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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Regen auf Blätter und Erde prasselte und sich nicht in kalten Felsgängen sammelte, um alles darin hinwegzuschwemmen …
    Seit er die Pfote in die Öffnung des Tunnels gesetzt hatte, konnte er nur noch daran denken, wie er gemeinsam mit Fallendes Blatt in Todesangst um sein Leben gerannt war. Bilder füllten seinen Kopf: der dunkle Gang, das tosende Wasser, der Schock, als die Welle ihn traf und mit sich riss wie ein Blatt im Sturm, während er nach Luft schnappte und doch nur Wasser zum Atmen fand. Denk nicht daran! Wenigstens würde ihn diesmal kein Lichtschein ablenken, stattdessen konnte er sich ganz auf seinen Instinkt konzentrieren.
    Löwenpfote trat beiseite und machte den Weg frei. Als Häherpfote am Pelz seines Bruders vorbeistreifte, spürte er Löwenpfotes große Erleichterung. Er denkt, ich komme im Dunkeln besser zurecht als er. Hoffentlich irrt er sich nicht. Kalter Wind schoss ihm entgegen und ließ seine Schnurrhaare zittern. Doch der Luftstoß trug noch etwas anderes mit sich, ein Flüstern, das er mehr fühlte als hörte und das durch die Gänge strömte wie das Blut in seinen Adern.
    Er tappte in den Gang und spürte, wie die Dunkelheit ihn verschluckte. Das war nicht die Dunkelheit, an die er gewöhnt war. Im Wald konnte er die Wärme der Sonne auf seinem Pelz spüren, die frischen Düfte riechen, die die Luft würzten, den Wind hören, der in den Blättern raschelte. Diese Dunkelheit war erstickend, modrig und kalt. Nichts als Schwärze, dick wie Fell, weich wie Wasser, die ihn in sich hineinzog.
    Der Fels unter seinen Pfoten war mit feinem Sand bedeckt, und die Wände waren so eng, dass sie seinen Pelz streiften, während er langsam vorwärtskroch.
    »Kannst du nicht schneller gehen?« Windpfotes Maunzen klang so zerklüftet wie die Wände.
    »Psst!« Er versuchte, die Furcht auszublenden, die von den anderen Katzen ausströmte, und tappte weiter. Langsam führte der Pfad unter seinen Pfoten bergab. Der Tunnel wurde breiter, und kalte Luft stach in seinen Pelz, als sie unter einem Spalt in der Felsendecke vorbeikamen. War das wirklich der richtige Weg? Der Luftzug, der wie Wasser durch den Gang strich, trug keinen Geruch nach Jungen mit sich, nur Waldluft, die durch die Ritzen im Gestein hereindrang.
    Plötzlich streifte ein Pelz seine Flanke.
    Häherpfote war empört. »Ich gehe vorn, Windpfote!« Er stieß die Katze weg.
    »Was redest du da? Ich bin doch hier hinten!«, meckerte Windpfote hinter ihm.
    Distelpfotes Nase berührte seine Schwanzspitze. »Niemand hat dich überholt, Häherpfote.«
    Überrascht prüfte Häherpfote die Luft. Ein neuer Geruch umhüllte seine Zunge. Kein Clan-Geruch, aber doch vage vertraut. Wieder schnupperte er, und sein Pelz kribbelte vor Unbehagen, als sich die andere Katze gegen ihn drückte und ihre Schritte seinen anpasste.
    »Ich werde mit dir gehen, mein Freund, der du einst mit mir gegangen bist«, flüsterte die Stimme in sein Ohr.
    Fallendes Blatt! Häherpfotes Herz machte einen Satz. Die Erinnerung an eine riesige, schwarze Welle, die ihn verschlang, ließ ihn jäh anhalten. Er bekämpfte den Drang, kehrtzumachen, zurück in die Höhle zu rasen, hinaus in den Wald und in die Sicherheit des offenen Himmels.
    »Ich kann dich hier nicht alleine gehen lassen, nachdem du wie ein Bruder mit mir gegangen bist.«
    Häherpfote blinzelte. »Träume ich?«
    »Nein«, flüsterte Fallendes Blatt. »Ich bin gekommen, um zu helfen. Ich weiß, wo die Jungen sind.«
    »Warum bleiben wir stehen?«, miaute Windpfote verärgert.
    Distelpfotes Nase stupste gegen Häherpfotes Schwanz. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, natürlich«, sagte er zu ihr. Dann hauchte er, damit nur Fallendes Blatt es hören konnte: »Hast du sie gesehen?«
    »Ich weiß, wo sie sind.« Fallendes Blatt drückte sich an Häherpfote und drängte ihn weiter. »Aber wir müssen uns beeilen.«
    Häherpfote rührte sich nicht. »Warum sollte ich dir vertrauen? Du konntest dich ja selbst nicht aus den Gängen retten!«
    »Seitdem wandere ich ständig in ihnen umher«, murmelte Fallendes Blatt traurig, »und ich kenne sie besser als das Moor über uns.«
    Häherpfotes Atem beruhigte sich. »Hast du die Jungen wirklich gesehen?«
    »Sie leben, aber ihnen ist kalt. Wir müssen uns beeilen.«
    Instinkt allein würde hier unten nicht ausreichen. Häherpfote legte den Schwanz an die Flanke von Fallendes Blatt und ließ sich von dem Kater in einen Gang führen, der seitlich abzweigte. Der Weg neigte sich steil in die

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