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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gestellt?
    Drittens kam ihm Trotter nicht wie der Typ vor, der sich den Weg freischoss, wenn er auf frischer Tat ertappt wurde. Er kam ihm eher wie der Typ vor, der mit eingezogenem Schwanz abzischen würde. Nur ein extrem selbstsicherer Einbrecher würde stehen bleiben und dem Einbruchsopfer von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten, wenn er nur etwas stehlen wollte.
    Duncan merkte, wie er im Geist über diesen Gedanken strauchelte. Er spulte ihn im Kopf zurück und dachte ihn erneut. Er unterstrich: Wenn er nur etwas stehlen wollte und setzte ein dickes Fragezeichen daneben.
    »Hey, Dunk.«
    Ein weiterer Detective streckte den Kopf zur Tür herein. Er hieß Harvey Reynolds, wurde aber wegen seines Gorillapelzes von allen nur »Kong« genannt. Jeder Zentimeter
entblößte Haut war mit dichtem, schwarzlockigem Haar bedeckt. Niemand wagte eine Vermutung darüber abzugeben, wie die nicht entblößten Teile seines Körpers aussehen mochten.
    Seine affengleiche Erscheinung wurde durch einen dicken Hals, eine breite Brust und eher kurze Beine verstärkt. Trotz seiner einschüchternden Erscheinung konnte man sich keinen netteren Menschen vorstellen. Er trainierte das Baseballteam der Söhne seines Zwillingsbruders, war abgöttisch verschossen in seine Frau und hielt sich für einen absoluten Glückspilz, weil er einen Schatz wie sie sein Eigen nennen durfte. Duncan war ihr bei mehreren Gelegenheiten begegnet und musste Kong recht geben. Sie war ein Schatz. Es war unübersehbar, dass das Paar verrückt nacheinander war.
    »Kannst du mir für eine Minute dein Ohr leihen?«
    Duncan konnte es kaum erwarten, den nagenden Gedanken, den er eben aufgeschrieben hatte, weiter zu analysieren, aber er warf den Notizblock auf den Schreibtisch und winkte Kong herein. »Was verkauft das Team deiner Neffen diese Woche? Schokoriegel? Zeitschriftenabos?«
    Kong reagierte mit einem gutmütigen Grinsen. »Zitrusfrüchte aus dem Tal.«
    »Was für einem Tal?«
    »Frage ich mich auch. Ich komme deswegen später noch mal vorbei. Jetzt geht’s ums Geschäft.« Kong war in der Special Victims Unit für die Vermisstenfälle zuständig. Manchmal überlappten sich ihre Fälle. Er zog einen Stuhl heran, setzte sich rittlings darauf und verschränkte die Arme über der Rückenlehne. »Ist seit der Verfahrenseinstellung in Sachen Savich was gelaufen?«
    »Da tröpfelt nicht mal was.«
    »Kacke, wie?«
    »Was du nicht sagst.«
    »Wegen der anderen beiden hat man ihn auch nie drangekriegt … äh … der eine hieß Bonnet, richtig?«
    »Genau, und davor hat es einen Typen namens Chet Rollins getroffen«, bestätige Duncan angespannt.
    »Richtig. Wegen der beiden wurde er nicht mal angeklagt, oder?«
    Duncan schüttelte den Kopf.
    »Ich dachte, diesmal habt ihr ihn im Sack. Wird er mit Freddy Morris auch durchkommen?«
    »Nicht wenn ich es verhindern kann.«
    »Schlappschwanz von Staatsanwalt«, murmelte Kong.
    Duncan zuckte mit den Achseln. »Er sagt, ihm sind die Hände gebunden, solange wir nichts Handfestes vorzuweisen haben.«
    »Schon, aber trotzdem… Hat das FBI irgendwas?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Sind die immer noch eingeschnappt?«
    »Und wie. Das bricht mir das Herz. Sie rufen nicht mehr an, sie schreiben mir nicht mehr…«
    Kong lachte kurz auf. »Also, wenn ich dir irgendwie helfen kann, diesen Hurensohn Savich festzunageln…«
    »Danke.« Duncan nickte zu dem Papier in Kongs zottiger Klaue hin. »Was gibt’s?«
    »Meyer Napoli.«
    Duncan klappte der Unterkiefer herab. »Hast du heute im Müll gewühlt?«
    Meyer Napoli war im ganzen Police Department bekannt. Er war ein Privatdetektiv, der sich darauf verlegt hatte, seine Klienten um große Summen zu erleichtern, indem er praktisch nichts tat außer Garantien abzugeben, die er kaum je erfüllte.
    Er hatte auch keine Skrupel, seine Klienten gegeneinander auszuspielen. Wenn er von einer Frau angeheuert wurde, ihren untreuen Mann beim Fremdgehen zu ertappen,
hatte Napoli bekanntermaßen schon öfter besagte Ehemänner angesprochen und ihnen, gegen Bezahlung selbstverständlich, versprochen, der Ehefrau kein brauchbares Material zu liefern. Danach tröstete er die verzweifelte Gattin gewöhnlich auf eine Weise, die ihr das Gefühl vermittelte, wieder eine begehrenswerte Frau zu sein.
    »Unter welchem Stein ist Napoli denn vorgekrochen?«
    Kong zupfte an seinem Ohrläppchen, auf dem ein Büschel nachtschwarzer Borsten spross. »Genau da liegt das Problem. Unter gar keinem.«
    »Wie

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