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Warme Welten und Andere

Warme Welten und Andere

Titel: Warme Welten und Andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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Fenster neben ihm.
    Er fuhr herum. ‘Rue dort drinnen am Leben? Es war ‘Rue!
    Und er stürzte sich durch das Fenster, lag auf den Knien in zersplittertem Glas, starrte auf blaue Beine.
    Sie fand den Lichtschalter.
    Er sah, daß alles ganz anders war.
    »Du.«
    »Endlich habe ich dich gefunden.« Pompy lächelte, musterte ihn. Dann nickte sie sich selbst zu und ging zum Telefon.
    »Ich rufe die Polizei«, sagte sie. »Ich bin deine Zeugin.« Sie zwinkerte ihm zu, legte ihre Handtasche und ihre Perückenschachtel ab.
    Als wäre sie gerade für immer nach Hause gekommen.

Liebe ist der Plan, der Plan ist Tod
(Love Is the Plan The Plan Is Death)
     
     
    DIE ERINNERUNG –
    Hörst du mir zu, mein kleines Rot? Halt mich fest, halt mich weich. Die Kälte wächst.
    Ich erinnere mich:
    – Ich bin riesig, schwarz und hoffnungsvoll, ich springe auf sechs Beinen durch die Berge, in der neuen Wärme!… Sing vom Wandern, Sing vom Andern! Wird alles immer anders werden?… All mein Summen-Brummen hat jetzt Worte. Auch das ist neu!
    Begierig hüpfe ich weiter, der Sonne entgegen, ich folge dem winzigen Beben in der Luft. Die Wälder sind wieder ein Stück kleiner geworden. Dann verstehe ich. Das bin ich! Ich-selbst, Moggadiet – in der Winterkälte bin ich weitergewachsen! Ich erstaune mich selbst, Klein-Moggadiet!
    Erregung, Lockung schrillen von der Sonnenseite der Welt. Ich komme!… Auch die Sonne wird wieder anders. Sonne wandert durch die Nacht! Sonne wandert zum Sommer zurück, und das Licht wird warm!… Mir-Moggadiet wird warm. Vergiß den schlimmen Winter.
    Erinnerung schüttelt mich.
    Der Alte.
    Ich bleibe stehen, reiße einen Baum aus. So vieles wollte ich den Alten fragen. Keine Zeit. Kälte. Baum purzelt Hals über Kopf hangrunter, ich seh zu, wie die Fettkrabbler rausfallen. Hab keinen Hunger.
    Der Alte hat mich vor der Kälte gewarnt – ich hab’ ihm nicht geglaubt. Ich wandre weiter, kummervoll… Der Alte hat’s gesagt. Die Kälte, die Kälte nagt. Not kalt! Tod kalt! In der Kälte hab’ ich dich getötet.
    Aber jetzt ist es warm, ganz anders. Ich bin wieder Moggadiet. Ich hüpfe über einen Hügel und sehe meinen Bruder Brim.
    Zuerst erkenne ich ihn nicht. Ein großer, schwarzer Alter. Denke ich. Und in der Wärme, denke ich, können wir reden!
    Bäume niederschlagend, eile ich zu ihm. Der große Schwarze beugt sich über eine Bergschlucht, späht hinunter. Sein schwarzer Rücken hat glänzende Wülste, wie – es IST Frim! Frim-den-ich-suchte, Frim-der-weggelaufen-war! Aber er ist so groß! Riesen-Frim! Ein Wanderer, ein Anderer …
    »Frim!«
    Er hört mich nicht; alle seine Augenfühler sind unter den Bäumen. Sein Hinterteil steht komisch in die Höh’, ganz verzittert. Was jagt er da?
    »Frim! Ich bin’s, Moggadiet!«
    Aber er schüttelt nur seine Beine; ich sehe seine Sporen herauskommen. Was für ein Narr, Frim! Ich rufe mir ins Gedächtnis, wie furchtsam er ist, ich bemühe mich, sachte an ihn ranzugehen. Als ich näher bei ihm bin, bin ich wieder überrascht. Ich bin größer, als er jetzt ist! Veränderung! Ich kann über seine Schulter weg in die Schlucht blicken.
    Heißes Gelb-Grün dort drunten. Eine kleine Lichtung voller Sonnenschein. Ich beuge meine Augen, um zu sehen, woraufFrim so scharf ist, und vor Überraschung geht die Welt in die Luft.
    Ich sehe dich.
    Ich sah dich.
    Ich werde dich immer sehen. Wie du da im grünen Feuer tanzt, mein winziger roter Stern! So hell! So klein! So vollkommen! So wild!
    Ich kannte dich – O ja, gleich in jenem ersten Augenblick hab’ ich dich gekannt, mein Morgenträublein, mein scharlachroter Knirps. Rot! Ein winziges Baby-Rotes, kleiner als mein kleinstes Auge. Und so tapfer!
    Der Alte hatte es gesagt. Rot ist die Farbe der Liebe.
    Ich sehe, wie du einem Hüpfling, der zweimal deine Größe hat, einen Schlag gibst, meine Augen wölben sich vor, als du ihm nachspringst und mit Baby-Zorn dein Lililie! Lililieie!
    schrillst. O meine große Jägerin, du weißt nicht, daß jemand dir gerade in deinen weichen kleinen Liebes-Pelz schaut! O ja! Von zartestem Rosa ist er, gerade nur ein Hauch von Rot. Aus meinem Maul spritzt es, die Welt dreht sich und blitzt.
    Und dann spürt Frim, armer Narr Frim, mich hinter sich und bäumt sich auf.
    Aber was für ein Frim! Seine Kehlsäcke bauschen sich purpurschwarz, seine Augen drohen wie die Mutter der Gewitterwolken! Läßt seine Sporen rasseln, glitzern! Sein Schwanz steht steil! »Sie gehört mir!« bellt er –

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