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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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wollte es nur noch mal von dir hören.«
    »Du kommst also …?«
    »Ich komme mit dir.«
    »Bist du … sicher?«
    Ihr Blick ist hart und in die Ferne gerichtet. »Ich musste die Kleider meiner Mutter begraben. Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet.«
    Ich nicke. Ich atme tief durch.
    »Das einzige Problem an deinem Plan ist«, fährt sie fort, »dass du vergessen zu haben scheinst, dass du gestern Nacht jemanden gefressen hast und dieser Ort abgeriegelt sein wird, bis sie dich finden und töten.«
    »Sollen wir … angreifen?«, fragt M. »Euch … rausholen?«
    Ich halte den Hörer wieder an mein Ohr und packe ihn fest. »Nein.«
    »Haben … Armee? Wo ist … Kampf?«
    »Weiß nicht. Nicht hier. Da sind … Leute.«
    »Ja?«
    Ich sehe Julie an. Sie blickt zu Boden und reibt sich die Nase.
    »Warte einfach«, sage ich zu M.
    »Warten?«
    »Ein bisschen länger. Wir … finden das raus.«
    »Bevor … sie dich töten?«
    »Hoffentlich.«
    Es folgt eine lange, ungewisse Stille. Dann: »Beeilt euch.«
     
    *
    Julie und ich bleiben die ganze Nacht auf. In unseren regennassen Klamotten sitzen wir auf dem Boden des kalten Wohnzimmers und sagen kein Wort. Schließlich fallen mir die Augen zu, und in dieser sonderbaren Stille, in den vielleicht letzten Stunden, die ich auf dieser Erde habe, entwirft mein Geist einen Traum für mich. Frisch und klar blüht er in der Dunkelheit auf wie eine Rose im Zeitraffer.
    In diesem Traum, meinem Traum, treibe ich auf dem abgetrennten Heckruder meiner 747 einen Fluss hinab. In blauer Mitternacht liege ich auf dem Rücken und beobachte die Sterne beim Vorüberziehen. Selbst in diesem Zeitalter der Karten und Satelliten ist der Fluss nirgends verzeichnet, und ich habe keine Ahnung, wohin er fließt. Die Luft ist still. Die Nacht ist warm. Ich habe nur zwei Dinge bei mir: einen Karton mit Phad Thai und Perrys Buch. Dick. Altertümlich. In Leder gebunden. Ich schlage es in der Mitte auf. Ein unvollendeter Satz in einer Sprache, die ich noch nie gesehen habe, und jenseits davon nichts. Ein Monumentalwerk aus leeren Seiten, weiß und voller Erwartung. Ich schließe das Buch und bette meinen Kopf auf den kühlen Stahl. Der Geruch des Phad Thai juckt in meiner Nase. Er ist süß und würzig und stark. Ich spüre den Fluss breiter werden und an Kraft gewinnen.
    Ich höre den Wasserfall.
     
    »R.«
    Ich öffne die Augen und setze mich auf. Julie hockt im Schneidersitz neben mir, mustert mich mit düsterer Belustigung.
    »Hast du schön geträumt?«
    »Weiß nicht … genau«, murmele ich und reibe mir die Augen.
    »Eine Lösung für unser kleines Problem hast du dir zufällig nicht träumen lassen?«
    Ich schüttele den Kopf.
    »Ich auch nicht.« Sie sieht auf die Uhr an der Wand und schürzt reumütig die Lippen. »In ein paar Stunden muss ich zum Geschichtenerzählen ins Gemeinschaftszentrum. David und Marie würden weinen, wenn ich nicht käme.«
    David und Marie. Ich wiederhole die Namen in meinem Kopf, koste ihre Konturen aus. Ich würde Trina mein Bein zum Fressen geben, könnte ich diese beiden Kinder noch einmal sehen. Noch ein paar unbeholfene Silben aus ihren Mündern purzeln hören, bevor ich sterbe. »Was liest du ihnen vor?«
    Sie schaut aus dem Fenster hinaus auf die Stadt, im blendend weißen Licht tritt jeder Riss, jede Schwachstelle überdeutlich zu Tage.
    »Ich habe versucht, sie für die Redwall-Bücher zu begeistern. Ich dachte, dass all diese Lieder und Feste und die tapferen Kriegermäuse so schön weit weg sind von dem Albtraum, in dem sie aufwachsen. Marie fragt immer nach Büchern über Zombies, und ich sage jedes Mal, dass ich zur Geschichten zeit doch keine Sachbücher mitbringen kann, aber …« Sie bemerkt meinen Gesichtsausdruck und verstummt. »Bist du okay?«
    Ich nicke.
    »Denkst du an deine Kinder am Flughafen?«
    Ich zögere, dann nicke ich.
    Sie berührt mein Knie und schaut in meine brennenden Augen. »R, ich weiß, dass im Moment alles ziemlich finster aussieht, aber hör zu. Du kannst nicht aufgeben. So langedu atmest – tut mir leid, so lange du dich bewegst , ist es nicht vorbei. Okay?«
    Ich nicke.
    »Okay? Verdammt noch mal, R, dann sag es.«
    »Okay.«
    Sie lächelt.
    »ZWEI. ACHT. VIERUNDZWANZIG.«
    Wir springen auseinander. Der Lautsprecher an der Decke plärrt eine Reihe von Zahlen, gefolgt von einer schrillen Alarmsirene.
    »Hier ist Colonel Rosso mit einer Mitteilung für die Gemeinde« , sagt der Lautsprecher. »Der Durchbruch wurde

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