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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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ihre Nester gingen. Er warf einen Blick hinauf zum Mond, der, nur durch ein paar wenige dünne Wolken getrübt, langsam den Himmel überquerte. Bestimmt wartete Heidepfote schon auf ihn.
    Beerenpfote und Haselpfote waren die Letzten, die sich schlafen legten. Ihre grau-weißen Pelze leuchteten in der Dunkelheit. Sobald sie verschwunden waren, tappte Löwenpfote rasch zum Schmutzplatztunnel, schaute noch einmal über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass die Lichtung leer war, und schlüpfte aus dem Lager.
    Sein Ohr brannte in der kalten Nachtluft, als er den Eingang zu dem unterirdischen Gang erreichte. Als er ihn betrat, krallte sich wie immer eine ungute Vorahnung in seinen Bauch. Doch diesmal war es schlimmer. Er musste etwas tun, das ihm ungeheuer schwerfiel, aber er sah keinen anderen Weg. Auch wenn es ihn sehr schmerzte … Er verdrängte seine düsteren Gedanken und folgte dem gewundenen Felsgang bis zur Höhle. Heidepfote war schon da. Sie eilte herbei und strich ihm zur Begrüßung mit der Nase über die Wange. Sie roch warm und schläfrig, als wäre sie eben erst aufgewacht.
    »Dein armes Ohr!«, miaute sie erschrocken, als sie die blutverkrustete Wunde sah.
    »Es ist nicht schlimm«, sagte Löwenpfote.
    »Ist das deine einzige Wunde?« Ihre Augen glitzerten vor Sorge im Dämmerlicht. »Windpfote hat erzählt, er hätte dich in Stücke gefetzt!«
    Löwenpfote wich einen Schritt zurück. Sie sollte sich um ihren Clan-Gefährten sorgen, nicht um ihn. Nun war er sich plötzlich ganz sicher, dass er das Richtige tat.
    Heidepfote neigte den Kopf zur Seite. »Was ist?« Spürte sie sein schlechtes Gewissen?
    Löwenpfote sah sie an. »Wir können uns nicht mehr treffen.«
    Heidepfotes Augen wurden groß. »Wie meinst du das?«
    »Es geht nicht mehr.«
    »Aber wir haben doch viel Spaß zusammen. Warum müssen wir damit aufhören? Wir tun doch niemandem weh«, sagte sie mit dünner, verzweifelter Stimme.
    »Ich finde dich wunderbar, Heidepfote«, miaute Löwenpfote. Er starrte auf seine Pfoten. Warum musste sie es ihm so schwer machen? »Aber du musst dir einen Freund in deinem Clan suchen. Ich will ein Krieger werden, der beste meines Clans, und das geht nicht, wenn ich jede Nacht hier bin.«
    Heidepfote zuckte zurück, als hätte er ihr mit den Krallen die Nase zerkratzt. »Es muss doch nicht jede Nacht sein.« Ihre Stimme war kaum lauter als ein Wispern.
    Es spielt keine Rolle, wie oft wir uns treffen! Ich sollte gar nicht hier sein!
    »Ich habe heute beim Kampf nach dir Ausschau gehalten«, erklärte Löwenpfote. »Stell dir vor, du wärst bei der Patrouille gewesen!«
    »Du hättest gegen Windpfote kämpfen können oder Hasenpfote oder …«
    »So einfach ist das bei einem Kampf nicht und das weißt du!« Warum begreift sie das nicht? »Ich kann mir meine Gegner nicht aussuchen. Ich muss meinen Clan verteidigen. Da kann ich mir nicht ständig Sorgen um dich machen.« Er sah, wie sich ihr Blick vor Kummer trübte, und das Herz tat ihm weh.
    »Dann ist es vorbei?«, miaute sie.
    »Ja.« Er wollte ihr nicht zeigen, dass er seine Worte am liebsten wieder zurückgenommen und nur zu gerne eingewilligt hätte, sie ein Mal im Mond zu treffen oder vielleicht zwei oder drei Mal … Es musste sein.
    Plötzlich loderte Wut in ihren Augen auf. »Gut!«, fauchte sie. »Ich verstehe.« Sie drehte sich um und tappte zu ihrem Gang. Ehe sie im Schatten verschwand, schaute sie noch einmal mit unendlich traurigen Augen zu ihm zurück. »Ich hoffe nur, dass es das wert ist, ein Krieger zu sein.«

16. KAPITEL
    Distelpfote kuschelte sich an Maulbeerpfote und versuchte, eine bequeme Stelle zu finden. Das Moos reichte kaum für eine Katze, ganz zu schweigen für zwei. Und wie konnte Maulbeerpfote so ruhig schlafen, wenn das Wasser ständig gegen die Steine plätscherte?
    Regen sprühte über den See, tropfte von den Felsen und sammelte sich am Boden. Durch den Höhleneingang konnte Distelpfote den Felsdamm sehen, wie schwarz poliert in der Dunkelheit. Weit dahinter lag das DonnerClan-Ufer, aber die Luft war verhangen und sie erkannte nur den Umriss des fernen Waldes vor dem wolkigen frühmorgendlichen Himmel.
    Seit zwei Tagen schon war sie im FlussClan-Lager. Leopardenstern beharrte immer noch darauf, dass es nicht sicher für sie sei, nach Hause zurückzukehren, aber jede Katze – auch Distelpfote – wusste, dass sie auf der Insel festgehalten wurde, damit sie ihren Clan-Gefährten nichts von der Schwäche des

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