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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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kann«, hauchte Eichenherz, »ist, von dir getrennt zu sein.«
    Blaupelz wusste, dass das die Wahrheit war, für sie und für ihn. Aber sie konnte ihre Bestimmung nicht ändern. Sie blickte hinauf zum Großfelsen, der weiß im Raureif glitzerte. Die Clan-Anführer wären entsetzt, könnten sie sehen, was da unten vor sich ging.
    Zwei Gestalten blickten von der Kuppe herab.
    Mondblüte und Schneepelz!
    Blaupelz spürte, wie sich jedes Haar in ihrem Fell sträubte.
    Eichenpelz bewegte sich neben ihr. »Was ist los?«
    Blaupelz starrte ihre Mutter an und ihre Schwester. In ihrem Ausdruck lag so viel Trauer, wie sie dort oben saßen und ohne sich zu rühren oder zu sprechen auf sie herabschauten.
    Ich weiß, warum ihr hier seid. Sie waren gekommen, um sie daran zu erinnern, wem sie Treue schuldete. Wenn sie die geheimnisvolle Feuer-und-Wasser-Prophezeiung erfüllen wollte, dann musste sie so stark wie Feuer sein – und treu nur ihren Clan-Gefährten.
    »Auf was starrst du denn so?«, wollte Eichenherz wissen.
    Blaupelz blinzelte und die sternenbedeckten Gestalten auf dem Großfelsen verschwanden. »Auf nichts.« Sie wandte sich Eichenherz zu. »Wir wollen die Nacht hier verbringen.«
    Nur eine Nacht! Ich verspreche es euch. Danach werde ich den Rest meines Lebens dem Clan widmen. Sie schaute hinauf zu dem Felsblock. Keine Katze war dort und der Mond schien von einem klaren, hellen Himmel.
    »Wir wollen ein Nest bauen«, schlug Eichenherz vor.
    Unter den Wurzeln einer Eiche kratzten sie Blätter zusammen und ringelten sich zusammen in der frostigen Finsternis.

37. KAPITEL
    Eine weiche Schwanzspitze strich Blaupelz über die Wange.
    »Zeit, aufzuwachen.« Der Atem von Eichenherz’ Flüstern bewegte das Fell in ihren Ohren.
    Blaupelz blinzelte, öffnete die Augen und streckte sich, bis die Blätter ihres Nestes unter ihr raschelten. Es war noch dunkel in der Senke, aber über den Bäumen wurde der Himmel bereits milchig vom ersten Licht der Dämmerung. Mit rasendem Herzschlag setzte sie sich auf. Sie musste nach Hause.
    Eichenherz sah sie an und seine Augen glühten wie der Mondstein. »Ich will dich nicht verlassen.«
    »Aber das müssen wir.« Sie drückte ihre Schnauze an sein Gesicht.
    Mit ineinander verschlungenen Schwänzen liefen sie zum Rand der Lichtung und blieben dort stehen. Ihre Zeit zusammen war vorbei.
    »Ich werde am Flussufer nach dir Ausschau halten«, versprach Eichenherz.
    Blaupelz drückte sich an ihn. »Ich werde auch nach dir schauen.« Ihre Stimme war ein Flüstern. Sie wusste, der Fluss würde sie immer trennen.
    »Ich könnte vielleicht sogar auf ein paar Bäume klettern, um in Übung zu bleiben«, scherzte er.
    »Ja.« Sie fühlte sich schwach vor Kummer. Warum war er so fröhlich? War ihm nicht klar, dass sie niemals wieder so zusammen sein würden? Sie blickte ihm in die Augen und wusste, dass es ihm klar war. Hinter der Heiterkeit sah sie seinen Schmerz, so tief wie ihrer.
    »Auf Wiedersehen«, flüsterte sie und machte sich auf den Weg den Hang hinauf. Immer wieder blickte sie zurück, bis die Qual, ihn unter den Eichen stehen zu sehen, unerträglich wurde. Und so richtete sie den Blick fest nach vorn und sprang hinauf zum oberen Rand der Senke. Doch als sie ihn überquerte, fühlte sie noch immer Eichenherz’ Blick auf ihr brennen.
    Ich muss stark sein wie Feuer!
    Der Wald war voller Schatten, und sie brauchte eine Weile, bis sie sich an das Dunkel gewöhnt hatte, während sie Brombeerbüsche umrundete und sich durch Farndickichte zwängte. Sie näherte sich dem Lager und ihr Herz schlug schneller. Ein Clan-Kamerad könnte durch den Wald streichen. Nicht so früh! Aber bei jedem Rascheln und jedem Geruch, der in der Luft schwebte, zuckte sie zusammen.
    Sie glitt die Schlucht hinab und hielt den Atem an, als ihre Pfoten Schauer von Steinchen in die Tiefe prasseln ließen. Zu ihrer Erleichterung war Vipernzahn nirgends zu sehen. Der Eingang ins Lager war nicht bewacht. Sie schlich hinein und eilte direkt zum Kriegerbau, wobei sie nervöse Blicke über die stille Lichtung streichen ließ.
    Gelbes Licht zog über den Himmel und weiter hinab, wo es die Schatten unter den Bäumen durchdrang. Bald würde sich die Morgenpatrouille sammeln. Blaupelz glitt in den Eibenbusch, angespannt wie eine gejagte Maus, und ging auf Pfotenspitzen zu ihrem Schlafplatz. Löwenherz knurrte, als sie an seinem Nest vorbeiwischte, aber niemand rührte sich. Blaupelz ringelte sich in ihr Nest und schloss die Augen.

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