Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
beinahe verloren hätten.
»Einer von euch sollte besser vom Baumstumpf aus berichten, damit wir alle gut hören können«, erklärte Feuerstern. »Nebelfuß, würdest du zu uns kommen?«
Nebelfuß neigte den Kopf. »Ehrlich gesagt, Feuerstern, finde ich, dass Brombeerkralle berichten sollte. Er hat mehr Erfahrung bei der Beschreibung von unbekannten Orten.«
Brombeerkralle sah schnell zu ihr hinüber, konnte aber keinen falschen Ton in den Worten der Zweiten Anführerin entdecken. Sie trat zurück, um ihm Platz zu machen. »Danke«, murmelte er im Vorbeigehen, während Nebelfuß nur blinzelte.
Brombeerkralle setzte an und sprang. Viel Platz war nicht, und als er sich umdrehte, damit er sich an die Katzenversammlung wenden konnte, streifte er Schwarzsterns Flanke. Kaum hörbar fauchend wich der SchattenClan-Anführer zurück, aber Brombeerkralle ließ nicht zu, dass sich sein Pelz wegen der feindseligen Haltung sträubte. Sein Herz pochte vor Aufregung, weil er allen vier Clans von ihrer langen Reise einmal um den See herum erzählen sollte. Die Katzen blickten zu ihm auf, und Brombeerkralle spürte beinahe, wie ihre Gier nach Neuigkeiten die Luft vibrieren ließ. Für einen Augenblick fragte er sich, ob sich Anführer genauso fühlten, wenn jede Katze an ihren Lippen hing.
Dann hörte er Borkenpelz’ ungeduldige Stimme: »Fang an, Brombeerkralle! Erzähl uns, was ihr gefunden habt.«
Brombeerkralle schluckte verlegen und überlegte, wo er anfangen sollte. Er konnte doch nicht erzählen, dass sich die Suche nach einem neuen Heim ganz anders darstellte, als er gehofft hatte. Dass er trotz Mitternachts Hinweis auf den sterbenden Krieger und der Sterne, die sich funkelnd im See spiegelten, überhaupt nicht das Gefühl hatte, dass die Clans wirklich in dieses Territorium gehörten. Zu leicht konnte man sich vorstellen, wie die Zweibeinermonster auch in diesen Wald eindrangen, die Erde zu Schlamm aufwühlten und die Wände des Felsenkessels einrissen, bis die neu errichteten Baue wieder unter freiem Himmel liegen und jede Katze hilflos wie ein Junges machen würden …
Sicher wollte kein Clan so etwas hören, und außer ihm schien auch keine Katze der Patrouille daran zu zweifeln, dass sie jetzt hierhergehörten. Vielleicht hatten sie ja recht, redete sich Brombeerkralle energisch zu. Es gab Möglichkeiten für die Clans, hier zu überleben, was wollte er denn noch?
»Es gibt gute Neuigkeiten«, hob er an und holte tief Luft. »Wir haben für alle Clans passende Territorien gefunden - Schilf und Wasser für den FlussClan, Kiefernwald für den SchattenClan, belaubte Bäume für den DonnerClan und Moorland für den WindClan.«
Überall erhob sich aufgeregtes Getuschel, bis Leopardenstern rief: »Was ist mit Beute?«
»Beute scheint es auch reichlich zu geben«, antwortete Brombeerkralle, »wenn man bedenkt, dass wir Blattleere haben. Wir sind jedenfalls nicht verhungert, das kann ich euch versichern.«
»Und Zweibeiner?«, fragte ein SchattenClan-Krieger.
»Wir haben Zeichen gefunden, dass sie einige Stellen am See aufsuchen, aber im Moment sind keine Zweibeiner da«, miaute er. »Nebelfuß glaubt, dass erst in der Blattgrüne wieder welche auftauchen werden. In unserem alten Wald haben sie dann auch immer ihre Jungen zum Schwimmen an den Fluss gebracht.«
Er sah, wie sich mehrere Katzen ängstliche Blicke zuwarfen. Zu seiner Erleichterung hörte er Nebelfuß sagen: »Wir müssen ihnen einfach aus dem Weg gehen. Ein großes Problem werden sie nicht sein.«
»Also, mehr war nicht.« Brombeerkralle wusste nicht, was er noch erzählen sollte. »Vielleicht sollten wir einzeln unseren Clans genauer erzählen, was wir gesehen haben.«
»Wir müssen entscheiden, wo die neuen Grenzen verlaufen sollen«, murrte Schwarzstern.
»Stimmt«, miaute Feuerstern von seinem Platz neben Leopardenstern am Fuß des Baumstumpfes. »Das sollten wir aufschieben, bis wir eine genauere Vorstellung von den einzelnen Territorien haben. Danke, Brombeerkralle.«
Brombeerkralle neigte erleichtert den Kopf vor seinem Anführer. Er hatte seine Freunde bis zum Wassernest der Sonne geführt und auch wieder zurück. Unter seiner Führung hatten sie das Territorium um den See herum erkundet. Aber zwischen den anderen Anführern fühlte er sich hilflos wie ein Junges. Sein Pelz juckte, und dann merkte er, dass Habichtfrost, der am Rand der versammelten Katzen saß, ihn unverwandt anstarrte. Mit unbehaglich zuckenden Ohren sprang Brombeerkralle
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