Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
Absicht, in das WindClan-Territorium einzudringen. Ihre Pfoten prickelten. Sie konnte es kaum erwarten, zu ihrem Clan zurückzukehren und Feuerstern davon zu berichten. Die Grenzen des WindClans waren sicher, und es gab keinen Grund, warum sie dem DonnerClan einen Teil seines Territoriums rauben sollten. Es würde keinen Kampf geben!
Maulbeerpfote sprang das letzte Stück des Abhangs hinunter und schlängelte sich durch das Schilf.
Distelpfote folgte ihr hastig. »Aber warum hat Leopardenstern den anderen Clans nicht einfach erzählt, was los ist?«
»Damit wir schwach aussehen, weil wir aus unserem Lager vertrieben worden sind?«
»Aber die anderen Clans hätten euch helfen können.«
»Der FlussClan kann seine Probleme alleine lösen!«
Distelpfote senkte den Blick. »Ich wollte damit nicht sagen, dass ihr das nicht könnt, nur …«
Maulbeerpfotes Fell sträubte sich. »Das Leben auf der Versammlungsinsel ist sehr hart. Es gibt nicht genügend Fische, weil die Boote sie verscheuchen, und solange wir die Zweibeinerjungen nicht losgeworden sind, können wir auch nicht in unserem Territorium jagen. Der Clan hungert und hungernde Krieger gewinnen keinen Kampf.«
Distelpfote dachte an Nebelfuß’ mattes Fell und wie mager Mottenflügel aussah.
»Glaubst du wirklich, Leopardenstern kann darauf vertrauen, dass die anderen Clans unsere Lage nicht ausnutzen?«, fuhr Maulbeerpfote fort und schob sich durch ein Büschel Sumpfgras. »Wir brauchen alle unsere Kraft dafür, das Lager vor den Zweibeinern zu retten.«
»Ich werde dem DonnerClan nicht verraten, dass ihr hungert«, versprach Distelpfote. »Ich werde nur sagen, dass ihr bald wieder zurück in euer altes Lager könnt und euer Territorium bestimmt nicht verlassen werdet.«
Maulbeerpfote blinzelte dankbar. »Aber zuerst musst du schnell wieder nach Hause«, mahnte sie. »Dein Clan wundert sich bestimmt schon, wo du bist.«
Distelpfote bekam ein schlechtes Gewissen. Ob ihre Clan-Gefährten schon bemerkt hatten, dass sie verschwunden war? »Ich gehe einfach den gleichen Weg zurück, den ich gekommen bin.«
Maulbeerpfote richtete sich auf und spähte über das stachelige Gras. »Am Ufer ist alles ruhig«, verkündete sie und ließ sich wieder auf alle vier Pfoten fallen. Sie huschte durch das Sumpfland, bis der Boden fester wurde und Sträucher und Farne am Ufer wuchsen.
»Komm, wir gehen hier die Böschung hinauf«, schlug Maulbeerpfote vor. »Da können wir uns leichter verstecken.« Ihre Augen funkelten schelmisch. »Und durch den Otterdung wird dich bestimmt keine Katze wittern.«
»Hättest du dafür nicht was anderes nehmen können?«
»Rainfarn wäre auch gegangen«, gab Maulbeerpfote zu. »Aber unsere Vorräte sind gerade etwas knapp.« Sie zwängte sich an einem Farnbüschel vorbei und Distelpfote folgte ihr.
Sie trabten am Ufer entlang, bis Distelpfote den Geruch des Pferdeorts witterte. »Da vorne beginnt das WindClan-Territorium«, flüsterte sie. »Von hier aus komme ich allein weiter. Du kannst jetzt zurückgehen.«
Maulbeerpfote schaute besorgt. »Erst, wenn wir die Grenze erreicht haben.«
Die braunen Zäune um den Pferdeort ragten hoch vor ihnen auf und das Farndickicht lichtete sich. Das üppige Grün des FlussClan-Territoriums wich allmählich dem Moorland des WindClans.
Am Rand eines Wiesenhangs duckte sich Maulbeerpfote hinter einen verkümmerten Brombeerbusch. »Hier ist die Grenze.«
Der Wind peitschte vom Moor herab und zupfte an Distelpfotes Fell. Nur wenige Fuchslängen entfernt witterte sie die Duftmarken des WindClans.
Maulbeerpfote legte die Schwanzspitze auf Distelpfotes Schulter. »Versprich mir, dass du vorsichtig bist.«
Plötzlich klackerten Steine am Ufer. Maulbeerpfote fuhr herum.
Eine FlussClan-Patrouille sauste direkt auf sie zu.
Distelpfote erstarrte, Angst schoss wie ein Blitz durch sie hindurch. Dann packten Maulbeerpfotes Zähne sie am Kragen und zogen sie hinter den Brombeerstrauch.
»Haben sie uns gesehen?«, flüsterte Distelpfote zitternd.
»Ich weiß nicht.« Maulbeerpfote schnippte mit dem Schwanz über Distelpfotes Maul. »Sei still!«
Distelpfote spähte durch die Blätter. Schilfbart führte die Patrouille an, hinter ihm folgte sein Schüler Springpfote. Dann kam gleich Feldzahn mit Fischpfote an seiner Seite. Sie rannten, als hinge ihr Leben davon ab.
»Jagen sie?«, fragte Distelpfote.
Maulbeerpfote musterte das leere Ufer. »Was sollten sie denn jagen?«
»Sind sie dann hinter uns
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