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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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über sie und grub die Nase in ihr Fell.
    »Was ist los?« Ihre drei Jungen kamen hinter ihr hergestolpert und blieben erschrocken stehen, als sie sahen, wie ihre Mutter über Mondblütes leblosem Körper trauerte.
    Heckenjunges blickte Blaupfote mit großen, runden Augen an. »Ist sie wirklich … tot?«, hauchte sie.
    Blaupfote blieben die Worte in der Kehle stecken. Sie schaute zu Schneepfote, aber ihre Schwester hatte den Blick zu Boden gesenkt.
    Kieselpelz trat vor und funkelte Gänsefeder an. »Du hättest uns niemals in den Kampf schicken sollen!«
    »Ich habe nur die Zeichen des SternenClans gedeutet«, verteidigte sich Gänsefeder ruhig.
    »Vielleicht solltest du lernen, das Wetter zu deuten statt Beute.« Rotbrust drängte sich an Kiefernstern vorbei und stellte sich neben Kieselpelz. »Würde der SternenClan in einem derartigen Sturm eine Schlacht segnen?«
    Abendsonnes schmaler Blick flog zu Vipernzahn und Sturmschweif. »Vielleicht ging es Gänsefeder mehr darum, die Wünsche seiner Clan-Gefährten zu befriedigen als die des SternenClans.«
    Kiefernstern schob sich wieder nach vorn. »Genug!«, knurrte er. »Gänsefeder ist unsere Niederlage nicht vorzuwerfen. Alle Krieger riskieren ihr Leben für ihren Clan. Das ist Teil des Gesetzes der Krieger. Unsere Verwundeten müssen versorgt werden. Streit hilft uns nicht weiter.«
    Federbart eilte herbei. »Ich hole mehr Vorräte.« Dann verschwand er im Farntunnel, rasch gefolgt von Gänsefeder.
    »Du kannst dich vor deinen Clan-Gefährten verstecken«, murmelte Frischbrise leise. »Doch der SternenClan wird dich richten.«
    Blaupfote merkte, wie ihre Pfoten zitterten. Sie konnte den nagenden Verdacht nicht abschütteln, dass Gänsefeder den Tod ihrer Mutter verschuldet hatte. Als die verwundeten Katzen zur Heilerlichtung humpelten, holten Fleckenschweif und Mohnröte Minze von einer Stelle neben der Kinderstube und pflückten Rosmarin neben dem Kriegerbau. Blaupfote, kalt bis auf die Knochen, sah, wie die beiden Königinnen den Leichnam ihrer Mutter mit den Kräutern einrieben. Lerchenlied und Grasbart gesellten sich dazu, steckten Mondblütes Pfoten unter ihren Körper und leckten ihr das Fell.
    »Möchtest du die Totenwache halten?« Fleckenschweifs sanfte Stimme weckte Blaupfote aus ihrem kummervollen Trancezustand.
    Die Königinnen und Ältesten hatten ihre Aufgabe erfüllt, und Mondblütes Leichnam lag in der Mitte der Lichtung, so ruhig und friedlich, als schliefe sie nur. Die Regenwolken verzogen sich, das Sonnenlicht lag auf den Baumwipfeln und färbte sie rosa. Mondblütes Fell leuchtete silbern. Mit einem Gefühl so heftiger Trauer, dass sie um Luft ringen musste, erinnerte sich Blaupfote daran, wie sie zum ersten Mal die Augen geöffnet hatte und von der Schönheit ihrer Mutter geblendet war. Wie sehr sie sich wünschte, jetzt wieder in dem Nest zu sein, auf Mondblütes regelmäßigen Atem zu lauschen und darauf zu warten, dass sie aufwachte.
    »Möchtest du die Totenwache halten?«, wiederholte Fleckenschweif ihre Frage.
    Wut explodierte in Blaupfotes Bauch. »Warum habt ihr sie so hergerichtet, als ob sie schläft? Sie ist tot!« Sie starrte Schneepfote an, aber deren Augen waren trüb vor Leid.
    Abendsonne trat aus den Schatten unterhalb des Hochsteins und legte Blaupfote den Schwanz auf die Schultern. »Keiner versucht so zu tun, als wäre Mondblüte noch am Leben. Sie wandelt jetzt mit unseren Vorfahren. Aber sie wacht noch über dich, so sorgsam, wie sie es immer getan hat. Sie wird dich nie verlassen, Blaupfote.«
    Blaupfote riss sich los von ihm. »Sie hat mich aber verlassen. Ich will nicht, dass sie im SternenClan ist. Ich möchte, dass sie hier ist, wo ich sie sehen und mit ihr reden kann.«
    Abendsonne blickte sie unbeirrt an. »Du wirst sie in deinen Träumen sehen, ich verspreche es dir.«
    Blaupfote unterdrückte den Klagelaut, der sich in ihrer Kehle erhob, und legte sich neben Mondblütes Leichnam. Schneepfote gesellte sich zu ihr, kauerte sich so eng an sie, dass sich ihr Fell berührte. Beide pressten sie die Nasen in den Pelz ihrer Mutter. Minze und Rosmarin hatten ihren vertrauten Duft gestohlen und der Schmerz in Blaupfotes Herz wurde schärfer. Die Schatten verlängerten sich, während ihre Clan-Gefährten sich einer nach dem anderen der Totenwache anschlossen. Blaupfote fühlte die Wärme ihrer Körper, und dies umso deutlicher, je mehr sie Mondblütes Kälte spürte. Sie presste die Schnauze fester gegen die Flanke ihrer

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