Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
hellbraun gestreifte Kätzin, die vor
Angst fast erstarrte, weil sie direkt mit ihrer Clan-Anführerin sprach.
Blattstern
berührte sanft ihre Schulter mit der Schwanzspitze. »Ich danke dir,
Tupfenpfote.«
Immer
mehr Katzen drängten sich heraus auf den Sims, um den beiden Tageslichtkriegern
nachzusehen. Ziegensturm und Schnupperpfote gesellten sich zu Pechkralle und
Tupfenpfote, Bienenwolke stand direkt hinter ihnen, während Spitzmauszahn als
Letzter herausgekrochen kam. Blattstern blinzelte erstaunt. Erst jetzt wurde
ihr klar, wie groß diese Höhle eigentlich war.
»Schade,
dass sie nicht bleiben konnten«, miaute Bienenwolke traurig. »Jetzt sind wir
nicht mehr so viele, die den Frischbeutehaufen auffüllen können.«
Ziegensturm
und Schnupperpfote blickten sich an und murmelten zustimmend.
»Und es
werden auch nicht mehr so viele Mäuler zu stopfen sein«, meinte Kieselschatten
und wischte seiner Schwester mit einer Pfote übers Ohr. »Außerdem, wie viel
Beute haben die beiden uns jemals gebracht?«
»Aber
was ist mit Feinden?« Spitzmauszahn kauerte vorn am Sims und lugte die Schlucht
entlang. »Sind wir genug, um sie abzuwehren?«
Kieselschatten
rollte mit den Augen. »Welche Feinde denn, Mäusehirn? Hier gibt’s nur uns.«
Blattstern
wurde das Herz schwer, als sie ihre Clan-Kameraden streiten hörte. Wird
dieser Clan jemals lernen, zusammenzuarbeiten?
»Danke,
dass du mich unterstützt hast«, unterbrach Scharfkralle ihre Gedanken. »Es war
die richtige Entscheidung.«
»Ich
habe das nicht deinetwegen getan!«, miaute Blattstern heftig und war selbst
über ihren scharfen Ton erstaunt. »Das Problem ist noch nicht gelöst.«
Auch
Scharfkralle wirkte erstaunt. Seine grünen Augen funkelten sie an, aber er sagte
nichts. Blattstern fragte sich schon, ob sie sich entschuldigen sollte, aber
ihr fiel nichts Rechtes ein.
Mich
entschuldigen ist alles, was ich in den letzten Tagen tue, wenn ich nicht
völlig durcheinander bin, weil wieder was im Clan passiert.
Sie
nickte ihrem Stellvertreter kurz zu und machte sich auf den Weg hinab in die
Schlucht. Am Fuß der Felswand traf sie auf Springschweif und Hoppelfeuer.
Weißmond und Elsterpelz waren inzwischen verschwunden.
»Wir
suchen nach Ziegensturm und Schnupperpfote«, miaute Hoppelfeuer. »Wir müssen
auf Grenzpatrouille gehen.«
»Sie
sind oben in den Höhlen«, sagte Blattstern.
»Gut! Eh…
Blattstern«, fuhr Springschweif fort, »wir haben mit Weißmond und Elsterpelz
gesprochen. Willst du noch immer, dass wir an der Grenze patrouillieren, oder
sollen wir stattdessen jagen?«
Blattstern
dachte an die paar jämmerlichen Beutestücke, die noch auf dem Frischbeutehaufen
lagen.
»Ihr
solltet lieber jagen«, entschied sie. Grenzpatrouillen können warten. Im
Augenblick habe ich das Gefühl, dass die Probleme des WolkenClans innerhalb
seiner Grenzen liegen, nicht außerhalb.
Blattstern
ließ Springschweif am Fuß der Klippe zurück und lief zum Bau der Ältesten. Am
Ende des Pfades, der zur Felswand hinaufführe, traf sie Salbeipfote.
»Kannst
du zu Scharfkralle gehen und ihm bei den neuen Höhlen helfen?«, miaute sie.
»Ein paar von seinen Katzen müssen auf die Jagd und es ist noch viel zu tun.«
Salbeipfote
blinzelte enttäuscht. »Sicher, Blattstern. Aber ich wollte gerade die Ältesten
auf Flöhe absuchen.«
»Du willst tatsächlich die Ältesten auf Flöhe absuchen?«, miaute Blattstern.
Salbeipfote
leckte verlegen über sein Brustfell. »Na ja, Ranke hat diese großartige
Geschichte erzählt…«
Blattstern
schnurrte belustigt und schnippte sanft mit dem Schwanz über das Ohr des
Schülers. »Du wirst Ranke noch oft zuhören können«, versprach sie. »Aber jetzt
musst du Scharfkralle helfen.«
»Mach
ich.« Salbeipfote neigte den Kopf und sprang die Schlucht entlang zu den neuen
Höhlen.
Blattstern
sah ihm nach, dann lief sie den Pfad hinauf zum Bau der Ältesten. »Seid
gegrüßt, Flechtenpelz, Ranke«, miaute sie und streckte den Kopf hinein.
»Wo ist
dieser verdammte Schüler?«, knurrte Ranke, ohne ihren Gruß zu erwidern. »Er
sollte sich um meine Flöhe kümmern.« Der alte Kater kratzte heftig sein
zerzaustes Fell. »Sie treiben mich noch zum Wahnsinn!«
»Ich
kümmere mich um deine Flöhe, Ranke«, erbot sich Blattstern und schlüpfte in den
Bau hinein. »Salbeipfote ist beschäftigt.«
Flechtenpelz
hob den Kopf von ihrem Moosnest, in dem sie zusammengerollt lag, und riss ihre
bernsteinfarbenen Augen weit auf.
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