Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
Prophezeiung
angehört, nicht wahr?«
»Ja«,
stimmte Echoklang leise zu.
»Der
kleine Kater hat uns gewarnt«, murmelte Blattstern, und Angst kribbelte in
ihrem Fell, als liefen Ameisen hindurch. »Er hat von schlimmeren Dingen
geredet, die auf den WolkenClan zukommen.«
Die
junge Heilerin schauderte. »Was könnte schlimmer sein als die Ratten?«
»Und ›tiefere
Wurzeln‹?«, fuhr Blattstern fort. »Was soll das nur bedeuten?«
»Vielleicht
sollten wir Wurzeln essen?«, meinte Echoklang.
Die
Anführerin schüttelte den Kopf. »Was sollte das nützen? Es sei denn, sie hätten
Heilwirkungen, die wir noch nicht kennen… Außerdem habe ich einen anderen Traum
in der Nacht davor gehabt. Fluten stürzten durch die Schlucht und entwurzelten
alles auf ihrem Weg, unsere Höhlen wurden überschwemmt und das Wasser hat uns
mitgerissen. Ich glaube, die beiden Träume hängen zusammen.«
Echoklang
nickte nachdenklich. »Vielleicht weiß einer von unseren Clan-Kameraden mehr,
was die Träume bedeuten könnten«, schlug sie vor. »Sollten wir eine Versammlung
einberufen und ihnen davon erzählen?«
Etwas in
Blattstern zuckte vor dem Gedanken zurück, dem übrigen Clan mitteilen zu
müssen, dass die Anführerin und die Heilerin nicht deuten konnten, was ihre
Ahnen ihnen mitzuteilen versuchten. Wurde Feuerstern auch von dieser Art
Zweifeln gequält? Vielleicht sollte sie dem SternenClan erst noch eine
Gelegenheit geben, alles zu erklären.
»Nein,
wir werden dem restlichen Clan noch nichts sagen«, miaute sie. Echoklang schien
überrascht und Blattstern fügte hinzu: »Nicht weil es sie nichts anginge,
sondern weil wir vielleicht weitere Träume erhalten, die die Prophezeiung
klarer machen. Was könnten wir ihnen jetzt schließlich erzählen? Dass etwas
Schlimmes passieren wird? Das würde sie nur erschrecken.«
Echoklang
legte den Kopf zur Seite. »Wenn das dein Wunsch ist, Blattstern«, murmelte sie.
Blattstern
versuchte, sich über die Andeutung eines Zweifels in der Stimme der Heilerin
nicht zu ärgern. »Das ist das Beste für den Clan«, betonte sie. »Und wenn wir
weitere Erscheinungen haben, reden wir zwei allein darüber, bis wir
dahinterkommen, was unsere Vorfahren uns sagen wollen.«
4. KAPITEL
BLATTSTERN TAPPTE die Schlucht hinauf
zu den neuen Höhlen und genoss das Gefühl von Sonnenschein auf ihrem Fell. Ein
paar Tage waren seit dem Schneefall vergangen und das Wetter war nun unerwartet
warm geworden.
Als sie
sich den Höhlen näherte, fiel rasselnd ein Zweig von der Felswand herab neben
ihre Pfoten; sie musste zur Seite springen, um ihm auszuweichen.
»Es ist
eine Schlange!«, tönte eine Stimme von oben. »Ich habe sie getötet!«
Blattstern
schaute hoch und entdeckte die beiden Tageslichtkrieger Weißmond und Elsterpelz
auf einem Sims vor der vierten der Höhlen, die bislang noch keine Katze
gesäubert hatte. Während sie noch zuschaute, packte Elsterpelz eine Pfote
trockenes Moos auf und bewarf damit Weißmond, sodass es sich auf dem ganzen
Fell des weißen Katers verteilte.
»Dafür
krieg ich dich!«, miaute Weißmond und sprang Elsterpelz auf den Rücken.
Um
des SternenClans willen!, dachte Blattstern verärgert, während sie zu dem Sims hinaufkletterte. Rehfarns
Junge sind vernünftiger als diese beiden!
Die
Kater sprangen auseinander, als Blattstern die letzten Schwanzlängen zu ihnen
auf den Vorsprung setzte.
»Was
macht ihr denn da?«, knurrte sie. »Ich dachte, ihr seid hier, um zu helfen.
Dabei benehmt ihr euch wie ein paar alberne Junge.«
Bevor
einer von ihnen antworten konnte, tauchte Scharfkralle aus der Höhle auf. Sein
goldbraunes Fell war verklumpt und verstaubt und seine grünen Augen funkelten.
»Ich habe das schon den ganzen Morgen mitgemacht«, erklärte er Blattstern und
warf Weißmond und Elsterpelz einen wütenden Blick zu. »Ihr dient nicht eurem
Clan, wenn ihr euch so dämlich benehmt. Ist euch die Ehre, ein Krieger zu sein,
völlig gleichgültig? Ihr habt kein bisschen Arbeit geleistet und macht es den
andere Katze nur noch schwerer.«
»Wir
müssen in diesen Höhlen ja nicht schlafen«, erklärte Weißmond. »Warum sollen
wir sie dann sauber machen?«
Scharfkralle
stieß ein langes, wütendes Fauchen aus und selbst Elsterpelz riss erschrocken
die Augen auf. Weißmond blickte unbehaglich vom einen zum anderen. Blattstern
konnte sehen, dass ihm gar nicht klar gewesen war, wie unverschämt seine Worte
klangen, bis er sie ausgesprochen hatte.
Pechkralle
und ihre
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