Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
danke.« Rotbrust legte sich wieder in ihr Nest.
Leopardenfuß stand auf und streckte nacheinander jedes Bein. »Ich komme auch mit und hole Beute vom Haufen.« Die Königin mit dem schwarzen Fell, die endlich wieder fit und stark aussah, folgte Blaupelz hinaus aus der Kinderstube. Die vier Jungen rannten bereits über die Lichtung.
»Nicht so schnell!«, rief Blaupelz. »Vergesst nicht, für Frostjunges und Buntjunges ist es der erste Ausgang.«
»Junge wachsen immer schneller, wenn sie Baugefährten haben, mit denen sie mithalten wollen«, erklärte Leopardenfuß, als die Jungen bereits in dem Farntunnel verschwanden, der zum Bau des Heilers führte.
»Ich schau lieber mal nach, was sie vorhaben«, miaute Blaupelz. Sie wollte nicht, dass sie an Gänsefeders Vorräte gingen. Sie ließ Leopardenfuß ihre Auswahl vom Frischbeutehaufen treffen und eilte über die Lichtung zum Heilerbau.
So viel hatte sich geändert in den letzten wenigen Monden und alles zum Besseren. Es schien, als hätte sich der Schatten, der über dem Clan gelegen hatte, gelichtet. Kiefernsterns Weggang hatte alle Clans schockiert, aber Abendstern war auf der nächsten Großen Versammlung entschlossen aufgetreten und hatte verhindert, dass das Verhalten einer einzelnen Katze dem DonnerClan zur Last gelegt wurde. Abendstern hatte klargestellt, dass Kiefernsterns Weggang einen neuen, stärkeren DonnerClan bedeutete und dass sie von nun an Hauskätzchen wie ihren Zweibeinern ausweichen würden. Wie Kiefernstern es vorhergesagt hatte, war das Gesetz der Krieger um den Zusatz erweitert worden, das Leben eines Hauskätzchens zu bannen und der Freiheit und Ehre, eine Clan-Katze zu sein, treu zu bleiben.
Nun sah der DonnerClan dem bevorstehenden Blattfall gut genährt entgegen, mit einer Kinderstube voller gesunder Junge und mit Kriegern, die auf die Macht ihres Anführers vertrauten.
Blaupelz spürte die Wärme der Zufriedenheit in sich, als sie den Farntunnel entlangtappte, um nachzusehen, was die ihr Anvertrauten vorhatten.
»Haut ab, ihr Ungeziefer!«
Bei der bösartigen Stimme, die von der Lichtung herüberhallte, sträubten sich ihr die Haare. Sie rannte schneller und brach aus dem Farn heraus. Die Jungen kauerten zitternd auf dem platt getretenen Gras, während Gänsefeder im Eingang zu seinem Bau im Felsen stand, zischte und fauchte, als stünde er einer Horde von SchattenClan-Kriegern gegenüber.
Blaupelz schoss zwischen ihn und die Jungen. »Was tust du denn da?«, fuhr sie ihn an.
Gänsefeder schien sie gar nicht zu bemerken. Mit wilden, wütenden Blicken schlug er mit seinem verfilzten Schwanz in Richtung Tigerjunges. »Schaff dieses Geschöpf aus meinem Bau«, knurrte er.
»Ich bin nicht in deinem Bau!«, protestierte Tigerjunges. Zu Blaupelz’ Erleichterung war er von Gänsefeders absurdem Verhalten nicht eingeschüchtert, nur empört.
»Schaff ihn von meiner Lichtung!«, wiederholte Gänsefeder.
Blaupelz rümpfte die Nase. Der Heiler stank. Sein verklumptes Fell sah aus, als hätte er es einen Mond lang nicht gewaschen. Und jetzt beschimpfte er sogar Junge! War er vollkommen verrückt geworden?
Mit dem Schwanz holte Blaupelz die Jungen zurück zum Farntunnel, ohne Gänsefeder aus den Augen zu lassen. »Auf geht’s, meine Kleinen!«, rief sie und versuchte dabei, fröhlich zu klingen.
»Was ist los?« Federbart kam auf die Lichtung geeilt und ließ das mit Mäusegalle vollgesogene Moos, das er in seinem Maul getragen hatte, fallen.
»Es ist Gänsefeder«, fauchte Blaupelz leise. »Er macht den Jungen Angst.«
Federbart tat einen Schritt näher zu seinem Mentor, erlaubte dabei, dass dessen stinkiges Fell sein eigenes, glattes Haarkleid berührte. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich bei Blaupelz. »Er hat Albträume gehabt. Die Jungen müssen ihn geweckt haben, als er mitten in einem drinsteckte.«
»Albträume?«, knurrte Gänsefeder. »Nur wenn ich die Augen aufmache und das da sehe!« Er bleckte die gelben Zähne gegen Tigerjunges.
»Ich werde ihn beruhigen«, besänftigte Federbart. »Bring du die Jungen zurück in die Kinderstube.«
Die waren bis zum Farntunnel zurückgewichen, standen dort im Schatten und starrten verwirrt umher. Blaupelz drehte sich um und scheuchte sie weg.
»Was haben wir falsch gemacht?« Frostjunges’ Haare waren vor Entsetzen gesträubt.
»Nichts«, tröstete Blaupelz. »Gänsefeder ist einfach alt und manchmal bildet er sich Sachen ein.«
» Das da bilde ich mir nicht ein!«, blaffte
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