Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
Knurren zurückgezogen.
Stock
sprang von der Mauer und stellte sich ihr gegenüber »Es geht um Rubin.«
Die
graue Kätzin blickte ihn wachsam an. »Geht’s ihr gut?«
»Ich
denke, ja.«
»Was
meinst du, du denkst?« Die Kätzin fuhr die Krallen aus. »Du hast versprochen,
du würdest dich um sie kümmern. «
»Samt,
ich bin nicht hergekommen, um mich zu streiten«, miaute Stock müde. »Ich weiß,
du hast deine Wahl getroffen, aber unsere Tochter braucht unsere Hilfe.«
Samt
zögerte einen Herzschlag lang, dann winkte sie mit dem Schwanz zu den herabhängenden
Zweigen eines Strauchs. »Also gut, komm hier rein. Ich will nicht, dass meine
Hausleute dich sehen.«
Stock
drückte den Bauch auf den Boden und glitt hinter Samt unter den Busch.
Erinnerungen stürmten auf ihn ein, wurden eingefangen von dem starken Geruch
der Blätter. »Erinnerst du dich, wie du hier deine erste Maus gefangen hast? Du
hast gesagt, du hättest nie etwas so Gutes geschmeckt.«
Samt
zuckte mit den Ohren. »Das ist lange her.«
»Ich
weiß. Und dann hast du mich überredet, in dein Nest zu kommen und dein
Zweibeineressen zu probieren, und du fandest es so komisch, wie ich es wieder
ausgespuckt habe.« Stock stieß einen leisen Seufzer aus. » Wie haben wir uns
nur so weit voneinander entfernen können?«
»Wir
haben eine gemeinsame Tochter, sonst nichts«, erwiderte Samt kalt. »Ich dachte,
du bist gekommen, um über sie zu reden.«
»Richtig.
Es gibt da ein Problem.« So kurz er nur konnte, berichtete er seiner ehemaligen
Gefährtin von Trickser und seinen Anhängern, wie sie in seinen Teil des
Zweibeinerorts eingedrungen waren und die anderen Katzen terrorisierten und
ihnen nicht zu jagen erlaubten. Während er redete, suchte er vergeblich nach
einem Funken Mitgefühl in Samts Augen.
»Du
hast dir dieses Leben ausgesucht, in dem du für deine Nahrung kämpfen musst wie
ein Fuchs«, miaute sie, als Stock zu Ende berichtet hatte. »Du kannst andere
Katzen nicht daran hindern, in dein Territorium zu kommen.«
»Darum
geht es nicht!«, fuhr Stock sie an. »Ich bin bereit, Beute in einem fairen
Kampf zu teilen, aber diese Katzen wollen nur alles an sich reißen.
Einschließlich Rubin.«
Samts
Augen weiteten sich erschrocken. »Haben sie Rubin gestohlen?«
»Nicht
ganz. Aber ich glaube, dass Rubin sich… einem von Tricksers Katern…
angeschlossen hat.«
»Du
meinst, sie hat sich in einen Kater verliebt, der nach anderen Regeln lebt?«
Spott blitzte in Samts Augen auf. »So etwas würdest du nicht einmal im Traum
tun, stimmt’s?«
Stock
spürte das Fell an seinem Rücken kribbeln. »Es ist mehr als das. Ich glaube,
Rubin hat diesen Katzen geholfen, einen Zweibeinerangriff auf den Fußpfad zu
planen, wo wir schlafen.«
»Das
würde Rubin niemals tun!«, fauchte Samt. Stock war sich da nicht so sicher.
Seine Zweifel mussten in seinen Augen zu sehen sein, denn die graue Kätzin fuhr
fort: » Wenn du verliebt bist, ändert das nicht deine Persönlichkeit!
Misstraust du deiner Tochter, nur weil sie Gefühle hat?« Sanfter fügte sie hinzu: »Stock, du und
ich, wir sind uns selbst treu geblieben. Ich habe dir nie gesagt, dass ich mein
Zuhause für dich aufgeben würde, aber das hat nicht bedeutet, dass ich dich
nicht geliebt habe. Ich habe dir unsere Tochter geschenkt, das weißt du doch.«
Stock
blickte auf die Erde zwischen seinen Vorderpfoten. » Und ich habe sie verloren!«
»Nein,
das hast du nicht«, miaute Samt, streckte die Schwanzspitze aus und berührte
ihn an der Schulter. »Du weißt doch, wo sie ist. Geh und sprich mit ihr;
vielleicht weiß sie nicht einmal etwas von dem Angriff auf dem Fußpfad.«
»O
doch, das weiß sie.« Stock grub die Krallen in die Erde. »Sie war dort… und sie
ist rechtzeitig verschwunden.«
Samts
blaue Augen verdunkelten sich. »Das bildest du dir nur ein.« Sie zögerte, dann
fuhr sie fort. »Du willst diese Katzen angreifen, stimmt’s? Du willst deine
Tochter zu einem Köder machen, um den ihr dann kämpfen könnt? Dafür wird dir
Kubin nicht dankbar sein. Sie weiß, was sie will.«
Und du
kennst mich… allzu gut, dachte Stock bedauernd. »Diese Katzen denken an
nichts anderes als ans Kämpfen.«
»Nein.
Du selbst denkst an nichts anderes als ans Kämpfen. « Samt begann sich langsam
aus dem Schutz des Busches zurückzuziehen.
»Warte!«,
rief Stock. »Ich… ich hatte gedacht, du könntest mit Rubin reden.«
»Ich?«
Samts Augen wurden kalt. »Oh nein. Mein Leben ist hier bei
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