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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Feuerherz und kniff übermütig die Augen zusammen. »Und diesmal meine ich wirklich folgen!« Er ging den Pfad am Rand der Schlucht entlang zu der sandigen Kuhle, in der er zu jagen und zu kämpfen gelernt hatte.
    »Hier finden die meisten unserer Trainingseinheiten statt«, erklärte er. Während der Blattgrüne dämpften die Bäume um die Lichtung herum die Sonnenstrahlen zu warmem, geflecktem Licht. Jetzt dagegen strömte kaltes Tageslicht herab auf die gefrorene rote Erde.
    »Vor vielen Monden ist hier ein Fluss geflossen. Ein Bach fließt immer noch hinter dieser Anhöhe dort«, erklärte Feuerherz und deutete mit dem Kopf die Richtung an. »In der Blattgrüne ist er meist trocken. Ich habe da meine erste Beute gefangen.«
    »Was hast du gefangen?«, wollte Rußpfote wissen, aber auf eine Antwort wartete sie nicht. »Ist der Bach jetzt zugefroren? Komm, lass uns nachschauen, ob da Eis ist!« Sie stürmte in die Kuhle hinab und lief auf die gegenüberliegende Steigung zu.
    »Das zeige ich dir ein andermal!«, rief ihr Mentor ihr nach. Aber Rußpfote rannte weiter und Feuerherz musste hinter ihr her die Steigung hinaufspurten. Oben blickten sie gemeinsam auf den Bach hinab. An seinen Ufern hatte sich Eis gebildet, aber die Geschwindigkeit, mit der das reißende Wasser in seinem sandigen Bett dahinrauschte, hatte verhindert, dass er völlig zufror.
    »Viel würdest du da jetzt nicht fangen«, sagte Rußpfote, nachdem sie an das Ufer des Baches getreten war. »Höchstens Fische.«
    Der Anblick des Ortes, an dem er seine erste Beute gemacht hatte, erfüllte Feuerherz mit glücklichen Erinnerungen. Nun beobachtete er seine Schülerin, wie sie am Bachrand stand, den Hals vorstreckte und in das schwarze Wasser blickte.
    »Ich an deiner Stelle würde das Fischen den FlussClan-Katzen überlassen«, warnte er sie. »Wenn die gerne ihr Fell nass machen, dann sollen sie es tun. Ich behalte lieber trockene Pfoten.«
    Rußpfote trabte ruhelos im Kreise herum. »Und was nun?«
    Ihre Aufregung und seine Erinnerungen an die eigene Schülerzeit füllten Feuerherz mit Energie.
    Er stürmte los und rief ihr über die Schulter zu: »Zum Alten Eulenbaum!« Rußpfote, ihr kurzer, wolliger Schwanz hoch aufgereckt, preschte hinter ihm her.
    Sie überquerten den Bach auf einem umgestürzten Baum, den Feuerherz schon viele Male benutzt hatte. »Weiter unten gibt es Trittsteine, aber hier ist ein schnellerer Weg. Sei vorsichtig!« Der bleiche, weiße Stamm hatte seine Rinde verloren. »Der Baumstamm ist glatt, wenn das Holz nass oder vereist ist.«
    Er ließ Rußpfote zuerst hinübergehen und hielt sich dicht hinter ihr für den Fall, dass ihre Pfoten den Halt verloren. Der Bach war nicht besonders tief, aber das Wasser war zu dieser Jahrenzeit eiskalt.
    Doch sie ging leichtfüßig über den Stamm, und Feuerherz war stolz auf seine Schülerin, als sie am anderen Ende hinab auf den Waldboden sprang.
    »Gut gemacht!«, schnurrte er. Ihre Augen glänzten.
    »Danke«, miaute sie. »Wo ist jetzt dieser Eulenbaum?«
    »Hier lang!« Feuerherz stürmte weiter durch das Unterholz. Die Farnwedel, die nach der Blattgrüne braun geworden waren, würden im Laufe des Blattfalls von Regen und Wind zu Boden gedrückt werden, nun ragten sie aber noch groß und kräftig in die Höhe. Feuerherz und Rußpfote schlängelten sich unter dem Farngewölbe hindurch.
    Vor ihnen überragte eine mächtige Eiche die anderen Bäume der Umgebung. Rußpfote legte den Kopf zurück und blickte zum Wipfel empor.
    »Lebt da wirklich eine Eule?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Feuerherz. »Kannst du das Loch im Stamm da oben sehen?«
    Rußpfote kniff die Augen zusammen und entdeckte durch die Äste hindurch die Öffnung. »Woher weißt du, dass es kein Eichhörnchenloch ist?«
    »Riech mal!«, sagte er.
    Sie schnüffelte laut, schüttelte dann jedoch den Kopf. Mit neugierigen Augen blickte sie zu Feuerherz auf.
    »Ich zeige dir ein anderes Mal, wie Eichhörnchen riechen«, versprach er. »Aber hier gibt es keine. Niemals würde ein Eichhörnchen es wagen, sein Nest so nahe bei einem Eulenloch zu machen. Schau dir den Boden an. Was siehst du da?«
    Rußpfote sah verwirrt nach unten. »Blätter?«
    »Schau mal unter ihnen nach.«
    Den Waldboden bedeckte ein Teppich aus braunen, vom Frost steif gefrorenen Eichenblättern. Rußpfote schnüffelte in ihnen herum, dann schob sie das Gesicht bis zu den Ohren hinein. Als sie sich wieder aufsetzte, hielt sie etwas in der Größe eines

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