Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
bewachen, falls der Hund doch kommt.«
Kleinohr stob davon, Blaupelz hob das Kaninchen erneut auf und drängte sich an ihren Clan-Gefährten vorbei. Sie betete, ihr Plan würde ausreichen, den Hund abzulenken.
»Nein!« Stachelpfotes wütendes Jaulen ließ sie erstarren. »Wir haben dieses Kaninchen gefangen und wir werden es behalten.« Er schoss an Blaupelz vorbei und verschwand über den oberen Rand der Schlucht.
»Stachelpfote!« Vipernzahn setzte ihm nach über die Felsbrocken.
Blaupelz warf Rotbrust das Kaninchen vor die Pfoten. »Wenn der Hund über die Kante kommt, lass es hier liegen. Vielleicht hält es ihn auf.« Sie preschte in großen Sätzen hinter Vipernzahn her über die Felsen und den Rand der Schlucht und sah gerade noch, wie der Hund aus dem Unterholz brach. Stachelpfote stand ihm gegenüber, den Rücken gekrümmt und den Schwanz gesträubt. Der Hund sprang auf ihn zu, doch der Schüler hieb ihm mit einer Vorderpfote auf die Schnauze und zielte dann mit einem weiteren Hieb auf seine Augen. Blut spritzte auf den Waldboden.
Jaulend sprang der Hund zurück und bleckte die Zähne, dann stürzte er erneut vor. Diesmal wich Stachelpfote seitwärts aus, tauchte unter den Bauch des Hundes und bearbeitete ihn mit den Krallen der Hinterpfoten. Der Hund heulte vor Wut, aber Stachelpfote war bereit und richtete sich mit seinen vor Blut funkelnden Krallen auf. Erneut hieb er auf die Hundeschnauze ein, traf ihn mit einem Schlag nach dem anderen, bis der Hund sich zurückzuziehen begann.
»Lauf zurück zu deinem Zweibeiner!«, fauchte Stachelpfote und führte einen bösartigen Hieb aus, der um Haaresbreite die scharfen Zähne verfehlte und seinem Gegner die Nase aufriss. Der Hund heulte auf und floh in den Wald.
Vipernzahn hatte die Augen weit aufgerissen. »Gütiger SternenClan!«, hauchte er.
Stachelpfote starrte seinen Mentor triumphierend an. »Er durfte auf keinen Fall unsere Clan-Beute stehlen!«
Blaupelz blinzelte. Noch nie hatte sie solchen Mut gesehen, wie töricht er auch gewesen sein mochte. Sprachlos trat sie zurück, als Stachelpfote sich an ihr vorbeidrängte. Sturmschweif, Abendsonne und Kiefernstern standen mit gesträubtem Nackenhaar am Fuße der Schlucht. Erstaunt sahen sie, wie Stachelpfote die Klippe hinabsetzte.
»Der Hund ist weg«, verkündete er, kaum außer Atem, und lief an ihnen vorbei auf den Ginstertunnel zu.
Blaupelz hob das Kaninchen auf und folgte ihm. Während Stachelpfote das Lob seiner Clan-Gefährten entgegennahm, legte sie es schweigend auf den Frischbeutehaufen.
»Er hat ihm fast die Nase abgeschnitten«, prahlte Vipernzahn.
»Wie groß war er denn?«, hauchte Mohnröte.
»Größer als ein Dachs«, miaute Stachelpfote.
Nuschelfuß und Grasbart trotteten vom umgestürzten Baum herbei.
»Er hat mit einem Hund gekämpft?« Nuschelfuß schnappte nach Luft. »Keine Clan-Katze hat das je gewagt, seit der LöwenClan hier im Wald gewandelt ist.«
Kiefernstern sprang auf den Hochstein. »Clan-Gefährten!«, rief er. »Ich kann mir keinen besseren Augenblick vorstellen, um Stachelpfote seinen Kriegernamen zu geben.«
Der Clan applaudierte zustimmend.
Kiefernstern sprang vom Hochstein herab und zu Stachelpfote in der Mitte der Lichtung. »Komm her, junger Kater.«
»Schon ein Krieger«, murmelte Windflug stolz.
Mohnröte blickte über die Schulter zum Bau der Schüler. Das hagere Gesicht von Heckenpfote schaute heraus und ihre Augen leuchteten, während sie ihren Bruder beobachtete. Für sie wird es noch keinen Kriegernamen geben, dachte Blaupelz traurig. Ein Anflug von Angst packte sie, als Heckenpfote ihren ausgemergelten Körper durch die Farnwedel zog und sich zitternd vor den Bau kauerte.
Kiefernstern hob sein Kinn. »Stachelpfote, von diesem Augenblick an wirst du Stachelkralle heißen. Der SternenClan ehrt deine Tapferkeit und dein Kampfgeschick. Der DonnerClan wird immer deinen heute bewiesenen Mut in Erinnerung behalten und wir heißen dich als vollwertigen Krieger des DonnerClans willkommen. Diene deinem Clan gut.« Er drückte die Schnauze auf Stachelkralles Kopf.
Stachelkralle blickte voller Stolz auf seine Clan-Gefährten und Schneepelz rannte zu ihm und drückte schnurrend die Schnauze an seine.
Blaupelz zwang ihr Fell, glatt liegen zu bleiben. Da war so viel Überheblichkeit in Stachelkralles bernsteinfarbenem Blick! Was für ein Krieger würde er sein? Er war tapfer, das hatte er bewiesen, und doch kribbelte Argwohn in ihrem Bauch. Stolz hatte
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