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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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verändern.«
    Ihre Haare sahen aus, als wären sie mit einem stumpfen Metzgermesser abgesäbelt worden. Sie waren kurz und stachelig und standen büschelweise in alle Himmelsrichtungen ab wie bei einem Punker. Und sie waren dunkelbraun gefärbt.
    Auch war sie bei Weitem nicht so edel gekleidet wie sonst. Jeans und Hemd waren viel zu groß und sahen aus wie vom Flohmarkt. An den Füßen trug sie schlichte Leinenturnschuhe. Ohne Strassbesatz. Außerdem waren sie nass und schmutzig.
    Ihr Gesicht war abgezehrt, was der extreme Haarschnitt noch unterstrich. Um die Augen hatte sie reichlich dunkles Make-up aufgetragen. Als sie sah, dass er es bemerkt hatte, sagte sie: »Damit man das blaue Auge nicht sieht, das ich Meyer Napoli zu verdanken habe.«
    »Wer hat angefangen zu kämpfen? Du oder er?«
    Sie streckte den Arm aus und schob den langen Ärmel ihres Hemdes nach oben. Blutergüsse in allen Regenbogenfarben zogen sich vom Handgelenk zum Ellbogen. »Ich glaube, er hat nicht erwartet, dass ich mich wehre.«
    Das schnurlose Telefon lag immer schwerer in Duncans Hand. Genau wie die Pistole, doch er legte keines von beiden ab. »Er hat in deinem Wagen auf dich gewartet?« Sie sah ihn fragend an, und er erklärte: »So viel haben wir uns zusammengereimt. Napoli ist mit dem Taxi zu deinem abgestellten Wagen gefahren.«
    »Während ich mit dir zusammen war.«
    »Während du mich mit einem Superfick eingewickelt hast.«
    Sie senkte den Blick, aber nur kurz. Als sie wieder aufsah, flammte Zorn aus ihren Augen. »Kapierst du immer noch nicht?«
    »Offenbar nicht.«
    »Ich wusste nicht mehr weiter«, fauchte sie ihn an. »Ich hätte weiß Gott was getan, damit du mir hilfst.«
    »Aber du hast nicht weiß Gott was getan. Sondern mit mir geschlafen.«
    »Weil ich wusste …« Wieder begann ihr Blick zu flattern, aber nur kurz, dann sah sie ihm wieder in die Augen. »Weil ich wusste, dass du es wolltest.«
    Es war fast wortwörtlich das, was er vor einer halben Stunde zu DeeDee gesagt hatte, aber als er es jetzt aus Elises Mund hörte, begann sein Blut zu kochen.
    »Ich wusste sogar, dass du genau das von mir erwartet hast«, fuhr sie fort. »Genau wie Detective Bowen. Sie hätte von mir erwartet, dass ich die Hure spiele. Also hattet ihr wohl beide recht.«
    »Tja, vergeudete Liebesmühe.«
    »Ich weiß. Du hast mir nicht geglaubt.«
    »Damals nicht und jetzt verflucht noch mal erst recht nicht.«
    Er ließ nicht zu, dass ihr verletzter Blick ihn einlullte. »Was hat sich auf der Brücke abgespielt?«
    Sie schüttelte die langen Haare zurück, die sie nicht mehr hatte, ein Reflex, der verriet, dass sie ihre Gedanken sammelte, erkannte Duncan. Oder dass sie neue Lügen spann. »Nachdem du weg warst, bin ich eingeschlafen.«
    »Na sicher. Du mit deiner Schlaflosigkeit.« Sie war wirklich eine unglaubliche Lügnerin. Sie wollte ihm weismachen, dass sie nach dem Liebesspiel mit ihm eingeschlummert war, während sie nach dem Sex mit ihrem Ehemann kein Auge zu tat. Um nicht auf ihre Manipulation hereinzufallen, konzentrierte er sich mit aller Kraft auf das, was sie sagte.
    »Ich schlief über zwei Stunden. Als ich aufwachte, geriet ich in Panik, weil mir klar war, dass Cato nach mir suchen
würde. Also lief ich zu meinem Auto. Napoli wartete auf dem Rücksitz auf mich.«
    »Wie vereinbart.«
    »Nein.«
    Um sie endlich bei einer Lüge zu ertappen, sagte er: »Aber du hast ihn sofort erkannt.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich habe ihn nie zuvor gesehen. Er stellte sich vor und überreichte mir sogar seine Visitenkarte.«
    Duncan hatte sich gefragt, warum Napolis Visitenkarte auf dem Sitz gelegen hatte und wozu sie den Peilsender gebraucht hatten, wenn die beiden dieses Treffen vereinbart hatten. Er hatte diese Frage kurz mit DeeDee und Worley erörtert, aber beide hatten sie als unbedeutendes Detail abgetan.
    »Okay«, sagte er. »Napoli sitzt in deinem Wagen. Und dann?«
    »Er hielt mir seine Pistole an den Kopf und befahl mir, auf die Talmadge Bridge zu fahren. Ich gehorchte, aber als wir oben auf der Brücke waren, forderte ich ihn heraus und fuhr einfach weiter. Er bohrte den Pistolenlauf gegen meine Schläfe und drohte, dass er abdrücken würde, wenn ich nicht umdrehte. Sobald wir auf der anderen Seite angekommen waren, wendete ich.«
    Das erklärte, warum der Wagen auf der Fahrbahn Richtung Stadtmitte gestanden hatte. Wenn alles nicht ganz anders gewesen war.
    »Diesmal blieb ich stehen, als ich den Scheitelpunkt erreicht

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