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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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und fege die Nadeln vor dem Eingang weg.«
    Die Königin packte ihr Junges im Genick und trug das jammernde Kätzchen aus dem Schutz der Felsen über den Damm, der zurück zur Insel führte. Mottenflügel folgte ihr.
    Als sie sicher war, dass niemand mehr in der Nähe war, zischte Distelpfote durch die Spalte im Fels: »Maulbeerpfote!«
    Die Heiler-Schülerin erstarrte. »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Distelpfote!«
    Hastig kletterte Distelpfote über die Felsen zu Maulbeerpfote hinüber. Die Kuhle bei der Felsnase war wie eine Höhle, von Wind und Wasser in vielen Monden ausgewaschen und durch eine niedrige Decke vor Wind und Regen geschützt.
    Maulbeerpfote kauerte mit großen, ängstlichen Augen in der hintersten Ecke. »Was machst du denn hier?«
    »Ich habe doch versprochen, dass ich komme«, sagte Distelpfote.
    »Weiß jemand, dass du hier bist?«
    Distelpfote schüttelte den Kopf. Dann erstarrte sie. Mottenflügels Geruch schwebte in die Höhle.
    »Distelpfote?« Mottenflügels Stimme klang scharf.
    Distelpfote wirbelte herum.
    »Ich bin zurückgekommen, weil ich noch ein paar Mohnsamen holen wollte.« Die Heilerin des FlussClans, deren Knochen sich deutlich unter ihrem Fell abzeichneten, stand im Höhleneingang. »Distelpfote! Was machst du hier?«
    »Ich musste etwas tun!«, miaute Distelpfote verzweifelt. »Der DonnerClan bereitet sich auf einen Kampf mit dem WindClan vor. Alle haben Angst davor, was passiert, wenn der FlussClan aus seiner Heimat vertrieben wird.«
    Mottenflügel schaute sie an. »Der FlussClan wird nicht vertrieben.«
    »Bist du dir da sicher?« Distelpfote betrachtete Mottenflügels magere Gestalt und war nicht überzeugt. »Ihr seht halb verhungert aus und lebt immer noch auf der Insel.«
    Maulbeerpfote schmiegte sich an sie. »Es dauert nicht mehr lange.«
    Distelpfote schaute auf die Kräuter, die sorgfältig an der Höhlenwand aufgereiht waren. »Aber ihr habt aus eurem alten Lager alles mitgebracht«, bemerkte sie.
    Die Heilerin des FlussClans seufzte. »Du solltest es ihr zeigen.«
    »Wirklich?« Maulbeerpfote sah überrascht aus. »Jetzt?«
    Mottenflügel nickte. »Passt nur auf, dass euch niemand sieht.«
    Maulbeerpfote nickte und flitzte aus der Höhle. Distelpfote rannte neugierig hinter ihr her über den schmalen Damm und das Ufer entlang.
    »Lass uns rüber zum Festland schwimmen«, miaute Maulbeerpfote. »Dann sieht uns keiner.«
    Distelpfotes nasses Fell sträubte sich. »Ich bin zwar schon völlig nass, aber schwimmen werde ich auf keinen Fall!« Die Baumbrücke lag nur wenige Fuchslängen vor ihnen.
    »Na gut«, miaute Maulbeerpfote ungeduldig. »Aber wir müssen dich irgendwie tarnen. Dein Geruch wird allmählich zu stark.« Mit zuckenden Schnurrhaaren schnupperte sie am Ufer herum. »Kommt mit.«
    Die Heiler-Schülerin zwängte sich durch ein paar Grasbüschel, die halb im Wasser, halb am Ufer wuchsen. »Hier.« Und ehe Distelpfote protestieren konnte, hob sie eine Pfote voll braunen Dungs auf und schmierte ihn ihr in den Pelz.
    Distelpfote würgte. »Was ist denn das?« Der Kot hing klebrig und stinkend in ihrem Fell.
    »Otterdung«, miaute Maulbeerpfote. »Das dürfte deinen DonnerClan-Geruch überdecken.«
    Distelpfote hustete. »Das soll wohl ein Witz sein!«
    »Du kannst es später wieder abwaschen«, zischte Maulbeerpfote. »Und nun sei leise und halte still.«
    Sie verteilte noch ein paar Pfoten der übel riechenden Masse auf Distelpfotes Fell. Die wünschte allmählich, sie wäre niemals hergekommen.
    Maulbeerpfote richtete sich auf die Hinterbeine auf und suchte das Ufer auf beiden Seiten des Sees ab.
    »Schnell!« miaute sie und schlich über den Strand zur Baumbrücke.
    Distelpfote folgte. Sie musste die Übelkeit hinunterschlucken, die bei dem Geruch des Otterdungs in ihr aufstieg. »Bist du sicher, dass mich dieses Zeug wirklich tarnt?«, zischte sie, während sie die Brücke überquerten. »Es stinkt so heftig, dass mich sogar der DonnerClan noch riechen kann.«
    »Ganz sicher.« Maulbeerpfote hüpfte vom Baum, rannte über das Ufer und sprang in einen Schilfwald hinein. Distelpfote folgte ihr, doch der weiche Boden machte ihr Mühe. Schlamm klebte an ihren Beinen und an ihrem Bauch. Maulbeerpfote dagegen hopste zwischen den Schildbüscheln hindurch, ohne sich schmutzig zu machen. Distelpfote beobachtete sie genau und folgte ihr dann Schritt für Schritt.
    Endlich wurde der Untergrund fester und Distelpfote spürte wieder Gras unter ihren Tatzen.

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