Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
Bienenwolke.
»Springschweif
führt die andere Grenzpatrouille an. Du kannst mit ihr gehen. Und in Zukunft
möchte ich von euch kein solches Gezänk mehr hören.«
Blattstern
nickte ihrem Stellvertreter anerkennend zu, als er sich rasch umdrehte und
davonstolzierte. Sie war froh, dass sie nicht hatte eingreifen müssen, und
machte sich die Felswand entlang zum Bau der Heilerin auf.
Hinter
sich hörte sie noch Bienenwolkes Stimme: »Wenigstens komme ich heute von
Echoklangs Bau los. Wenn sie mich erwischt, lässt sie mich nur wieder Kräuter
sammeln.«
Fast
hätte sich Blattstern umgedreht und der weißen Kätzin genau das befohlen, aber
sie wollte Scharfkralles Anordnungen nicht widersprechen. Ich werde allerdings
dafür sorgen, dass sie bald wieder Echoklang hilft, entschied sie. Jede Katze
muss verstehen, wie wichtig die Heilerin für das Leben des Clans ist.
Blattstern
schlüpfte durch die äußere Höhle in Echoklangs Bau. Die junge Heilerin wandte
ihr den Rücken zu und beugte sich über Kräuter, die in Felsnischen an der
Rückwand gelagert waren.
»Wacholderbeeren,
Rainfarn…«, murmelte sie vor sich hin. »Nein, das ist nicht Rainfarn, das ist
Huflattich…«
»Sei
gegrüßt, Echoklang.«
Die
silbern Gestreifte fuhr mit weit aufgerissenen, grünen Augen herum. Als sie
Blattstern erkannte, atmete sie heftig aus. »Blattstern, du hast mich
erschreckt.«
»Tut mir
leid.« Blattstern trat vor und berührte mit der Nase die der Heilerin. Sie
genoss den süßen, frischen Duft von Kräutern, der in ihrem Fell hing.
»Ich bin
froh, dass du gekommen bist«, fuhr Echoklang fort. »Ich… ich habe letzte Nacht
etwas erlebt, was ein Traum gewesen sein könnte. Das heißt, ich weiß, dass es
ein Traum gewesen ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob er wichtig war.«
Blattstern
spürte ein Kribbeln unter dem Fell. Sie hatte auch vorgehabt, Echoklang wegen
ihres eigenen Traums zu befragen. Ein zufälliges Zusammentreffen oder mehr?
»Erzähl mir davon«, forderte sie die Heilerin auf.
Echoklang
schritt durch die äußere Höhle und setzte sich in den Eingang ihres Nests, lud
mit einer Schwanzbewegung ihre Clan-Anführerin ein, sich neben sie zu setzen.
»Ich bin aufgewacht – wenigstens habe ich geglaubt, dass ich aufwache –
und habe leise Stimmen vor meinem Bau gehört. Draußen sah ich dann zwei Katzen.
Eine war eine große, dunkel gestreifte und die andere war eine kleinere und
heller braun. In ihren Haarkleidern schimmerte Sternenlicht, aber ich sah sie
nur sehr schwach und sie schienen so weit weg zu sein.«
Blattstern
krampfte sich der Magen zusammen. Echoklang beschrieb die beiden Katzen, die
sie selbst in ihrem eigenen Traum gesehen hatte. »Haben sie etwas gesagt?«,
fragte sie vorsichtig.
Echoklang
nickte. »Der große Gestreifte sagte: ›Es ist Zeit, wegzugehen. Unsere letzte
Pflicht ist erfüllt.‹ Sie trabten los die Schlucht hinauf. Dann blieb der
Kleinere stehen und drehte sich um, und ich hatte das Gefühl, dass er mich
direkt anblickte. Er sagte: ›Das ist die Blattleere unseres Clans. Doch die
neue Blattfrische wird kommen, aber sie wird noch größere Stürme mit sich
bringen als die vergangenen. Der WolkenClan wird tiefere Wurzeln brauchen, wenn
er überleben soll.‹ Was glaubst du, Blattstern, hat er damit gemeint?«
Blattsterns
Herz hämmerte, als wollte es gleich aus ihrer Brust springen. Es dauerte einen
Augenblick, bevor sie antworten konnte. »Ich weiß es nicht. Aber es muss etwas
bedeuten. Denn ich habe letzte Nacht den gleichen Traum gehabt.«
Echoklang
sprang auf die Pfoten. »Genau den gleichen Traum?«
»Fast
gleich. Nur habe ich geträumt, dass ich zu den neuen Schlafhöhlen oben in der
Schlucht gegangen bin, und von dort habe ich die beiden Katzen gesehen.
Tüpfelblatt war auch da oben.«
Kurz
blickte Echoklang neidisch drein. »Ich wünschte, ich hätte sie gesehen. Es gibt
so viel, was ich sie über Kräuter fragen möchte.«
»Vielleicht
wird Rehauge dich für eine weitere Lektion besuchen. Schließlich ist sie eine
WolkenClan-Heilerin gewesen«, schlug Blattstern vor. Sie war immer noch ein
wenig misstrauisch, dass Tüpfelblatt in ihrem Traum aufgetaucht war. Gewiss
gehörte ihre Treue doch dem DonnerClan? Warum interessiert sie sich so für
meinen Clan? Blattstern zuckte mit dem Schwanz und versuchte, ihre Gefühle
zu kontrollieren. »Aber jetzt müssen wir überlegen, worüber diese Katzen in der
Schlucht geredet haben. Es… es hat sich jedenfalls wie eine
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