Warrior Cats 2. Feuer und Eis
unbeweglich da wie ein Fels.
Graustreif hob den Kopf. »Aber Frostfells Junge sind noch keine sechs Monde alt.«
»Es dauert nicht mehr lange, bis sie so weit sind. Die Meinungsverschiedenheiten auf der letzten Großen Versammlung haben mir Sorgen gemacht, und heute …« Blaustern verstummte, und Feuerherz sah, wie sein Freund wieder auf seine Pfoten blickte.
Tigerkralle starrte Blaustern mit harten bernsteinfarbenen Augen an. »Wäre es nicht besser, erfahrenere Krieger wie Langschweif oder Dunkelstreif einen zusätzlichen Schüler übernehmen zu lassen?«, fragte er. »Diese beiden hier sind selbst fast noch Schüler!«
»Daran habe ich gedacht«, erwiderte Blaustern. »Aber Langschweif wird genug zu tun haben mit Wieselpfote, und Dunkelstreif bereitet gerade Borkenpfote darauf vor, ein voller Krieger zu werden.«
»Was ist mit Sturmwind?«, fragte Tigerkralle.
»Sturmwind ist ein guter Jäger und ein treuer Krieger«, antwortete Blaustern. »Aber ich glaube nicht, dass er die Geduld zur Ausbildung hat. Der DonnerClan kann besseren Gebrauch von seinen Fähigkeiten machen.«
»Und du glaubst, diese beiden verfügen über das, was nötig ist, um Krieger für den DonnerClan auszubilden?«, meinte Tigerkralle verächtlich.
Feuerherz zuckte zusammen. Der alte Krieger hatte dabei nur ihn angeblickt. Glaubt er, ein Hauskätzchen ist nicht in der Lage, im Clan geborene Katzen auszubilden?
Blaustern starrte ihren Stellvertreter an. »Das werden wir sehen. Vergiss nicht, sie haben den WindClan nach Hause gebracht. Und natürlich, Tigerkralle«, fügte sie hinzu, »verlasse ich mich auf dich, dass du die Ausbildung überwachst.« Der nickte und Blaustern wandte sich wieder Feuerherz und Graustreif zu. »Holt euch etwas zu essen«, befahl sie. »Dann ruht euch aus. Wir werden die Zeremonie der Namensgebung für die Jungen bei Mondhoch vornehmen.«
Feuerherz lief vor Graustreif aus dem Bau und ließ Tigerkralle bei der Anführerin zurück. »Ich sterbe vor Hunger!«, rief er. Auf der Lichtung konnte er den warmen Duft von Frischbeute riechen. »Kommst du mit, was essen?«
Sein Freund stand hinter ihm, die Augen traurig in die Ferne gerichtet. Langsam schüttelte er den Kopf. »Ich will einfach nur schlafen«, murmelte er.
Sowie sein Magen voll war, schob sich Feuerherz in den Bau der Krieger. Graustreif hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und den Kopf unter die Pfoten geschoben. Feuerherz hatte selbst schwere Augenlider, aber sein Fell war noch völlig durchgeweicht, und er zwang sich zu einer gründlichen Wäsche, bevor er sich in seinem warmen Nest niederließ.
Glanzfell weckte Feuerherz mit einem sanften Stupsen. »Zeit für die zeremonielle Namensgebung«, flüsterte sie.
Feuerherz hob den Kopf und blinzelte. »Danke, Glanzfell«, miaute er, als sie geduckt den Bau verließ.
Er stieß Graustreif an. »Die Zeremonie!«, zischte er. Dann stand er auf und streckte sich, bis seine Beine zitterten. Gleich würde er ein Mentor werden! Vor Aufregung kribbelten ihm die Pfoten.
Graustreif regte sich und dehnte sich mühsam und langsam wie eine alte Katze. Und plötzlich schienen auch Feuerherz’ Pfoten sich an ihre lange Reise zu erinnern und begannen wieder zu schmerzen.
Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen. Schweigend trotteten die beiden Freunde auf die Lichtung. Über den Bäumen schien der Mond und färbte die nassen Äste silbern.
»Ihr habt den WindClan heimgebracht! Gut gemacht!«, ertönte eine fröhliche Stimme und ließ Feuerherz zusammenzucken. Es war Kurzschweif, der sich neben ihm niederließ. »Du musst einmal kommen und den Ältesten die Geschichte erzählen.«
Feuerherz nickte abwesend, dann blickte er wieder auf die Lichtung. Frostfell saß bereits unter dem Hochstein. Auf jeder Seite von ihr kauerte ein Junges, eins verwischt grau, das andere hellbraun. Die weiße Königin leckte sie liebevoll hinter den Ohren. Die kleine graue Kätzin schüttelte unwillig den Kopf, als ihre Mutter an ihr herummachte.
Erneut kribbelte Feuerherz vor Aufregung das Fell. Neben ihm saß Graustreif und starrte zu Boden. »Bist du nicht aufgeregt?«, fragte er.
Der zuckte die Schultern.
»Graustreif«, miaute Feuerherz mit leiser Stimme. »Weißkralles Tod war nicht deine Schuld. Es war ein schlechter Ort für einen Angriff und die FlussClan-Katzen hätten das wissen müssen. Auch Sandpfote ist beinahe in den Abgrund gefallen«, fügte er hinzu.
Er warf einen Blick auf die Kätzin, die ganz in der
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