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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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niederließen. Keiner von ihnen schien bereit, die Feier zu beenden.
    »Ich hatte gedacht, sie würden um die Sonnenfelsen kämpfen«, gab Löwenherz zu.
    »Sie könnten immer noch kämpfen«, knurrte Stachelkralle. »Mit oder ohne neue Markierungen.«
    Würden sie bis zur Morgendämmerung von diesen verflixten Felsen reden? Blaupelz fühlte, wie die Nacht davonglitt.
    »Geht’s dir gut?« Rosenschweif stupste Blaupelz’ Nest an. »Du zappelst dauernd.«
    »Alles bestens«, antwortete Blaupelz rasch.
    »Schade, dass du nicht zu den Sonnenfelsen mitgekommen bist«, meinte Rosenschweif mitfühlend. »Aber du hast nicht viel versäumt.«
    »Macht mir nichts aus.« Blaupelz schloss die Augen. Schlaft ein! Schlaft ein!
    Endlich wurde es still im Bau. Sanftes Schnarchen erfüllte die Luft.
    Vorsichtig erhob sich Blaupelz auf die Pfoten. Sie schaute über die Nester und suchte nach Augen, die in der Finsternis leuchteten.
    Nichts.
    Alle Katzen schliefen.
    Geräuschlos schlich sie innen am Rand des Baus entlang. Da trat ihre Pfote auf etwas Weiches.
    »Geh weg!« Kleinohrs verschlafenes Miauen ließ sie zusammenzucken. Sie starrte hinab auf den Kater, der ausgestreckt in seinem Nest lag. Sie war ihm auf den Schwanz getreten.
    »Verzeihung!«
    Er blinzelte, drehte sich dann um und schlief wieder ein. Endlich schlüpfte Blaupelz aus dem Bau. Leise lief sie am Rand der Lichtung entlang, hielt sich im Schatten.
    Kein Lebenszeichen.
    Sie kroch zum Tunnel und kauerte sich in den Eingang. Draußen hielt Vipernzahn Wache, und sie konnte hören, wenn bei einer Bewegung sein Fell über den Ginster strich. Sie wartete, bis sich seine Pfotenschritte entfernten. Wahrscheinlich patrouillierte er die Lagerumwallung entlang. Sie wartete einen Augenblick, dann schob sie sich durch den Tunnel und glitt auf der anderen Seite in die Büsche.
    Keine Spur von Vipernzahn.
    Sie schoss aus dem Laub hinaus, kletterte über einen Felsen und rutschte heftig atmend auf der anderen Seite hinab. Sie konnte kaum glauben, was sie tat, dass sie alles verriet, was ihr einst wichtig gewesen war. Sie beging Verrat – und zwar nicht nur an sich selbst.
    An ihrem Clan.
    Am Gesetz der Krieger.
    Ihr Herz hämmerte. Sie musste unbedingt umkehren. Sie lugte über den Felsen und sah, dass Vipernzahn seinen Posten wieder einnahm. Jetzt konnte sie nicht mehr umkehren, ohne gesehen zu werden. Sie musste weiter.
    Geräuschlos flitzte sie die Schlucht entlang und sprang die Felsen hinauf, bemüht, keine losen Steine loszutreten. Der Mond beleuchtete ihren Pfad, als sie über den oberen Rand kletterte und sich in den Wald schlich. Blaupelz hielt sich an die Wege, die der Clan zur Großen Versammlung benutzte, und eilte durch den Wald. Das Mondlicht schien durch die nackten Zweige und ließ den Waldboden aufleuchten.
    Hatte er gewartet?
    Das Herz steckte ihr im Halse, als sie den Rand der Senke erreichte. Unterhalb von ihr sah sie das Baumgeviert, gespenstisch still. Es warf dichte, schwarze Schatten über die Lichtung.
    Wenn sie weiterging, würde sich der Lauf ihres Lebens verändern. Das wusste Blaupelz mit solcher Gewissheit, dass ihre Pfoten zu erstarren schienen. Für einen Augenblick fühlte sie den Geist ihrer Schwester Schneepelz. Ihr Duft wehte durch die Luft und ein birkenweiches Fell wickelte sich um sie herum. Schneepelz versuchte, ihr etwas zu sagen.
    Aber was?
    Frustration stieg auf in Blaupelz’ Fell. Versuchte Schneepelz, sie aufzuhalten, oder gab sie ihr ihren Segen?
    »Ich muss das einfach tun«, flüsterte Blaupelz. »Versteh das, bitte. Es bedeutet nicht, dass ich dich nicht liebe oder dem Clan untreu werde.«
    Sie schüttelte sich, sodass die kühle Nachtluft ihr Fell durchdrang und den Geruch ihrer Schwester verscheuchte. Dann machte sie sich auf den Weg den Hang hinab in die mondbeschienene Senke.

36. KAPITEL
    Er wartete auf sie!
    Blaupelz’ Herzschlag beschleunigte sich, als sie Eichenherz’ Umriss im Mondlicht sah. Er saß da, den Blick auf den Großfelsen gerichtet, seine Augen leuchteten. Blätter raschelten unter Blaupelz’ Pfoten, als sie sich ihm näherte, und das Geräusch hallte über die Senke.
    Er wirbelte herum. »Du bist gekommen!«
    Sie konnte jetzt seinen Duft wahrnehmen. Sie öffnete den Mund, aber ihr fiel nichts ein, was sie sagen könnte.
    »Ich dachte schon, du würdest vielleicht nicht …« Die Worte schienen ihm auszugehen und er blickte sie stattdessen unverwandt an.
    So ein weicher Blick.
    »Ich konnte nicht früher

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