Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Braunstern unser Lager angegriffen hat. Und er war auch an den Jungen, als du sie zurückgebracht hast. SchattenClan! Ist das ihr Territorium auf der anderen Seite vom Donnerweg?«
»Ja«, antwortete Feuerherz, und sein Fell kribbelte bei dem Gedanken, dem Territorium des feindlichen Clans so nahe zu sein. »Lass uns von hier verschwinden.«
Er beschloss, Rußpfote auf dem langen Weg vorbei am Zweibeinerort nach Hause zu bringen, damit sie die Hochkiefern und den Baumsägeort sehen konnte.
Als sie unter den Nadelbäumen entlangliefen, war Feuerherz unruhig wegen des Geruchs, der vom Zweibeinerort ausging, obwohl er doch als Junges nicht weit davon entfernt gelebt hatte.
»Bleib wachsam«, warnte er seine Schülerin, die hinter ihm her schlich. »Manchmal sind hier Zweibeiner mit ihren Hunden.«
Die beiden Katzen kauerten sich unter die Bäume und betrachteten die Zäune, die das Territorium der Zweibeiner begrenzten. Die kühle Luft trug Feuerherz einen Duft in die Nase, der ein merkwürdiges Gefühl der Wärme in ihm weckte, ohne dass er verstand, warum.
»Schau!« Rußpfote deutete mit der Nase auf eine Kätzin, die über den Waldboden trottete. Die hellbraun Gestreifte hatte eine auffallend weiße Brust und weiße Vorderpfoten. Ihr Bauch war angeschwollen und schwer von ungeborenen Jungen.
»Hauskätzchen!«, schnaufte Rußpfote verächtlich mit gesträubtem Fell. »Lass sie uns verjagen!«
Feuerherz erwartete den vertrauten Ansturm aggressiver Gefühle beim Anblick eines Fremdlings auf DonnerClan-Territorium, aber sein Nackenhaar sträubte sich nicht. Aus irgendeinem Grund, den er nicht verstand, wusste er, dass diese Katze keine Bedrohung darstellte. Bevor Rußpfote sie angreifen konnte, streifte Feuerherz absichtlich einen knisternden Farnwedel.
Die Kätzin blickte hoch, aufgescheucht von dem raschelnden Geräusch. Ihre Augen öffneten sich weit vor Schreck. Dann wirbelte sie herum, rannte in schwerfälligem Tempo zwischen den Bäumen davon und hievte sich über einen der Zäune.
»Mist!«, rief Rußpfote. »Ich wollte sie jagen! Ich wette, Farnpfote hat heute ganz viele Sachen gejagt.«
»Ja ja, aber dafür ist er nicht beinahe von einer Natter gebissen worden«, entgegnete Feuerherz und schnippte mit dem Schwanz. »Komm jetzt. Ich kriege langsam Hunger.«
Rußpfote folgte ihm durch die Hochkiefern und jammerte wegen der Nadeln, die sie in die Pfoten stachen. Er ermahnte sie, ruhig zu sein, da es hier kein Unterholz gab, in dem man sich verstecken konnte, und er das Unbehagen jeder Clan-Katze empfand, die sich in offenem Gelände aufhielt. Sie folgten einem der stinkenden Pfade, die von dem Baumsäge-Ungeheuer in den Boden gekerbt worden waren, und hielten am Rande des Baumsägeorts an. Es war still. Wie Feuerherz wusste, würde das bis zur nächsten Blattgrüne so bleiben. Bis dahin würden nur die tiefen, breiten, in die Erde gefrorenen Spuren den DonnerClan an das Ungeheuer erinnern, das in ihrem Wald lebte.
Als sie schließlich zurück ins Lager kamen, war Feuerherz erschöpft. Seine Muskeln waren noch ermattet von der langen Reise mit dem WindClan. Auch Rußpfote wirkte müde. Sie unterdrückte ein Gähnen und trottete los auf der Suche nach Farnpfote.
Feuerherz entdeckte Graustreif, der ihm aus der Nähe des Brennnesselflecks zuwinkte. »Hier, ich habe etwas Frischbeute für dich!« Er packte eine tote Maus mit der Kralle und warf sie seinem Freund zu. Der fing sie mit den Zähnen in der Luft und legte sich neben Graustreif.
»Guten Tag gehabt?«, fragte er mit vollem Mund.
»Besser als gestern«, antwortete Grausteif. »Eigentlich hat es mir sogar Spaß gemacht. Farnpfote ist begierig zu lernen, das jedenfalls ist klar!«
»Rußpfote genauso.«
»Allerdings«, fuhr Graustreif mit einem Glitzern im Auge fort, »habe ich immer wieder vergessen, dass ich der Mentor und nicht der Schüler bin.«
»Ich auch«, musste sein Freund zugeben.
Sie gaben sich die Zungen, bis der Mond aufging und die Kälte der Nacht sie in ihren Bau trieb. Graustreif begann nach wenigen Augenblicken zu schnarchen, Feuerherz war jedoch merkwürdig wach. Immer wieder kam ihm das Bild der trächtigen Kätzin in den Sinn. Obwohl er jetzt von den vertrauten Gerüchen des DonnerClans umgeben war, blieb ihr weicher Hauskatzenduft in seiner Nase.
Endlich schlief er ein, aber seine Träume hatten alle den gleichen Geruch, bis er schließlich von seinen Tagen als Junges träumte, wie er mit seinen Geschwistern
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