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Warme Welten und Andere

Warme Welten und Andere

Titel: Warme Welten und Andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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ihr gesagt, sie soll die Dinge benutzen«, sagt Miß Fleming unerschütterlich.
    Mr. Cantle macht sich Sorgen, wie er dieses Problem dem jungen Mann mit dem Wieselgesicht beibringen soll. Was denn, war es eine Gans, die goldene Eier legt?
    Was auch immer er der siebten Ebene berichtet, drunten in Chile verschwinden die beanstandeten Produkte. Und ein Symbol wird in Delphis Speichermatrix eingeführt, ein Symbol, das in etwa bedeutet: Produktwiderstand abwägen gegen PR-Index. Das heißt, daß Delphis Beschwerden so lange hingenommen werden, wie ihr Pop-Appeal über einem gewissen Niveau bleibt. (Was passiert, wenn er darunter sinkt, braucht uns nicht zu kümmern.) Und zur Kompensation steigt der Preis für Delphis Auftritte erneut. Sie erscheint jetzt regelmäßig in der Show, und die Begeisterung der Zuschauer steigt immer noch weiter.
    Sieh sie dir an unter den glühenden Lasern im Studio!
    »Ich glaube, dieser neue Körperheber ist nicht sicher«, sagt Delphi gerade. »Ich habe einen komischen blauen Fleck davon – hier, sehen Sie, Mr. Vere.«
    Sie windet sich, um die Stelle zu zeigen, wo das Mini-Grav-Paket, das ein köstliches Gefühl von Gewichtslosigkeit hervorbringt, bei ihr angebracht ist.
    »Dann nimm’s ab, Delphi! Mit deinem Körper brauchst du das doch nicht.« »Aber wenn ich es nicht trage, ist es unehrlich. Sie müssen es besser isolieren oder so was, verstehen Sie?«
    Der geliebte alte Vater der Show läßt ein seniles Kichern hören.
    »Ich werd’s ihnen sagen«, murrt Mr. Vere. »Jetzt paß auf: wenn du zurücktrittst, beuge dich ungefähr so, dann kann man es gerade erkennen, ja? Und bleib zwei Sekunden so.«
    Gehorsam dreht sich Delphi um, und durch das blendende Licht treffen sich ihre Augen mit zwei sonderbaren dunklen. Sie blinzelt. Ein ziemlich junger Mann steht alleine beim Eingang, wartet offenbar darauf, das Studio zu benutzen.
    Delphi hat sich natürlich inzwischen an junge Männer gewöhnt, die sie mit eigenartigem Ausdruck ansehen, aber was hier kommt, daran ist sie nicht gewöhnt. In den Blicken ist etwas, das sie aufrüttelt: etwas Ernstes, Wissendes. Geheimnisse.
    »Augen! Die Augen, Delphi!«
    Sie spielt die Szene durch, heimliche Blicke auf den Fremden werfend. Er starrt zurück. Er weiß irgend etwas.
    Als man sie gehen läßt, kommt sie scheu zu ihm.
    »Du lebst gefährlich, Kätzchen.« Kühle Stimme, heiß darunter.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Das Produkt schlechtmachen. Bist du lebensmüde?«
    »Aber etwas stimmt nicht damit«, sagt sie. »Sie wissen es nicht, aber ich weiß es, ich habe es an mir getragen.«
    Seine Kühlheit ist dahin.
    »Du bist wahnsinnig.«
    »Oh, sie werden schon sehen, daß ich recht habe, wenn sie das Ding überprüfen«, erklärt sie. »Sie haben einfach zu viel zu tun. Wenn ich ihnen sage…«
    Er starrt hinab auf die kleine Blume. Sein Mund geht auf, geht zu. »Was machst du überhaupt in dieser Kloake? Wer bist du?«
    Verblüfft sagt sie: »Ich bin Delphi.«
    »Heiliges Zen!«
    »Was ist los? Wer bist du, bitte?«
    Ihre Leute drängen sie nun hinaus, nicken ihm dabei zu.
    »Tut mir leid, daß wir uns verspätet haben, Mister Ähmhäm«, sagt das Script-Mädchen.
    Er murmelt etwas, aber sie versteht es nicht mehr; inmitten ihrer eilig-geschäftigen Begleitung wird sie zu ihrem blumenbedeckten Bus geschoben.
    (Hast du es knistern gehört?)
    »Wer war das?« fragt Delphi ihren Friseur.
    Der Friseur geht runter in die Knie und wieder rauf, während er arbeitet.
    »Paul. Isham. Der Dritte«, sagt er und steckt einen seiner Kämme in den Mund.
    »Wer ist das? Ich kenn den Namen nicht.«
    »Machst du Witze?« mauschelt er um den Kamm herum. Denn sie muß wohl Witze machen, wenn sie mitten im Herzen der GTX-Enklave nicht wissen will, wer Isham ist.
    Am nächsten Tag schaut ein dunkelglimmendes Gesicht unter einem Handtuchturban zu, als Delphi und der Querschnittsgelähmte der Show in das Schwimmbecken mit Sodawasser steigen.
    Sie schaut.
    Er schaut.
    Und am nächsten Tag dasselbe.
    (Du merkst, wie sich heimliche Fäden spinnen? Systemkopplung stattgefunden.)
    Armer alter Isham Senior. Man muß schon Mitleid haben mit einem Mann, der Ordnung schätzt: als er seinen Nachwuchs zeugte, wurde genetische Information noch wie eh und je in der alten Affenart weitergegeben. Eben ist’s noch ein glücklicher Knirps mit einer Gummiente – und ehe du dich’s versiehst, ist er schon dieser hochgewachsene, gesunde Fremdling, von undurchsichtigen Gefühlen

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