Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Ende der Lichtung. »In deinem Bau sind DonnerClan-Katzen!«
Schneepfote reckte sich, um besser über die Brombeermauer sehen zu können. »Sie haben es geschafft! Sie sind an die Heilervorräte gekommen!«, miaute sie triumphierend.
»Sei still und halte das hier!«, befahl Federbart und drückte die weiße Vorderpfote der Schülerin auf ein Ende der Spinnweben.
Während ihre Schwester half, Leopardenpfotes Wunde abzudecken, blickte Blaupfote hinab auf die Lichtung. Ihr Fell fühlte sich kalt an und prickelte. Irgendetwas stimmt nicht. Habichtherz preschte bereits weg von der gestreiften WindClan-Katze, die er gerade versorgt hatte, rannte auf einen Tunnel zu, wo sich die Erde zwischen den Brombeerranken senkte. Das muss der Heilerbau sein. Zwei WindClan-Krieger verschwanden bereits darin mit einem Schwanzschnippen, doch Habichtherz hielt an der Öffnung abrupt inne und kauerte sich mit schmalen Augen und peitschendem Schwanz nieder.
Federbart hatte inzwischen die Spinnweben glatt auf Leopardenpfotes Wunde ausgebreitet. »Hilf mir, sie zum Felsen zu führen«, sagte er zu Schneepfote. »Da ist es geschützter, und wir brauchen Hilfe, um sie ins Lager zurückzubringen.«
Schneepfote begann, die Schülerin auf die Pfoten zu wuchten und sie mit kleinen Stupsern vom Rand der Senke wegzuführen, aber Blaupfote konnte sich nicht rühren, starrte mit trockenem Mund hinab auf Habichtherz.
Ein Schrei ertönte aus dem Inneren des Baus und Kieselpelz stürzte heraus. Aus einer klaffenden Wunde in seiner Schulter quoll Blut und ein WindClan-Krieger schlug auf seinen Schwanz ein. Dann tauchte Mondblüte auf, verfolgt von einem anderen Krieger. Ihr graues Fell war bedeckt von zerfetzten Kräutern.
Blaupfote erstarrte.
Als Mondblüte aus dem Bau geschossen kam, warf sich Habichtherz auf sie, packte sie mit seinen mächtigen Vorderpfoten und schleuderte sie wie ein Beutetier quer über die Lichtung. Blaupfote sah den Schock auf dem Gesicht ihrer Mutter, als sie hart landete und sich mühte, ihre Füße zu finden. Aber sie war nicht schnell genug. Habichtherz sprang auf ihren Rücken und riss an ihr mit Zähnen und Krallen.
Nein! Halt!
Wo war Sturmschweif? Blaupfote schaute sich verzweifelt um, warf den Kopf von einer Seite zur anderen. Gewiss würde er doch Mondblüte retten, so wie er Tupfenschweif gerettet hatte? Aber der graue Krieger kämpfte noch an der Seite der jüngeren Kätzin, schlug einen WindClan-Krieger nach dem anderen von ihr weg. Mondblüte war auf sich allein gestellt.
Blaupfote schnappte nach Luft. Ihre Mutter wand sich mit einem heftigen Ruck unter Habichtherz hervor und landete einen schmerzhaften Schlag auf seine Schnauze. Aber Habichtherz taumelte nicht einmal. Stattdessen stürzte er sich erneut auf seine Gegnerin, packte sie an der Kehle und schleuderte sie über die blutglatte Lichtung.
»Nein, nein, nein!«, kreischte Blaupfote. Sie sprang vor, wollte sich den Abhang hinabstürzen, aber Frischbrises Zähne gruben sich in ihren Schwanz und zerrten sie zurück.
»Du gehst nicht da runter!«, warnte Frischbrise durch zusammengepresste Zähne.
»Aber Mondblüte ist verletzt!« Blaupfote starrte auf ihre Mutter, bewegungslos auf der nassen Erde, während der Regen ihr Fell durchdrang.
»Sie ist nur benommen«, miaute Frischbrise. »Sie wird in einem Augenblick wieder aufstehen.«
»Aber sie hat keinen Augenblick mehr!«
Unten auf der Lichtung trottete Habichtherz zu Mondblüte, hatte die Lippen zu einem verächtlichen Knurren zurückgezogen.
»Wir müssen ihr helfen!« Blaupfote war atemlos vor panischer Angst und bemühte sich, aus Frischbrises Griff zu entkommen.
Plötzlich ertönte Kiefernsterns Ruf über das Kampfgeschrei.
»DonnerClan! Rückzug!«
Dem SternenClan sei Dank!
Erleichterung überkam Blaupfote. Habichtherz blieb sofort stehen, auch die anderen Krieger hörten auf zu kämpfen und starrten den DonnerClan-Anführer an. Schweigen senkte sich wie die Nacht über das Lager, nur das Prasseln des Regens und das Pfeifen des Windes über dem Moor waren zu vernehmen.
Heidestern schüttelte sich den Regen aus den Schnurrhaaren und ging langsam auf Kiefernstern zu. Ein Ohr des DonnerClan-Anführers war zerfetzt und Blut färbte in Streifen sein fuchsfarbenes Fell. Er erwiderte Heidesterns blaues Funkeln mit einem hohlen Blick, und es sah so aus, als zuckte er bei Heidesterns Worten zusammen.
»Dieser Angriff war ungerecht«, fauchte sie. »Der SternenClan hätte euch niemals gewinnen
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