Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
»Nicht schlecht!«
Blaupelz schaute zum sternenbedeckten Himmel empor, der sich über ihnen ausbreitete. »Glaubst du, der SternenClan weiß, was wir gerade tun?« Die Sterne verschwammen, als sie fühlte, wie Eichenherz sie mit seinem Fell berührte.
»Wenn sie uns hier oben nicht sehen können, dann können sie uns nirgends sehen«, antwortete Eichenherz. Er schien es nicht eilig zu haben, von ihr wegzurücken.
Blaupelz spannte sich an. Er glaubte also, dass der SternenClan sie in diesem Augenblick beobachtete.
Eichenherz wandte sich zu ihr um und sah sie an. »Schau dir diesen klaren Himmel an«, miaute er sanft. »Glaubst du nicht auch, dass der SternenClan Wolken schicken würde, die den Mond bedecken, oder Regen, wenn er missbilligte, dass wir uns hier treffen?«
Wieder hatte er genau gewusst, was sie gerade gedacht hatte. »Wahrscheinlich.« Blaupelz hoffte, dass es stimmte.
Eine Brise ließ den Baum erzittern und ihr Ast begann wieder zu schwanken. Eichenherz schnappte nach Luft und klammerte sich noch fester daran, was zur Folge hatte, dass er noch mehr schwankte.
»Lass uns runtergehen«, schlug Blaupelz vor. »Folge mir einfach.« Sie führte ihn den leichtesten Weg hinab, den sie finden konnte, und schaute dabei über die Schulter zurück, wie es ihm ging. Er wirkte jetzt viel weniger zuversichtlich. Er stolperte und rutschte stumm von Ast zu Ast, und sie sah Erleichterung in seinen Augen, als sie auf den Wurzeln landeten.
»Dem SternenClan sei Dank«, seufzte er, rutschte hinab auf den Boden und grub die Krallen in die Erde.
Blaupelz schnurrte. »Nicht schlecht für ein Fischgesicht.«
Eichenherz schaute sie scharf an. »Wie hast du mich genannt?«
Blaupelz hielt seinem Blick stand. »Fischgesicht.«
Er stürzte sich schnurrend auf sie, aber sie hüpfte rasch aus dem Weg und preschte zum Großfelsen.
»Warte nur, bis ich dich in die Pfoten bekomme!«, drohte er, aber seine Stimme klang belustigt.
»Du wirst mich niemals fangen!«
Blaupelz raste um den Großfelsen und wich hinter die Eichen aus, aber Eichenherz war nie mehr als eine Schwanzlänge hinter ihr, bis sie zu Boden fiel und nach Luft schnappte.
»Ich kann nicht mehr«, keuchte sie.
Eichenherz ließ sich neben sie fallen.
»Fischgesicht!«, flüsterte sie.
Er warf sich plötzlich auf sie, grub die Zähne sanft in ihr Nackenfell und drückte sie zu Boden. »Wer ist ein Fischgesicht?«, miaute er durch ein Maulvoll Fell.
»Niemand!«, heulte sie.
Eichenherz rollte von ihr herab und setzte sich auf, bis er langsam wieder zu Atem kam. Auch Blaupelz setzte sich auf und lehnte sich an ihn, genoss die Glätte seines Fells und die Festigkeit der Muskeln darunter. Er roch immer noch ein wenig nach Fisch, aber sein Duft wurde vom Aroma der Kiefern überlagert.
Eichenherz seufzte. »Ich habe so viele Monde auf diesen Augenblick gewartet.« Er wandte den Kopf und sah hinab in ihre Augen. »Auf dich.«
Plötzlich sehr verlegen, senkte Blaupelz den Blick auf ihre Pfoten, und als sie dann wieder zu ihm aufschaute, liebkoste Eichenherz sie mit seiner Schnauze.
»Jede Katze in meinem Clan hat mir gesagt, ich solle eine Gefährtin finden«, murmelte er. »Aber ich will keine andere Gefährtin als dich.«
»Ich verstehe dich«, miaute Blaupelz. »Lerchenlied hat mir gesagt, ich solle mich mit …« Sie verstummte, als sie seinen verletzten Blick sah.
Eichenherz zog sich etwas zurück. »Gibt es einen anderen Kater, der …?«
»Nein.« Blaupelz antwortete schnell. »Nur …«
»Nur was?«
»Ich habe Schneepelz’ Junges großgezogen. Ich hatte gar keine Zeit, über Gefährten nachzudenken.«
»Du hast das großartig gemacht. Deine Schwester wäre stolz auf dich. Aber Weißpelz ist nun ein Krieger«, stellte Eichenherz klar. »Du hast jetzt Zeit, dein eigenes Leben zu leben.«
»Vielleicht«, flüsterte Blaupelz. »Aber das kann nie geschehen.«
»Was?«
»Wir.«
»Warum?« Eichenherz’ Stimme klang verletzt.
Blaupelz konnte nicht glauben, dass das nicht offensichtlich wäre. »Wir stammen aus unterschiedlichen Clans!« Und ich habe eine Bestimmung, die keinen Raum für einen Gefährten lässt.
Schmerz drückte ihr das Herz ab. Sie versuchte, dieses Gefühl wegzuschieben, aber es ließ sich nicht verdrängen, war kalt und schwer. Sie drückte sich enger an Eichenherz und seine Wärme linderte ihre Traurigkeit.
»Wenn wir uns weiterhin so treffen«, murmelte sie, »werden wir uns am Ende wehtun.«
»Das Einzige, was mir wehtun
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