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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ihm eine Rechtfertigung. Sie nicht.
    »Was soll das?«, fragte er wütend.
    »Ich habe den Namen dieses Verbrechers benutzt, um Sie herzulocken.«
    »Woher wussten Sie, dass ich kommen würde?«
    »Cato hat mir alles über Sie und ihn erzählt.«
    Er studierte lang und nachdenklich ihr Gesicht, dann senkte er die Neun-Millimeter. Aber er ließ die Kugel in der Kammer und steckte die Waffe nicht in das Holster zurück. Außerdem trat er zur Seite, bis sein Rücken vor der Wand und nicht mehr vor der offenen Tür war.
    Sie spürte seinen Argwohn und sagte: »Hier ist sonst niemand, falls Sie das befürchten. Ich muss Sie alleine sprechen.«
    »Wem gehört das Haus?«
    Zum ersten Mal überhaupt sah er sie mit offenem statt hochgestecktem Haar. Es strich über ihre Schultern, wenn sie den Kopf bewegte. »Einem Freund.«
    »Ihr Freund sollte mal renovieren.«
    »Er ist schon lange nicht mehr hier. Ich darf das Haus benutzen, wenn ich es brauche, solange ich im Gegenzug ab und zu lüfte.«
    Duncan nickte, als würde das alles erklären, obwohl es im Grunde gar nichts erklärte. Es warf nur noch mehr Fragen auf, aber die mussten warten. Es gab schon jetzt genug zu bereden.
    »Okay, ich habe den Köder geschluckt und bin gekommen. Was wollen Sie von mir?«
    »Es geht nicht darum, was ich will, Duncan. Sondern darum, was ich brauche. Ihre Hilfe. Ich bin verzweifelt.«
    Seinen Vornamen aus ihrem Mund zu hören war wie ein Schlag in die Magengrube. Er versuchte das Gefühl zu ignorieren, doch das ging nicht, und das machte ihn wütend. »Ich nehme an, Sie sind heimlich aus dem Haus geschlichen, ohne dass Ihr Mann was gemerkt hat.«
    »Das war nicht nötig. Ihr Anruf hat ihn aufgeschreckt. Er ist in den Country Club gefahren.« Sie sah ihm an, wie überrascht er war, und erklärte: »Einige seiner Kollegen und sogar der Staatsanwalt nehmen dort an einem Pokerturnier teil. Sie haben auch heute Abend gespielt. Cato wusste, wie schnell sich herumsprechen würde, dass ich morgen noch einmal von der Polizei vernommen werden soll. Er wollte demonstrieren, dass er vollkommen unbesorgt ist. Auch wenn er das nicht gesagt hat. Ich weiß, wie er denkt. Jedenfalls ist er losgefahren. Ich habe abgewartet, bis Mrs Berry heimgefahren war, und Sie dann angerufen.«
    »Um mich in Boo Radleys Haus zu locken. Warum?«
    »Würden Sie die Waffe wegstecken?«
    »Nein.«
    »Sie haben von mir nichts zu befürchten.«
    Höchstens, dass ich meinen Job verliere, dachte er. Meinen Beruf. Meine Integrität.
    Ihm stieg ein Hauch ihres Parfüms in die Nase. Es roch leicht, blumig. Betörend. Sie war ähnlich angezogen wie bei ihrem Besuch in seinem Stadthaus. Rock, Sandalen, Tanktop. Längst nicht so knapp und eng wie das von Estebans Verlobter. Aber doch so knapp, dass Duncan ihre Brüste darunter erahnte. Beklemmend deutlich erahnte.
    »Ich weiß, was Sie mit diesen kleinen Spielchen bezwecken, Mrs Laird. Sie wollen mich von meiner Fährte abbringen, damit ich Sie nicht wegen des Mordes an Gary Ray Trotter verhafte.«
    So. Das hörte sich gut an. Er war der Polizist; sie war die Verdächtige. So war es, so sollte es sein, selbst wenn er sie für sein Leben gern in seine Arme gezogen hätte.
    »Warum glauben Sie mir nicht, dass ich Trotter in Notwehr erschossen habe? Warum glauben Sie mir das mit Cato nicht? Oder das mit Coleman?«
    Er machte eine wirkungsvolle Pause und sagte dann: »Gut, dass Sie ihn erwähnen. Ich war heute in Atlanta und habe mit Tony Esteban gesprochen.«
    Ihre Reaktion verriet, wie sehr sie das überraschte. »Sie haben mit ihm gesprochen?«
    »O ja. Wir haben ein bisschen geplaudert.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er mag Sie nicht besonders.«
    »Ich ihn auch nicht.«
    »Ehrlich gesagt hat er Sie als psychotische Schlampe und Schlimmeres bezeichnet.«
    »Er kennt mich doch gar nicht. Er ist mir nur ein einziges Mal auf einer Party begegnet.«
    »Auf der sich Coleman Greer bewusstlos trank und Sie und sein Kumpel Tony daraufhin aus den Kleidern hüpften und übereinander herfielen.«
    »Was?«
    »Ich will Ihnen die Peinlichkeit ersparen, die schmierigen Details auszubreiten. Dass Sie damals die Initiative ergriffen haben, soll uns genügen. Sie amüsierten sich königlich mit Esteban, während Ihr Hahnrei von Freund Coleman Greer außer Gefecht gesetzt war.
    Aber am nächsten Morgen verwandelten Sie sich in den Albtraum jedes Mannes. Eine besitzergreifende Klette. Immer wieder riefen Sie Tony an. Sie ließen sich nicht abwimmeln, und als

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