Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mission - Hunter, E: Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mis - WARRIORS, FIRESTAR'S QUEST
den tosenden Fluss geschwemmt zu werden, schwamm er noch verzweifelter weiter. Endlich berührten seine Pfoten Grund, er grub die Krallen hinein und schaffte es, sich festzuklammern, während die Welle an ihm vorbeigurgelte und ihn im Wasser zurückließ, das gegen sein Bauchfell klatschte. Zitternd vor Kälte und Angst blickte er sich um.
»Sandsturm!«, jaulte er. Keine Antwort.
Feuerstern konnte seine Gefährtin zunächst nicht sehen, dann entdeckte er sie, wie sie sich ein paar Schwanzlängen stromabwärts mit Zähnen und Krallen an eine ins Wasser ragende Wurzel klammerte. Er watete zu ihr zurück, doch schon rappelte sie sich auf die Pfoten und spuckte Flusswasser aus.
»Alles in Ordnung?«, keuchte Feuerstern.
»Wie sieht’s denn aus?«, zischte Sandsturm mit peitschendem Schwanz. »Wir hätten ertrinken können. Warum kannst du nicht einmal auf mich hören, statt so stur zu sein?«
Schuldgefühle überschwemmten Feuerstern wie eine weitere Flutwelle. Sandsturm hatte recht. Im Schutz des verlassenen Nests hätten sie es jetzt warm und sicher.
»Es tut mir leid ...«
»Leidtun fängt keine Beute!«, fauchte Sandsturm zurück. »Gib es endlich zu, Feuerstern: Du willst mich hier eigentlich gar nicht dabeihaben.«
»Das stimmt nicht!«, widersprach Feuerstern.
»Ich glaube dir nicht!« Sandsturm funkelte ihn an, dann fügte sie etwas ruhiger hinzu: »Ich weiß, du liebst mich, Feuerstern, aber ist das genug? Wünschst du dir nicht, Tüpfelblatt wäre jetzt hier?«
Die Frage traf Feuerstern unvorbereitet. Wie wäre es, in diesem Augenblick die Heilerin aus dem SternenClan an seiner Seite zu haben? Würde sie ihn davon überzeugen können, dass er das Richtige tat?
Er zögerte, der Ärger wich aus Sandsturms Blick und machte Entsetzen Platz. »Sag kein Wort, Feuerstern«, miaute sie. »Ich weiß, was deine Antwort wäre.«
»Nein. Ich wollte nicht ...«
Aber Sandsturm hörte ihm nicht zu, sondern fuhr herum und rannte den überschwemmten Pfad zurück, den sie gekommen waren.
»Sandsturm, warte!«, jaulte Feuerstern. Er sprang, so schnell er konnte, durch das Wasser, bis er die fliehende Kätzin eingeholt hatte. »Du musst mir zuhören.«
Sandsturm wandte sich zu ihm um. »Ich will nicht zuhören!«, fauchte sie. »Ich gehe nach Hause. Ich weiß, du willst mich nicht. Du hast mich nie so sehr gewollt wie Tüpfelblatt.«
»So ist es nicht!«, widersprach Feuerstern. »Du kannst nicht von mir verlangen, zwischen euch zu wählen. Ihr seid beide wichtig, und ich ...«
Ein Blitz zischte über den Himmel und krallte sich in eine Buche oben auf der Uferböschung. Donner grollte und der Baum antwortete mit einem tiefen Stöhnen. Sein Wipfel neigte sich, zunächst langsam, dann immer schneller, bis er über den Fluss stürzte und seine obersten Äste auf dem gegenüberliegenden Ufer aufschlugen. Feuerstern und Sandsturm sprangen zurück, als Zweige peitschend auf dem Pfad aufschlugen, wo sie gerade noch gestanden hatten.
Die beiden Katzen kauerten sich auf den überfluteten Pfad, bis der Lärm verebbt war. Der umgestürzte Baum kam raschelnd zur Ruhe und Feuerstern erhob sich vorsichtig auf die Pfoten.
»Warte hier auf mich«, miaute er. »Ich schau mir mal das andere Ufer an. Es sieht dort nicht so nass aus.«
Einen Augenblick blickte Sandsturm ihn schweigend an. Ihr Blick war kalt, als wäre sie nicht in der Stimmung, seinem Befehl zu gehorchen. Feuerstern fragte sich, was er tun sollte, wenn sie darauf bestand, ihn zu verlassen. Doch dann nickte sie. »Also gut, geh schon.«
Der stürzende Baum hatte ihren Streit beendet – für den Augenblick zumindest. Feuerstern hauchte dem SternenClan einen stillen Dank zu, dann kletterte er auf den Stamm und grub die Krallen in die glatte, graue Rinde.
Die ersten Schritte waren einfach, aber wo der Stamm schmaler wurde, begann er unter Feuersterns Gewicht zu wippen. Und dann musste er über Äste klettern. Voller Angst, er könnte in den reißenden Strom abrutschen, schlug er seine Krallen noch tiefer in das Holz. Wasser spritzte zwischen den Ästen zu ihm herauf, er zuckte zurück und fühlte den ansteigenden schwarzen Fluss um seine Hinterpfoten strudeln. Mit den Krallen zog er sich immer weiter ans sichere Ufer, wobei die Blätterbüschel ihm die Sicht verwehrten. Zweige zerkratzten sein Gesicht und verfingen sich in seinem Fell. Einen Herzschlag lang erstarrte er, als der Stamm sich unter seinen Pfoten bewegte, der ganze Baum wegzurollen und ihn ins Wasser
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