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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zur Seite. Halb kriechend, halb fallend, glitt er vom Hochstein und brach unten auf dem Boden zusammen.
    Eine Königin mit gelbbraunem Fell stürzte herbei und kauerte sich neben ihn nieder. Kurz leckte sie seine Wange und rief dann laut: »Tüpfelblatt!«
    Aus der vom Farn beschatteten Ecke des Lagers kam die hübsche, schildpattfarbene Kätzin gelaufen, die Feuerpfote vorher neben Graupfote hatte sitzen sehen. Sie eilte zu dem Ohnmächtigen und rollte mit ihrer kleinen, rosa Nase den Schüler auf die Seite, um die Wunde besser betrachten zu können. Nach einer Weile blickte sie auf und sagte: »Es ist schon gut, Goldblüte, er ist nicht lebensgefährlich verletzt. Aber ich muss ein paar Spinnweben holen, damit ich die Blutung stillen kann.«
    Als Tüpfelblatt zu ihrem Bau zurückrannte, wurde das betretene Schweigen auf der Lichtung von lautem Trauergeheul unterbrochen. Ein kräftiger, dunkelbraun getigerter Kater taumelte durch den Ginstertunnel auf die Katzen zu. Zwischen den scharfen Zähnen hielt der Krieger nicht etwa Beute, sondern den leblosen Körper einer anderen Katze. Mitten auf die Lichtung zerrte er das zerfetzte Tier.
    Feuerpfote reckte seinen Hals und erhaschte einen Blick auf einen leuchtend roten Schwanz, der schlaff auf den Boden hing.
    Entsetzen erfasste den Clan, umwehte die Tiere wie ein eisiger Wind. Von Trauer überwältigt kauerte sich Graupfote neben Feuerpfote nieder. »Rotschweif!«
    »Wie ist das passiert, Tigerkralle?«, wollte Blaustern von ihrem Platz auf dem Hochstein wissen.
    Tigerkralle ließ das Nackenfell des Toten los. Fest blickte er Blaustern in die Augen.
    »Rotschweif ist eines ehrenvollen Todes gestorben, niedergestreckt von Eichenherz. Ich konnte ihn nicht retten, aber es ist mir gelungen, Eichenherz zu töten, während er sich noch hämisch über seinen Sieg freute.« Tigerkralles Stimme war kräftig und tief. »Rotschweif ist nicht vergeblich gestorben, denn ich glaube nicht, dass wir weitere Jäger aus dem FlussClan auf unserem Territorium sehen werden.«
    Feuerpfote warf einen Blick auf Graupfote. Die Augen des Schülers waren dunkel vor Trauer.
    Nach einer kurzen Pause traten einige Katzen vor, um das blutdurchtränkte Fell von Rotschweif zu lecken. Während sie ihn wuschen, widmeten sie dem toten Krieger schnurrend leise Worte.
    Feuerpfote flüsterte Graupfote ins Ohr: »Was tun sie da?«
    Ohne seine Blicke von dem toten Kater zu wenden, erwiderte er: »Seine Seele mag ihn verlassen haben, um sich dem SternenClan anzuschließen, aber unser Clan möchte Rotschweif zum letzten Mal die Ehre erweisen.«
    »SternenClan?«, wiederholte Feuerpfote.
    »Das ist der Stamm der himmlischen Krieger, der über alle Clan-Katzen wacht. Du kannst sie im Silbervlies sehen.«
    Feuerpfote schaute verwirrt drein, daher erklärte ihm Graupfote: »Silbervlies ist das dichte Sternenband, das du jede Nacht sehen kannst, wenn es sich quer über den Himmel erstreckt. Rotschweif wird heute Nacht unter diesen Sternen sein.«
    Blaustern hatte geschwiegen, während die ersten Katzen Rotschweif ihren Respekt bezeugt hatten. Jetzt sprang sie vom Hochstein herab und schritt langsam auf den toten Körper zu. Die anderen Katzen zogen sich zurück und sahen zu, wie sich ihre Anführerin niederkauerte, um zum letzten Mal ihrem alten Kameraden die Zunge zu geben.
    Nach einer Weile schaute sie auf und sprach mit leiser und vor Kummer belegter Stimme und der Clan hörte schweigend zu: »Rotschweif war ein tapferer Krieger. Seine Treue gegenüber dem DonnerClan stand nie in Zweifel. Ich konnte mich immer auf sein Urteil verlassen, weil es die Bedürfnisse des Clans berücksichtigte und niemals von eigenen Interessen oder Stolz beeinträchtigt wurde. Er wäre ein guter Anführer geworden.«
    Dann ließ sie sich auf dem Bauch nieder und neigte den Kopf, die Pfoten nebeneinander nach vorn ausgestreckt. Schweigend trauerte sie um den verlorenen Freund. Andere Katzen kamen und legten sich neben sie. Ihre gesenkten Köpfe und gekrümmten Rücken ahmten Blausterns Haltung nach.
    Feuerpfote beobachtete das alles. Er hatte Rotschweif selbst nicht gekannt, aber er war doch bewegt, als er den Clan um ihn trauern sah.
    »Borkenpfote wird traurig sein«, bemerkte Graupfote.
    »Borkenpfote?«
    »Rotschweifs Schüler. Der dunkelbraun getigerte Kater dort drüben. Ich möchte wissen, wer nun sein neuer Mentor wird.«
    Feuerpfote sah zu dem kleinen Kater hinüber, der neben Rotschweifs Leiche kauerte und mit leerem Blick auf

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