Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mission - Hunter, E: Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mis - WARRIORS, FIRESTAR'S QUEST
Er war gezwungen, sich vom Ufer zu entfernen. So erklomm er eine steile Böschung und suchte sich einen Weg durch langes Gras am Rand eines Feldes. Die Halme wurden durch das Gewicht von Regentropfen niedergedrückt und durchnässten ihm erneut das Fell. Bei jedem Schritt blickte er durch die dünne Baumreihe auf den Fluss hinab, suchte nach Anzeichen eines vertrauten gelbbraunen Fells.
Die Wolken verzogen sich allmählich und die warmen Sonnenstrahlen sickerten in Feuersterns vollgesogenen Pelz. Vom Feld wehte Beutegeruch heran, doch er beachtete ihn nicht. Er humpelte voran und entdeckte einen weiteren Baum, der schräg über den Fluss gefallen war. Aber mehrere Schwanzlängen trennten seine oberen Äste vom gegenüberliegenden Ufer und Feuerstern wagte sich nicht darauf. Dann entdeckte er eine schmale Zweibeinerbrücke aus Holz und verschärfte sein Tempo, bis er enttäuscht erkannte, dass ihr Mittelteil weggebrochen war und eine weite, nicht zu überspringende Lücke hinterlassen hatte.
Die Sonne ging bereits unter, als er zu einer weiteren Brücke kam. Seine Pfoten kribbelten vor Verlangen, hinüberzuspringen, aber zwei erwachsene Zweibeiner und ein Junges versperrten ihm den Weg, neben ihnen trottete ein Hund. Feuerstern sträubte sich das Nackenhaar, und er kauerte sich ins Gras, bis er sah, dass der Hund alt und dick und durch eine Art Ranke an das Zweibeinerjunge gebunden war. Das bedeutete, dass er kaum ein Risiko eingehen würde, solange er nur schnell genug rannte.
Feuerstern holte tief Luft, schoss die Uferböschung hinab und zwischen den Beinen der Zweibeiner hindurch über die Brücke. Er hörte ein überraschtes Bellen des Hundes. Einer der Zweibeiner rief etwas, aber Feuerstern blickte nicht zurück. Er glitt vom anderen Ende der Brücke hinab und stürzte sich mit klopfendem Herzen in die schützenden Büsche.
Als er hinauszuschauen wagte, sah er, dass die beiden Zweibeiner erstaunt in seine Richtung blickten und der alte Hund an seiner Ranke zerrte, aber einen Augenblick später gingen sie weiter und wandten sich auf der anderen Seite flussabwärts. Feuerstern seufzte erleichtert auf. Sowie sie außer Sichtweite waren, verließ er das Gebüsch und machte sich auf den Weg, wobei er sich wieder flussaufwärts wandte.
Der Boden unter seinen Pfoten war mit klebrigem Schlamm und Schwemmholz bedeckt, die riesige Welle musste bis zu den Büschen hinaufgeschwappt sein. Sandsturm hatte ihr unmöglich ausweichen können.
Feuerstern suchte und suchte nach ihr, fürchtete sich vor dem Anblick leblosen, gelbbraunen Fells, verfangen in einem Ast oder gegen einen Felsen geschmettert. Die Sonne war verschwunden, als er wieder zu dem verlassenen Zweibeinernest kam. Mit flackernder Hoffnung im Herzen trottete er den Pfad entlang. Sandsturm hatte hier Unterschlupf suchen wollen. Wenn sie die Flutwelle überlebt hatte, könnte sie hier die Nacht verbracht haben. Aber als er die Tür erreichte, entdeckte er nur ihren schwachen Geruch zusammen mit seinem eigenen.
Er konnte jedoch nicht ohne Suche weggehen und schlüpfte in das Nest hinein. Unter seinen Pfoten erhob sich der Staub und stach ihn in die Nase. »Sandsturm?«, rief er.
Es kam keine Antwort. Vor Erschöpfung taumelnd schleppte er sich die Rampe empor und durchsuchte die oberen Höhlen, aber auch dort war die einzige Duftspur von Sandsturm schal.
Kummer und Angst überwältigten ihn. Er rollte sich auf dem blanken Holzboden zusammen und schloss die Augen, aber der Schlaf wollte nicht kommen. Als Bewusstlosigkeit ihn schließlich überwältigte, war sie von bruchstückhaften Erinnerungen an sein Leben bei den Zweibeinern durchzogen, als hätte er sie nie verlassen, um ein Krieger zu werden, oder nie die Freude gekannt, seinen Clan zu führen.
Fröstelnd erwachte er im grauen Licht der Morgendämmerung. Er trottete die Rampe hinunter, und sein Herz tat einen Sprung: In der Zweibeinerküche hörte er eine Bewegung. Ohne erst zu schnüffeln, eilte er durch die Öffnung.
»Sandsturm?«
Ein wildes Knurren ließ ihn erstarren. Ein Fuchs erhob seine rot gestreifte Schnauze von einer Taubenmahlzeit, gebleckte weiße Zähne zwischen Blut und Federn.
Feuerstern zog sich langsam zurück, bis er die Außentür erreichte, dann rannte er mit gestrecktem Schwanz den Pfad hinunter. Er war darauf gefasst, den heißen Fuchsatem im Genick und das Zupacken seiner Zähne im Nackenfell zu spüren, aber er erreichte sicher das Flussufer. Keuchend blickte er zurück. Der
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