Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
Tolles gefunden! Komm runter und sieh es dir an.«
»Kommen wir auch wieder hoch?«
Eichhornschweif stöhnte. »Also ehrlich, Brombeerkralle, bist du eine Maus? Komm hier runter. Ich muss dir was zeigen. «
Brombeerkralle kribbelte der Pelz vor Aufregung. Er warf einen Blick zurück zu den anderen Mitgliedern der Patrouille. Bernsteinpelz stand noch da, wo er sie verlassen hatte, und Nebelfuß und Krähenfeder spähten besorgt hinter ihrer Flanke hervor.
»Hat sich Eichhornschweif verletzt?«, rief Nebelfuß.
»Nein, ich glaube, ihr ist nichts passiert«, antwortete Brombeerkralle. »Sie will, dass ich da runterklettere. Haltet ihr hier Wache?«
Nebelfuß nickte und Brombeerkralle wandte sich wieder der Klippe zu. Bei näherer Betrachtung stellte er fest, dass der Abhang eigentlich keine richtige Schlucht war. Er war zwar steil, aber man konnte überall auf Felsvorsprüngen und Grasbüscheln mit den Pfoten Halt finden. Halb rutschend, halb kletternd machte er sich auf den Weg nach unten zu Eichhornschweif, die ziemlich zerzaust zwischen Brombeerranken stand.
»Da!« Mit dem Schwanz peitschend fuhr sie herum. »Siehst du das?«
Brombeerkralle folgte langsam ihrem Blick. Sie standen hinter einem Brombeerdickicht, vor ihnen erstreckte sich eine weite Grasfläche, die von Felswänden umringt war. Auf ihrer Seite waren die Wände nicht sehr hoch, aber am anderen Ende der Lichtung überragten sie ihre Köpfe um etliche Fuchslängen.
»Wie gut, dass du auf dieser Seite abgestürzt bist«, miaute er.
»Ja, weiß ich, aber siehst du es denn nicht, Brombeerkralle?«, schimpfte Eichhornschweif. »Dies ist das neue Lager des Donner Clans!«
»Was?«
»Schau es dir an«, drängte sie. »Es ist perfekt.«
Brombeerkralle entfernte eine Brombeerranke aus seinem Pelz und trottete zur Mitte der Lichtung. Überall um ihn herum gab es Felswände, bis auf eine schmale Lücke nicht weit von ihm entfernt, die mit abgestorbenen Farnwedeln und Gras und Stielen mit bärtigen Samenständen verstopft war. Brombeergestrüpp gab es sonst keins mehr, und ein oder zwei Felsspalten erweckten den Anschein, als ob im oberen Teil der Felswände Höhlen liegen könnten. Er verstand, was Eichhornschweif meinte. Der Platz würde ein gutes Lager abgeben, aber trotz allem überkam ihn hier ein unheimliches Gefühl.
»Ich weiß nicht…«, hob er an, um Eichhornschweif nicht die Freude zu verderben, auch wenn er nicht verbergen konnte, dass ihm die Pfoten kribbelten. »Sieh dir an, wie glatt die Steine abgeschnitten sind. Das können nur Zweibeiner geschafft haben, und in der Nähe von Zweibeinern können wir unser Lager nicht aufschlagen.«
»Das muss aber schon ewig her sein«, widersprach Eichhornschweif, die zu ihm in die Mitte der Lichtung getreten war. »Sieh doch, wie hoch das Gras und Gestrüpp an den Wänden wächst. Die sind ja wohl nicht über Nacht aus den Ritzen gekommen, oder? Es riecht auch gar nicht nach Zweibeinern.«
Brombeerkralle prüfte die Luft. Eichhornschweif hatte recht. Hier waren schon lange keine Zweibeiner mehr gewesen. Die Sache mit den Pflanzen stimmte auch. Zweibeiner mussten die Steine genommen - vielleicht um sich damit Nester zu bauen - und dann mitten im Wald ein Loch hinterlassen haben, als sie gingen. Irgendwie erinnerte ihn die Schlucht an ihr altes DonnerClan-Lager. Und deshalb konnte sich der Clan hier vielleicht wirklich zu Hause fühlen.
Er versuchte sich zu beruhigen. Seine Clangefährten konnten ihn nicht gebrauchen, wenn er in jedem Schatten und unter jedem Blatt, das sich regte, Gefahren lauern sah. »Könnte passen, würde ich sagen.«
Eichhornschweif zuckte mit den Ohren. »Pass bloß auf, dass du nicht überschäumst vor Freude«, miaute sie.
»Ich überlege nur, wie man das Lager am besten verteidigen könnte. Da drüben ist alles bestens« - er deutete mit der Schwanzspitze auf die höchste und steilste Wand -, »aber die Seite, an der wir hereingekommen sind, ist ziemlich niedrig. Und was machen wir mit der Spalte?«
»Na, da kommt man leichter rein und raus und erspart sich den Weg, den wir jetzt genommen haben! Wir können sie mit Dornengestrüpp oder irgendwas in der Art zustopfen, um ungebetene Gäste fernzuhalten.«
Sie sprang über die Lichtung und streifte hier und dort schnüffelnd durch das hohe Gras. Brombeerkralle, der ihr dabei zusah, überkam eine Welle von Heimweh, und er schloss die Augen. Er sehnte sich nach dem alten DonnerClan-Lager mit den starken Dornenhecken und
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