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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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wird. Ich möchte nicht, dass noch mehr Wirbel darum gemacht wird.«
    Den Blick nachdenklich auf sie gerichtet, stellte er den Drink auf dem Couchtisch ab und legte dann die Hand in ihren Nacken. Seine Finger waren eisig. »Wovor hast du Angst, Elise?«
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, doch es gelang ihr, ein verwundertes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. »Ich habe keine Angst.«
    »Hast du Angst, dass die Fragen, die Hatcher und Bowen dir gestern Abend gestellt haben, etwas anderes … aufrühren könnten? Etwas noch viel Hässlicheres als das, was hier geschehen ist?«
    »Was könnte noch hässlicher sein als der Tod eines Menschen?«
    Er studierte einige Sekunden ihr Gesicht, dann lächelte er zärtlich. »Natürlich. Vergiss es. Ein dummer Gedanke.« Er löste seinen Griff und erhob sich. »Jetzt schau deinen Film zu Ende. Soll dir Mrs Berry noch etwas bringen?«
    Sie lehnte mit einem Kopfschütteln ab.
    Er nahm sein Whiskyglas vom Tisch und trug es hinaus. In der Tür drehte er sich noch einmal um. »Schatz?«
    »Ja?«
    »Wenn du gestern Abend nicht unten gewesen wärst, wäre all das nicht passiert. Trotter hätte uns vielleicht ausgeraubt, aber das wäre nicht das Ende der Welt gewesen. Alles ist gut versichert. Vielleicht solltest du in Zukunft deine nächtlichen Wanderungen auf das Obergeschoss beschränken.«
    Sie lächelte matt. »Wahrscheinlich ist das eine gute Idee.«
    Er erwiderte ihr Lächeln und schien schon gehen zu wollen, als er ein zweites Mal innehielt. »Weißt du … es gibt noch einen Grund für Hatchers Piesackereien.«
    »Welchen?«
    »Sie bieten ihm einen Vorwand, dich ansehen zu können.« Er lachte leise. »Der arme Kerl.«
     
    Duncan saß in seinem Büro hinter seinem überladenen Schreibtisch, bemühte sich, auf DeeDee und die anderen Detectives, die an diesem Nachmittag an ihren Arbeitsplätzen saßen, einen beschäftigten Eindruck zu machen, wühlte sich zu diesem Zweck durch einen Stapel von Nachrichten und wünschte sich, er hätte diese eine nie geöffnet.
    Es war ihm unerfindlich, mit welcher Absicht Elise Laird den Zettel in seine Hand gedrückt hatte. Aber dass sie es getan hatte, hatte ihn überzeugt, dass ihre Erklärung für den tödlichen Schuss auf Gary Ray Trotter erstunken und erlogen war. Sie hatten es hier nicht mit dem tragischen Ende eines tollpatschigen Kleinganoven zu tun, dem das Glück nie hold war. Falls es sich wirklich um reine Notwehr gehandelt hätte, hätte sie dem ermittelnden Detective bestimmt keinen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem sie ihn um ein heimliches Treffen bat.
    Das keinesfalls stattfinden würde.
    Auf gar keinen Fall.
    Er schob die unbeantworteten Telefonnachrichten beiseite, knallte die Füße auf die Schreibtischplatte und griff nach einem gelben Notizbock, um die Gedanken festzuhalten, die ihm durch den Kopf zogen.
    Auch ohne die heimliche Nachricht hätte es genug Gründe gegeben, warum Elise Lairds Geschichte ihm – und DeeDee – äußerst unglaubwürdig vorkam. Zum einen war da der Einbruch selbst. Es passte nicht recht ins Bild, dass Trotter zu Fuß in einer wohlhabenden Nachbarschaft wie Ardsley Park unterwegs war. Das Wohngebiet war von geschäftigen Boulevards durchzogen, aber in den Seitenstraßen waren bis auf ein paar Kinderwagen schiebende Mütter oder vereinzelte Jogger praktisch keine Fußgänger unterwegs. Ein Mann, der um halb eins nachts durch die Straßen spazierte, würde augenblicklich Verdacht erregen. Ein erfahrener Einbrecher – auch ein erfolgloser –
hätte das gewusst und in der Nähe einen Fluchtwagen geparkt.
    Außerdem war es ein geradezu unglaublicher Zufall, dass Trotter für seinen Einbruch ausgerechnet die eine und einzige Nacht ausgewählt hatte, in der Mrs Laird die Alarmanlage einzuschalten vergessen hatte.
    Okay, nach Wein und Sex stand niemand gern auf. Aber ihre sexuellen Ausschweifungen hatten Elise Laird nicht von ihrer Schlaflosigkeit befreit. Sie war nicht in einen friedlichen postkoitalen Schlummer gesunken. Nein, sie war nach unten gegangen, um ein Glas Milch zu trinken, das ihr beim Einschlafen helfen sollte. Hätte ihr auf ihrer Wanderung durch das dunkle Haus nicht auffallen müssen, dass sie vergessen hatte, die Alarmanlage einzuschalten?
    Warum war sie zweitens nicht in die Küche zurückgeschlichen und hatte die Polizei gerufen, als sie ein Geräusch aus dem Arbeitszimmer gehört hatte? Warum hatte sie stattdessen sofort nach einer Pistole gegriffen und den Eindringling

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