Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
prüfte sorgsam die Luft und rief: »Kaninchen!«
»Gut, den WindClan hätten wir also auch untergebracht«, miaute Eichhornschweif. »Machen wir uns auf den Weg zu den anderen.«
Aus zusammengekniffenen Augen warf ihr Krähenfeder einen Seitenblick zu.
»Das sollte ein Witz sein«, erklärte Eichhornschweif hastig. »Kommt weiter, wir suchen einen Platz für euer Lager.«
Brombeerkralle wusste, dass sie sich nach einem Lagerplatz umsehen sollten, aber die Sonne bewegte sich am Himmel bereits abwärts und warf lange Schatten über das Gras.
»Eigentlich sollten wir uns lieber auf den Rückweg machen«, hob er vorsichtig an. »Tut mir leid, Krähenfeder. Ich glaube nicht, dass wir so viel Zeit haben, diese Hügel gründlich zu erkunden. Riesenstern kann morgen noch eine Patrouille losschicken, um einen Lagerplatz für euch zu suchen. Ich finde, wir sollten jetzt geradeaus über den Hügel zum See zurückkehren.«
Krähenfeders Schwanzspitze zuckte. Ein paar Herzschläge lang betrachtete er reglos die Hügelkette, dann senkte er den Kopf, um das Gras zu beschnuppern. Brombeerkralle fürchtete, er könnte darauf bestehen, dass sie ihre Erkundung fortsetzten, aber am Ende miaute er: »Geht in Ordnung. Du hast recht, wir müssen zurück.«
Etwas in seinem Blick sagte Brombeerkralle, dass es ihm gar nicht so unrecht war, wenn Katzen anderer Clans keine Gelegenheit bekamen, das neue Territorium des WindClans zu erforschen. Ihm wurde schmerzlich bewusst, dass gerade Krähenfeder, der seinen Clangefährten so unerschütterlich die Treue hielt, einer der Ersten war, der die alten Barrieren wiederauferstehen ließ.
Sie überquerten den Hang bis zum höchsten Punkt. Unter ihnen blinkte der See wie ein blasses Stück Himmel. Brombeerkralle ließ den Blick rechts und links über das unbekannte Territorium schweifen, während er neben Eichhornschweif hertrottete. Sie kletterten den Bergrücken auf der anderen Seite wieder hinunter bis zu einem Bach, der schäumend über Felsbrocken sprudelte und hinter ihnen im Wald verschwand. Ein paar Fuchslängen folgten sie dem Bach, bis sie Trittsteine fanden, mit deren Hilfe sie ihn überqueren konnten. Hier mündete ein kleinerer Wasserlauf in den Bach, der gurgelnd eine steile Grasböschung hinabsprudelte.
Kurz darauf kamen sie an eine Stelle, wo das Gelände plötzlich abbrach, als ob irgendein riesiges Monster ein Loch in den Berghang gebissen hätte. Ein Zweibeinermonster konnte es jedoch nicht gewesen sein, fiel Brombeerkralle auf. Diese Kuhle war einzig witterungsbedingt und durch den Lauf der Zeit entstanden. In der Mitte lagen Felsbrocken verstreut, außen herum wuchsen Ginsterbüsche und anderes dichtes Gestrüpp. Innen war ein windgeschützter Platz entstanden, der aber nicht so kesselartig wirkte wie das mögliche DonnerClan-Lager zwischen den Felswänden.
Brombeerkralle betrachtete die Stelle nachdenklich. »Wäre das vielleicht etwas für euer Lager, Krähenfeder?«, fragte er.
Aufgeregt mit den Pfoten den Boden knetend blickte Krähenfeder in die Senke. »Sieht gut aus«, stimmte er zu. »Ich sehe mich mal um. Geht ruhig weiter, ich hole euch schon ein.«
»Bist du sicher?«, miaute Brombeerkralle. »Ich weiß nicht, ob wir dich hier allein lassen sollten.«
»Mir passiert schon nichts«, versprach Krähenfeder und spannte die Muskeln seiner Hinterläufe an, um gleich loszusprinten. »Nirgendwo riecht es nach Zweibeinern oder Füchsen. Und den Rückweg weist mir der Pferdeort. Ich kann die Pferde von hier aus riechen!«
Bevor irgendjemand Einspruch erheben konnte, flitzte er bereits den Hügel hinab. Brombeerkralle sah, wie er am Rand des Steilhangs kurz innehielt, um sich dann in die Ginsterbüsche zu stürzen.
»Hoffentlich hat er recht wegen der Zweibeiner und Füchse«, murmelte Nebelfuß, die zu Brombeerkralle getreten war.
Zu spät fiel ihm ein, dass er sich eigentlich ihre Zustimmung hätte holen müssen, bevor er erlaubte, dass Krähenfeder allein loszog. Er klappte das Maul auf, um den Wind-Clan-Krieger in Schutz zu nehmen, wurde aber von ihrer leisen Stimme unterbrochen, der jede Schärfe fehlte. »Alles in Ordnung, Brombeerkralle. Ich sehe doch, wie sehr dich diese Katzen respektieren. Darauf solltest du stolz sein, statt dich zu entschuldigen. Wenige Katzen sind zu Anführern geboren, aber von dir glaube ich, dass du genau das bist.«
Er blinzelte sie an, dankbar und überrascht zugleich. Er wunderte sich, warum eine FlussClan-Katze ein solches
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