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Warme Welten und Andere

Warme Welten und Andere

Titel: Warme Welten und Andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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dannen: mit ihrem Gefolge auf des Infants neu entdeckter Yacht. Das Problem ist nicht ernst. Lediglich hat fünftausend Meilen weit entfernt und hundert Meter unter der Erde P. Burke des Guten einfach zuviel getan.
    Sie hatten immer gewußt, daß sie fantastisch begabt ist. Joe sagt, er hat noch nie einen Hirnleiher so schnell sich einarbeiten sehen. Keine Desorientierung, keine Widerstände. Der Psychomediziner spricht von Selbstentäußerung. Sie schlüpft in Delphi hinein wie ein Lachs ins Meer.
    Sie ißt nicht und schläft nicht; man kann sie nicht aus dem Kabinett herauskriegen, um ihr Blut in Bewegung zu bringen, unter ihrem grausigen Hintern bilden sich Nekrosen.
    Krise!
    Also bekommt Delphi auf der Yacht einen langen ›Schlaf‹ verordnet, und P. Burke wird in ihren durchlöcherten Kopf gehämmert, daß sie Delphi gefährdet.
    Sie bauen dort unten ein behelfsmäßiges Schwimmbecken auf und jagen P. Burke durchs Wasser. Und sie findet es herrlich. Und als sie sie wieder einschalten, findet natürlich auch Delphi Schwimmen herrlich. Jeden Nachmittag durchteilt nun die holde Delphi das blaue Wasser neben der Yacht, das zu trinken man sie gewarnt hat. Und jede Nacht kämpft sich woanders ein ungestaltes Ding in einem dunklen Bau durch einen sterilen Pool.
    Und alsbald erhebt sich die Yacht auf ihren Luftkissen und trägt Delphi dem Programm entgegen, das Mr. Cantle für sie ausgearbeitet hat. Ein langfristiges Programm; sie ist für mindestens zwei produktreiche Jahrzehnte verplant. Phase Eins verlangt von ihr, sich mit einer Schar junger Ultra-Reicher zusammenzutun, die zwischen Brioni und Djakarta ein ausgelassenes Leben führen, wo ein Konkurrent namens PEV sie sich nutzbar machen könnte.
    Eine Routine-Operation, durchaus nicht mehr; keine Politik ist im Spiel, und die Hauptposten des Budgets sind der Adelstitel und die Yacht, die sowieso ungenützt herumlag. DieGeschichte, die der Öffentlichkeit vorgesetzt wird, besagt, daß Delphi eine Reise macht, um einige seltene Vögel für ihren Prinzen in Empfang zu nehmen – wer will’s schon genau wissen? Der springende Punkt ist, daß das Haiti-Areal nicht mehr radioaktiv verseucht ist, und – siehste wohl! – die Götter sind dort. Und ebenso einige neue Westkaribische Glückliche Inseln, die die GTX-Preise bezahlen können.
    Aber du kommst doch hoffentlich nicht auf den Gedanken, all diese prominenten Menschen wären verdrahtete Roboter? Du lieber Himmel! Man braucht nicht viele, wenn man sie richtig plaziert. Delphi fragt Joe diesbezüglich, als er nach Baranquilla kommt, um sie zu überprüfen. (P. Burkes eigener Mund hat schon seit geraumer Zeit nicht mehr viel gesagt.)
    »Gibt es viele wie mich?«
    »Niemand ist wie du, Schätzchen. Hör mal, hast du noch diese Van-Allen-Einstreuungen?«
    »Ich meine, Davy zum Beispiel. Ist er fernhirngesteuert?«
    (Davy ist ein junger Mann, der ihr hilft, die Vögel in Empfang zu nehmen. Ein netter, ehrlicher Rotkopf, der etwas besser herausgestellt werden muß.)
    »Davy? Das ist einer von Matts Jungen. Irgendeine Psychozucht. Sie haben keine Kanäle.«
    »Und die anderen, sind die echt? Djuma van O oder Ali oder Jim Ten?«
    »Djuma kam mit einem Stoß GTX-Basis-Material anstelle eines Gehirns zur Welt, sie macht uns nichts als Scherereien. Jimmy tut, was sein Astrologe ihm sagt. Hör mal, Erbse, wo hast du die Idee her, du wärst nicht echt? Du bist die echteste von allen. Bist du nicht glücklich?«
    »Oh, Joe!« Sie wirft ihre kleinen Arme um seinen Hals und seine Prüfgeräte. »Oh, me gusto mucho, muchissimo!«
    »Na, na.« Er streicht über ihr goldenes Haar, klappt das Prüfgerät zusammen.
    Dreitausend Meilen nördlich und hundert Meter tiefer glüht und glimmt ein vergessenes Wrack in einem Körper-Waldo.
    Und ob sie glücklich ist. Aus dem Alptraum des Daseins einer P. Burke zu erwachen und sich als Prominente, als Star zu entdecken? Auf einer Yacht im Paradies, und nichts weiter zu tun, als sich schön zu machen, mit Spielzeug zu spielen, an Gelagen teilzunehmen, ihre Freunde zu begrüßen – P. Burke und Freunde! – und für die Holokameras in die richtige Richtung zu schauen? Und das soll nicht glücklich machen?
    Und das Glück sieht man ihr an. Ein Blick auf Delphi, und die Zuschauer wissen: TRÄUME KÖNNEN WIRKLICHKEIT WERDEN.
    Schau sie dir an, wie sie auf Davys Meer-Rad über dieWellen fliegt, wie sie einen buntgefiederten Ära in einem silbernen Reifen vor sich herträgt. OK Morton, da wollen wir

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