Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Hunter, E: Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Warrior Cats. Forest of Secrets
ihr beide nach Maus riecht?«
Feuerherz tauschte einen Blick mit seinem Freund. Er hatte vergessen, dass an ihnen noch der Geruch der Mäuse hängen könnte, die sie in der Zweibeinerscheune gegessen hatten.
Graustreif blickte mit vor Angst weit aufgerissenen Augen hilflos zurück.
»Davon sollte Blaustern erfahren«, knurrte deren Stellvertreter. »Folgt mir.«
Die beiden hatten keine andere Wahl, als Tigerkralle zu gehorchen. Er führte sie über die Lichtung zu Blausterns Bau am Fuße des Hochsteins. Hinter dem Vorhang aus Flechten, der den Eingang bedeckte, konnte Feuerherz die Anführerin des Clans zusammengerollt im Schlaf liegen sehen, aber als sich Tigerkralle mit seinen breiten Schultern voran in den Bau drängte, hob sie sofort den Kopf und setzte sich auf.
»Was gibt’s, Tigerkralle?« Sie schien überrascht.
»Diese tapferen Krieger sind auf der Jagd gewesen.« Seine Stimme war voller Verachtung. »Sie sind vollgestopft, aber sie haben kein einziges Stück Frischbeute für den Clan mitgebracht.«
»Stimmt das?« Blaustern richtete ihre eisblauen Augen auf die beiden.
»Wir sind nicht auf einer Jagdpatrouille gewesen«, murmelte Graustreif.
Das war die Wahrheit, dachte Feuerherz. Genau genommen hatten sie das Gesetz der Krieger nicht gebrochen, indem sie keine Beute zurückbrachten, aber er wusste, dass das eigentlich keine Entschuldigung war.
»Wir haben unsere erste Beute gegessen, um bei Kräften zu bleiben«, erklärte er. »Die nächste Frischbeute wollten wir ins Lager bringen, aber wir hatten kein Glück und konnten nichts mehr finden.«
Tigerkralle schnaubte verächtlich, als glaubte er Feuerherz kein Wort.
»Trotzdem«, sagte Blaustern, »da Beute so rar ist, sollte jede Katze zuerst an den Clan denken, bevor sie für sich selbst sorgt, und teilen, was sie hat. Ich bin enttäuscht von euch beiden.«
Feuerherz schämte sich. Blaustern hatte ihn in den Clan gebracht, als er noch ein Hauskätzchen war, und er wollte ihr zeigen, dass er ihr Vertrauen verdiente. Wenn er allein mit ihr gewesen wäre, hätte er vielleicht versucht, ihr die wahren Gründe für seine späte Rückkehr ins Lager zu erklären. Aber unter Tigerkralles funkelndem Blick war das unmöglich.
Außerdem war er nicht bereit, ihr jetzt schon von Rabenpfotes letzter Version der Schlacht an den Sonnenfelsen zu berichten. Erst wollte er mit Katzen aus dem FlussClan sprechen, um eine Bestätigung zu haben, wie Eichenherz wirklich umgekommen war.
»Es tut mir leid, Blaustern«, murmelte er.
»Leidtun füllt keinen Magen«, wies ihn die Anführerin zurecht. »Du musst verstehen, dass die Bedürfnisse des Clans zuerst kommen, besonders in Zeiten der Blattleere. Bis zum nächsten Sonnenaufgang werdet ihr für den Clan jagen und nicht für euch selbst. Erst wenn der Rest des Clans gegessen hat, könnt ihr euch auch etwas nehmen.« Ihr Blick wurde sanfter. »Ihr seht beide erschöpft aus«, bemerkte sie. »Geht nun schlafen. Aber ich erwarte, dass ihr vor Sonnenhoch draußen auf Jagd seid.«
»Ja, Blaustern.« Feuerherz senkte den Kopf und verließ den Bau.
Graustreif folgte ihm. Sein Fell war gesträubt in einer Mischung aus Angst und Beschämung.
»Ich dachte schon, sie würde uns den Schwanz abreißen!«, miaute er, als die beiden zum Bau der Krieger trotteten.
»Dann solltest du wissen, dass du Glück gehabt hast.« Das tiefe Knurren kam von Tigerkralle, der hinter ihnen herlief. »Wenn ich Anführer des Clans wäre, hätte ich euch streng bestraft.«
Feuerherz’ Fell kribbelte vor Wut. Er zog die Lippen zu einem Fauchen zurück. Aber als er ein warnendes Zischen von Graustreif hörte, verbiss er sich, was er hatte sagen wollen, und wandte sich wieder von Tigerkralle ab.
»So ist’s gut, Hauskätzchen«, höhnte Tigerkralle. »Schleich dich in dein Nest. Blaustern mag dir trauen, aber ich nicht. Ich habe dich bei der Schlacht im Lager des WindClans gesehen, vergiss das nicht.« Er sprang an den beiden jüngeren Katzen vorbei und schob sich vor ihnen in den Bau der Krieger. Graustreif stieß einen langen, zittrigen Atem aus.
»Feuerherz«, sagte er feierlich, »du bist entweder die tapferste Katze im ganzen Clan oder du bist total verrückt! Um des SternenClans willen, reize Tigerkralle nicht noch mehr.«
»Ich habe ihn nicht gebeten, mich zu hassen«, erwiderte Feuerherz wütend. Er schlüpfte durch die Zweige und sah, wie der Zweite Anführer sich auf seinem Platz in der Mitte des Baus niederließ. Der dunkel
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