Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
Stelle.
    Hatte Gänsefeder recht? War sie die Einzige, die ihren Clan retten konnte? Er hatte sich früher schon geirrt. Lange bevor er in den Bau der Ältesten gezogen war, hatten seine Clan-Gefährten aufgehört, seinen finsteren Warnungen Beachtung zu schenken. Wusste er wirklich, was ihre Kriegerahnen für die Clans geplant hatten? Ihr Herz schlug schneller, als sie zum Himmel emporblickte. SternenClan, gib mir ein Zeichen! Aber sie sah nichts außer den dicken, weichen Wolken der Blattleere.
    Eine Jagdpatrouille schob sich durch den Eingangstunnel und Schnee rutschte von der Ginsterbarriere. Mit hängenden Schwänzen trabten Weißpelz, Löwenherz und Goldblüte ins Lager. Weißpelz hielt einen mageren Sperling im Maul.
    »Ist das alles?«, fragte Abendstern und sprang hinüber, um den Fang zu betrachten.
    »Wir sind überall gewesen«, meldete Löwenherz. »Der Wald ist leer.«
    »Habt ihr versucht zu graben?«, drängte Abendstern.
    »Die Beute hat sich zu gut versteckt«, seufzte Goldblüte.
    Abendstern ließ den Blick über das Lager und seine Clan-Gefährten gleiten, allesamt nur noch Haut und Knochen. »Die Königinnen müssen zuerst versorgt werden«, entschied er.
    Weißpelz brachte den Sperling zum Eingang in die Kinderstube und legte ihn Weißauge vor die Pfoten. Die einäugige Königin betrachtete Blaupelz. »Nimm du den ersten Bissen«, bot sie ihr an.
    Dankbar biss Blaupelz in den Sperling. Sie hatte tagelang Hunger gehabt, und sie merkte an der Art, wie ihre Jungen mit den kleinen Füßen gegen ihren Bauch trommelten, dass sie nicht genug Milch für sie hatte. Sie rümpfte die Nase, als sie das trockene Fleisch schmeckte, steif und sauer wie Borke.
    Federbart bahnte sich seinen Weg um die Schneewehen herum und kam vom umgestürzten Baum herüber, Schnee fiel von den Zweigen auf sein Fell herab. »Das soll die Frischbeute sein?«, rief er und starrte enttäuscht auf den zur Hälfte gefressenen Sperling. »Die Ältesten verhungern.«
    »Sie können einen Bissen davon haben«, bot Weißauge an.
    Federbart schüttelte den Kopf.
    »Und was ist mit Bernsteinfleck?«, fragte Blaupelz. »Er muss bei Kräften bleiben.« Der Zweite Anführer des DonnerClans verließ nicht einmal mehr den Heilerbau, um zum Schmutzplatz zu gehen.
    Sie hob den Sperling auf und wollte ihn zu ihm bringen, doch Federbart hielt sie mit einer Pfote zurück. »Er würde es nicht essen«, murmelte er. »Er hat schon tagelang nichts bei sich behalten können.«
    Blaupelz erstarrte. »Liegt er im Sterben?«
    Federbart erwiderte fest ihren Blick. »Er erholt sich nicht mehr.«
    Blaupelz hörte ihn kaum. Sie starrte auf Stachelkralle, der Federbart mit glühenden Augen beobachtete.
    Blaupelz blinzelte. Stachelkralles Fell glänzte. War es nass? Etwas Dunkles, Klebriges floss über sein Fell.
    Blut!
    Stachelkralle war mit Blut getränkt. Es quoll aus seinem Fell, tropfte von seinen Schnurrhaaren und färbte den Schnee um ihn rot.
    Entsetzt machte Blaupelz einen Schritt rückwärts.
    »Was ist los?«, miaute Federbart. »Blaupelz?«
    Blaupelz fühlte, wie der Schwanz der Heiler-Katze ihre Schulter berührte, sie blinzelte und das Blut war verschwunden. Stachelkralle funkelte sie an, sein gestreiftes Fell bestand nun wieder aus braunen, stacheligen Haarbüscheln.
    Blaupelz und Gänsefeder blickten sich an und er nickte. Er hatte es auch gesehen – eine Vision des Weges, den der DonnerClan unter Stachelkralles Führung gehen würde.
    Zitternd starrte Blaupelz auf ihre Jungen. Wie könnte ich euch aufgeben?
    »Ich habe Hunger!«, klagte Nebeljunges und kam mit ausgestrecktem Schwanz auf sie zu.
    »Lasst uns hineingehen.« Die Worte blieben ihr fast in der Kehle stecken. Ich habe keine andere Wahl. Ich muss meinen Clan retten.
    Ein Vollmond hing über dem Baumgeviert. Die Wolken hatten sich verzogen, doch noch immer hielt Schnee den Wald gefangen.
    Die Große Versammlung hatte begonnen.
    Blaupelz sah sich auf der Lichtung um, blind für die Katzen, die sie umgaben. Sie sah die Wurzeln, wo sie mit Eichenherz ein Nest gebaut hatte, die Äste, auf die sie gestiegen waren, um zum Himmel zu blicken. Sie wünschte, sie wäre jetzt da oben, näher bei den Sternen als bei den Problemen ihres Clans, fern von dem Kummer, der ihr Herz zerriss.
    Hör auf damit! Jetzt war nicht die Zeit, um sich der Trauer oder Erinnerungen hinzugeben. Sie blickte suchend über die Pelze, die sich um sie herum bewegten. Wo bist du, Eichenherz? Bitte, sei doch hier!
    Die

Weitere Kostenlose Bücher