Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
Sturmwind.
    Blaustern neigte den Kopf. »Das reicht. Ich muss darüber nachdenken.« Sie trottete zu ihrem Bau und verschwand im Eingang. Der Rest des Clans zerstreute sich unter finsterem Gemurmel.
    Feuerherz hob das durchnässte Junge auf und trug es in den Bau der Krieger. Es zitterte und miaute jämmerlich. Er wickelte seinen Körper um das Häufchen Elend und schloss die Augen, dennoch sah er die feindseligen Blicke des Clans vor sich, und die machten ihm Angst. Vorher hatte er geglaubt, einsam zu sein, aber nun sah es so aus, als hätte der ganze Clan ihn aus seiner Gemeinschaft ausgestoßen.
    Graustreif kam in den Bau und ließ sich auf seinem Nest nieder. Feuerherz blickte ihn nervös an. Sein Freund war der Einzige gewesen, der zu seiner Verteidigung gesprochen hatte, und er wollte ihm danken. Nach einer unbehaglichen Pause, in der das Junge andauernd schrie, murmelte er: »Danke, dass du zu mir gehalten hast.«
    Graustreif zuckte die Achseln. »Na ja«, miaute er. »Keiner sonst wollte es tun.« Er wandte den Kopf nach hinten und begann, seinen Schwanz zu waschen.
    Das Junge jammerte weiter, seine Rufe wurden immer lauter. Einige Krieger betraten den Bau, um dem Regen zu entkommen. Glanzfell blickte Feuerherz und das Junge kurz an, sagte aber nichts.
    »Kannst du das Ding nicht abstellen?«, beklagte sich Dunkelstreif und schob das Moos in seinem Nest zurecht.
    Verzweifelt leckte Feuerherz das Junge. Es musste inzwischen sehr hungrig sein.
    Ein Rascheln an der Wand veranlasste ihn, den Kopf zu heben. Es war Frostfell, die zu seinem Nest herüberkam und auf das weinende Junge hinunterblickte. Plötzlich senkte sie den Kopf und schnüffelte an seinem weichen Fell. »Er wäre besser dran in der Kinderstube«, murmelte sie. »Buntgesicht hat Milch übrig. Ich könnte sie fragen, ob sie es vielleicht säugt.«
    Überrascht starrte Feuerherz sie an.
    Mit liebevollem Blick schaute sie zurück. »Ich habe nicht vergessen, dass du meine Jungen vor dem SchattenClan gerettet hast.«
    Feuerherz nahm das Junge wieder auf und folgte der Königin aus dem Bau. Inzwischen regnete es noch heftiger und schnell trotteten die beiden zur Kinderstube hinüber. Frostfell verschwand durch den engen Eingang und Feuerherz zwängte sich hinter ihr hinein. Im Inneren des Brombeerdickichts wartete er, bis sich seine Augen an das dämmrige Licht gewöhnt hatten.
    In der trockenen, dunklen Behausung hatte sich Buntgesicht um ihre zwei gesunden Jungen gerollt. Sie sah Feuerherz misstrauisch an, dann blickte sie auf das Junge, das aus seinem Maul hing.
    Frostfell flüsterte ihm zu: »Eins ihrer Jungen ist letzte Nacht gestorben.« Er erinnerte sich an die kranken Jungen, die sich neben Gelbzahn gekrümmt hatten, und fragte sich voller Mitleid, welches von ihnen wohl gestorben war. Er legte das Junge seiner Schwester ab und wandte sich zu Buntgesicht. »Es tut mir leid«, murmelte er.
    Die Königin blinzelte, der frische Schmerz brannte noch in ihren Augen.
    »Buntgesicht«, begann Frostfell. »Ich kann nur vermuten, welchen Kummer du empfindest. Aber dieses Junge ist am Verhungern und du hast Milch. Willst du es nicht säugen?«
    Buntgesicht schüttelte den Kopf und kniff die Augen fest zusammen.
    Frostfell streckte den Kopf vor und drückte ihre Schnauze sanft gegen Buntgesichts Wange. »Ich weiß, er wird deinen Sohn nicht ersetzen«, flüsterte sie. »Aber der Kleine braucht deine Wärme und Fürsorge.«
    Feuerherz wartete voller Angst.
    Die Schreie des Jungen wurden lauter. Es konnte Buntgesichts Milch riechen und kroch auf ihren weichen Bauch zu. Blindlings zwängte es sich zwischen die beiden anderen Jungen. Die Kätzin schaute zu ihm hinunter, wie es, dem Milchgeruch folgend, sich vorwärtswand und drängelte. Ohne Widerstand zu leisten, sah sie zu, wie es sich an ihren Bauch klammerte und hungrig zu saugen begann, und Feuerherz atmete voller Erleichterung und Dankbarkeit auf. Buntgesichts Blick wurde weich, und das Kätzchen begann zu schnurren, während es ihren angeschwollenen Leib mit winzigen Milchtritten bearbeitete.
    Frostfell nickte. »Danke, Buntgesicht. Kann ich Blaustern sagen, dass du für das Junge sorgen wirst?«
    »Ja, das kannst du«, antwortete die Königin, ohne die Augen von dem Jungen zu nehmen, und schob es mit einer Hinterpfote dichter an ihren Bauch heran.
    Feuerherz schnurrte, senkte den Kopf und berührte mit der Nase ihre Schulter. »Ich danke dir, und ich verspreche, dass ich dir jeden Tag extra Frischbeute

Weitere Kostenlose Bücher