Warrior Lover 02 - Crome
Rebell in mir steckt, bist du erst mal an der Reihe, bevor ich weitere Fragen beantworte. Weshalb wurdest du verhaftet?«
Soll ich auf diese Masche reinfallen? »Du willst nur Informationen«, sage ich verschnupft. »Daher hast du mich gewählt. Du wolltest mich das letzte Mal schon ausfragen.« Und deshalb hat er diesen Urwald inszenieren lassen. Die Kameras können … hätten uns kaum erfassen können, und wegen der Urwaldgeräusche und des Wasserfalls wäre es wahrscheinlich schwer geworden, uns abzuhören.
Wieso brennt die Enttäuschung wie Säure in mir? Was habe ich denn gehofft?
Er räuspert sich. »Ja, ich gebe zu, es war auch deswegen, aber primär wollte ich dich wiedersehen.«
Er schaut tatsächlich nicht aus, als würde er lügen. Was, wenn er doch im Auftrag von Senator Murano oder Freeman handelt und mich testen soll, ob ich rede? »Wieso sollte ich dir trauen?«
Ein Muskel in seiner Wange zuckt. »Wenn ich dir … mein größtes Geheimnis anvertraue, wirst du es mir dann erzählen?«
»Kommt auf dein Geheimnis an«, erwidere ich. Was kann er schon für Geheimnisse haben, die mich zum Reden animieren?
»Ich …« Er kratzt sich an der Nase und schaut einem bunten Vogel nach, der auf dem Screener munter hin und her fliegt. »Ich weiß nicht genau, wo ich beginnen soll, vielleicht am Anfang.« Er räuspert sich, sein Blick richtet sich in die Ferne und ein Lächeln umspielt seine Mundwinkel. »Ich war noch keine achtzehn, voll im Training und stand kurz davor, meinen Abschluss zu machen und ins Warrior-Programm überstellt zu werden. Wir bekamen ein paar Freiheiten, durften ab und zu ausgehen. Da lernte ich Ava in einer Bar kennen. Sie war dort Kellnerin, eine wunderschöne junge Frau, und ich hatte mich auf den ersten Blick in sie verliebt. Ihr schien es nicht anders zu gehen, also trafen wir uns heimlich, so oft wir konnten.«
Seine Augen glühen regelrecht. Er muss sie wirklich geliebt haben. »Warum habt ihr euch nur heimlich getroffen?«
»Der Senat sieht es nicht gern, wenn Warrior Beziehungen zum gemeinen Volk pflegen. Wir sollen für das ganze Volk da sein, schließlich sind wir ihre Idole. Wir müssen in der Show funktionieren, doch wie soll das gehen, wenn wir feste Partner haben? Ich hatte Angst, kein Warrior zu werden, falls unser Verhältnis auffliegt, daher hielten wir es geheim.«
Ich muss an Riley und mich denken. Bei uns war es ja ähnlich.
Während er mich ansieht, huscht ein Schatten über sein Gesicht und seine grünen Augen scheinen ihren strahlenden Glanz verloren zu haben. »Dann passierte etwas Furchtbares. Ich war noch keine Woche als Soldat eingesetzt, da wurde Ava verhaftet. Man warf ihr vor, heimlich Kontakte zu einem Rebellen zu pflegen, doch sie war unschuldig! Und mich fraß die Schuld beinahe auf. Vielleicht hat das Regime unsere verschlüsselten Botschaften abgefangen und eine Verschwörung vermutet oder … Ach, ich weiß den Grund bis heute nicht! Auf jeden Fall wurde sie eine Sklavin.«
»Oh Gott, das muss schrecklich für dich gewesen sein.« Mein Herz schnürt sich zusammen. Vorsichtig lege ich eine Hand auf seinen Unterarm.
Er lässt Kopf und Schultern sinken. Leise, ohne mich anzublicken, erzählt er weiter. »Ich hab natürlich alles daran gesetzt, Ava bei der Show zu wählen. So hätten wir wenigstens für wenige Stunden zusammen sein können und kein anderer Warrior hätte sie verletzt. Leider war ich noch der jüngste in der Einheit und hatte kaum Rechte. Man kann sich die Reihenfolge erkaufen, mit Auszeichnungen in der Schlacht oder auch mit Geld. Die Showmaster sind bestechlich, wie fast alle in White City. Und Blaire liebte es schon damals, mit seinen Erfolgen zu prahlen. Er wollte immer als Erster auf die Bühne marschieren. Ich habe ihn gebeten, ob wir tauschen können oder dass er zumindest Ava in Ruhe lässt. Ich wusste, wie brutal er den Frauen gegenüber war. Doch er hat nur gelacht und gemeint, ein Jungspund hätte keine Rechte und ich solle mich brav hinten anstellen.«
Mir verschlägt es den Atem. Welch schreckliche Situation! »Hast du ihm erzählt, dass du Ava liebst?«
Er schüttelt den Kopf und räuspert sich. »Das musste ich nicht, es war ihm sofort klar, als ich ihn angefleht habe.«
Ich kann mir genau vorstellen, was dann passiert ist. Sanft streichle ich Crome übers Gesicht. Auf einmal fühle ich mich mit ihm verbunden. »Du musst nicht weiter reden.«
»Es fühlt sich gut an, endlich alles herauszulassen.« Sein Blick
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