Warrior Lover 02 - Crome
andererseits an schlimme Dinge erinnert.
Langsam lässt er mich los und geht rückwärts auf ein Regal zu, aus dem er ein dickes Handtuch zieht und mir zuwirft. Er mustert mich nicht gierig, nur interessiert. Durch mein nasses Brustband und das Höschen kann er alles sehen.
»Danke.« Sofort hülle ich mich in den warmen, weichen Stoff ein, um meinen Körper vor seinen Blicken zu verbergen.
Ich kann aber an ihm auch alles erkennen. Feine Rinnsale laufen über seinen harten, trainierten Körper und suchen sich ihren Weg durch Muskeltäler, um sich schließlich in seinem gestutzten Schamhaar zu verfangen. Crome ist nicht erregt und sein Penis sieht in diesem Zustand zum Glück wenig erschreckend aus.
»Genug gesehen?«, fragt er grinsend.
Abrupt schaue ich ihm in die Augen. Er braucht sich auf meine Musterung nichts einzubilden.
Er schlingt sich ein Handtuch um die Hüften und öffnet an der Wand ein Kästchen, in dem ein Wundlaser und andere Dinge liegen. Er nimmt eine Injektionspistole raus und spritzt sich den Inhalt in die Halsvene, so wie er es das letzte Mal bei mir gemacht hat.
Leise stöhnend schließt er die Augen und scheint den Schuss zu genießen. Falls er sich so fühlt wie ich vor Kurzem … Nein, nicht daran denken, was passiert, wenn ich mit einem geilen Warrior eingeschlossen bin!
Ich eile in den Schlafraum, wobei ich den Boden volltropfe. Meine Haare sind klitschnass. Da Crome mir nicht gefolgt ist, rubble ich sie schnell ab, bevor ich mir das Tuch erneut um den Körper schlinge. So fühle ich mich sicherer, als ob mich ein Kokon vor ihm schützt.
Da betritt er ebenfalls den Kissendschungel und kommt auf mich zu. Das Handtuch hat er immer noch um die schmalen Hüften gewickelt, doch darunter zeichnet sich nun deutlich etwas ab. Er ist erregt!
Hektisch atmend schnappe ich nach Luft und gehe rückwärts zwischen den Pflanzen hindurch.
Crome bleibt stehen, taxiert mich wie ein Raubtier. Er macht mir Angst.
Als plötzlich alle Lichter ausgehen und sogar der riesige Screener an der Wand schwarz wird, höre ich nur noch meinen rasenden Puls in den Ohren klopfen. »Was ist passiert?« Meine Stimme zittert. Wie gelähmt bleibe ich stehen und lausche in die Dunkelheit. Ist das sein perverses Spiel? Die verschreckte Beute im Dunkeln zu jagen?
»Ich tippe auf Stromausfall.«
Ich zucke zusammen, denn seine Stimme erklingt direkt neben mir. Ich habe nicht gehört, wie er sich mir genähert hat. Kann er im Dunkeln sehen? Ist an den Gerüchten etwas dran?
Während meiner Ausbildung zur Leibwächterin haben wir uns oft die Warrior zum Vorbild genommen, sie bewundert. Und die eine oder andere Geschichte aufgeschnappt.
Wenige Sekunden später flackert der Screener auf und das Gesicht des jungen Moderators, der die Show leitet, taucht auf.
»Bürgerinnen und Bürger von White City«, sagt er, »die Übertragung der Show wird auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Der in das Serva-Programm aufgenommenen Sklavin Samantha Walker ist es gelungen, zu fliehen. Wahrscheinlich hat sie sich den Rebellen angeschlossen. Von unserem Warrior Jax fehlt ebenfalls jede Spur. Wir vermuten, dass er auf eigene Faust nach ihr sucht, da er es war, der sie zuletzt gesehen hat.«
»Ts«, macht Crome neben mir. »Wer’s glaubt.«
Erschrocken blicke ich mich um und sage leise: »Sie können dich hören.«
Crome legt den Kopf schief. »Nein, die Übertragung ist tatsächlich tot. Ansonsten würde ich ein leises Summen vernehmen.«
»Was für ein Summen?«
»Das Zoomen der Kameras und eine Art elektromagnetische Vibration, kann es schlecht erklären. Ich weiß sicher, dass wir nicht belauscht werden.«
»Du kannst also nicht nur im Dunkeln sehen, sondern auch verdammt gut hören. Ich wusste es!«
»Erwischt«, sagt er lächelnd, dann konzentrieren wir uns wieder auf den Moderator.
»Die Show wird so lange ausgesetzt, bis die entflohene Rebellin gefasst ist.«
»Das wird vielen nicht gefallen«, murmele ich. Das Regime möchte damit verdeutlichen, was passiert, wenn einer mal nicht kuscht. Das macht mich wütend. Erst anheizen, dann knallhart zeigen, was die Bürger verpassen, wenn sie nicht spuren. Schließlich haben sie schon vor der Show von Samanthas Verschwinden gewusst. »Also soll das ganze Volk büßen, wenn sich eine nicht an die Regeln hält?« So extrem war es noch nie.
»Nicht nur das Volk. Es ist zugleich eine Warnung an uns Warrior. Jax hat der Ärztin zur Flucht verholfen, so viel ist klar, anders hätte sie es
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