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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zusammengerollt am Bauch seiner Mutter lag, in einem Bett, das weicher war als das Moos des Waldes. Und immer noch blieb der Geruch der Kätzin bei ihm.
    Plötzlich fuhr er aus dem Schlaf auf und öffnete die Augen. Natürlich! Die Kätzin, die er im Wald gesehen hatte … war seine Schwester!

10. Kapitel

    Feuerherz erwachte in der Morgendämmerung mit dem Bild seiner Schwester noch deutlich in seinen Gedanken. Er schob sich aus dem Bau in der Hoffnung, dass die Routine des Tages ihn ablenken würde. Wieder war es ein frostiger, kalter Morgen.
    Weißpelz und Langschweif warteten in der Nähe des Lagereingangs, bereit, auf Patrouille zu gehen. Mausefell trottete vorbei und begrüßte Feuerherz mit einem fröhlichen Miauen. Weißpelz rief nach Sandpfote, die gerade noch rechtzeitig aus dem Bau gestürzt kam, um sich der Patrouille anzuschließen. Es war eine Szene, wie sie Feuerherz viele Male beobachtet hatte, aber zum ersten Mal verlangte ihn nicht danach, mit ihnen zu gehen, als sie hinein in den morgenfrischen Wald preschten.
    Er lief über die Lichtung und fragte sich, ob Rußpfote schon wach war. Buntgesicht zwängte sich gerade aus dem schmalen Eingang zur Kinderstube. Ein geflecktes Junges folgte ihr, dann noch eins. Ein drittes, hellgrau mit Flecken wie das erste, taumelte heraus und fiel hin.
    Buntgesicht hob es am Nackenfell hoch und setzte es vorsichtig wieder auf die Pfoten. Die Zärtlichkeit, mit der die Kätzin handelte, bewirkte, dass Feuerherz sein Traum wieder in den Sinn kam. Seine Mutter hatte wahrscheinlich das Gleiche für ihn getan. Er wusste, dass Buntgesichts viertes Junges bald nach der Geburt gestorben war, und so liebte sie die verbliebenen Jungen nun umso inniger.
    Eine Woge des Neids überkam ihn, als er daran dachte, dass alle Katzen hier etwas hatten, was ihm fehlte – sie waren alle im Clan geboren . Er war immer stolz auf seine Treue zu dem Clan gewesen, der ihn aufgenommen hatte und ihm ein Leben gab, das er als Hauskätzchen nie gekannt hätte. Er empfand diese Treue immer noch – er würde sein Leben geben, um den DonnerClan zu schützen –, aber niemand im Clan verstand oder respektierte seine Wurzeln als Hauskatze. Er war jedoch überzeugt, die Kätzin, die er gestern gesehen hatte, würde das tun. Mit wehmütigem Herzen fragte er sich, welche gemeinsamen Erinnerungen sie haben mochten.
    Hinter sich hörte er Graustreifs schwere Pfotenschritte, und er begrüßte den Freund, indem er den Kopf vorstreckte und seine Nase berührte.
    »Könntest du heute Rußpfote übernehmen?«, fragte er ihn.
    Der graue Kater blickte ihn neugierig an. »Warum?«
    »Oh, nichts Wichtiges«, erwiderte Feuerherz so beiläufig wie möglich. »Ich wollte nur etwas überprüfen, was ich gestern gesehen habe. Pass aber auf Rußpfote auf. Sie befolgt nicht immer deine Anordnungen. Lass sie nicht aus den Augen, sonst läuft sie in irgendeine Richtung davon.«
    Graustreifs Schnurrhaare zuckten amüsiert. »Klingt wie ein echter Wildfang. Aber vielleicht ist das gut für Farnpfote. Er läuft nie irgendwohin, ohne dass er vorher gründlich darüber nachgedacht hätte.«
    »Danke, Graustreif!« Feuerherz sprang los zum Lagereingang, bevor sein Freund ihn weiter befragen konnte.
    Als der Zweibeinerort zwischen den Bäumen auftauchte, kauerte sich Feuerherz nieder. Er öffnete den Mund und atmete die kalte Morgenluft ein. Kein Zeichen einer Patrouille des DonnerClans, auch kein Zweibeinergeruch. Er entspannte sich ein wenig.
    Langsam näherte er sich dem Zaun, der das Zweibeinernest umgab, wo die Kätzin verschwunden war. Er zögerte, sah sich um und prüfte noch einmal die Luft, dann sprang er und landete mit einem Satz auf einem Zaunpfahl. Keine Zweibeiner waren zu sehen, nur ein verlassener Garten mit seinen stark duftenden Pflanzen.
    Oben auf dem Pfahl fühlte sich Feuerherz schutzlos. Über ihm hing der Ast eines Baums herunter. Die Blätter waren zwar gefallen, trotzdem könnte er sich dort leichter verbergen. Geräuschlos zog er sich hoch und legte sich, flach gegen die raue Borke gedrückt, auf den Ast und wartete.
    Im Eingang des Zweibeinernests konnte er eine Klappe sehen. Als Junges hatte er genau so eine benutzt. Er richtete den Blick darauf in der Hoffnung, das Gesicht seiner Schwester jeden Augenblick zu sehen. Die Sonne stieg langsam am Morgenhimmel auf, trotzdem begann er zu frieren. Der feuchte Ast zog ihm die Wärme aus dem Körper. Vielleicht hielten die Zweibeiner seine Schwester ja

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