stirn, genau auf das Pflaster von Julie. Jetzt kommt’s. Hier kommt Ms allgegenwärtige Ironie. Mein unvermeidbarer Tod, der all die Jahre über, da ich ihn täglich herbeigesehnt habe, nichts hat von mir wissen wollen. Jetzt kommt er, in dem Moment, da ich beschlossen haben, für immer leben zu wollen. Ich schließe die Augen und sammle Kraft.
    Warmes Blut spritzt mir ins Gesicht – aber es ist nicht meins. Ich öffne die Augen, um gerade noch zu sehen, wie Julies Messer von Grigios Hand abgleitet. Die Waffe fällt ihm aus der Hand und geht los, als sie auf den Boden schlägt. Und dann feuert sie wieder und wieder, während der Rückstoß sie wie einen Gummiball gegen die Wände des schmalen Flurs prallen lässt. Alle lassen sich fallen, und die Waffe dreht sich schließlich im Kreis, bis sie vor Noras Zehen liegen bleibt. Totenstille. Nora sieht die Waffe mit weit aufgerissenen Augen an, dann

Weitere Kostenlose Bücher