Warrior Lover 02 - Crome
nie geschafft. Das darf natürlich niemand erfahren, wo wir doch für die Sicherheit der Stadt sorgen.«
Ein Warrior ist mit einer Sklavin durchgebrannt? Ich reiße die Augen auf und starre Crome an.
Müde lächelnd schüttelt er den Kopf. »Denk nicht mal dran. Wo sollen wir denn hin? In die verseuchten Outlands? Oder für immer in der Kanalisation leben, ständig auf der Flucht? Früher oder später werden wir Jax bekommen, und der Senat wird ein Exempel an ihm statuieren.«
»Du würdest deinen Waffenbruder verraten?«
Crome schaut auf seine Zehen und kratzt sich am Kopf. »Ehrlich gesagt habe ich ihn laufen lassen, als ich ihm begegnet bin.«
Mein Mund klappt auf. »Du hast ihn gesehen?«
»Hm. Er muss einen wichtigen Grund gehabt haben, warum er solch ein Risiko auf sich nimmt.«
»Hast du nicht mit ihm geredet?«
»Es ging alles so schnell, außerdem hörte ich die anderen kommen und wollte nicht, dass sie ihn schnappen.«
Er hat Jax geschützt. Ich wünschte, er würde sich für mich genauso einsetzen. »Ich habe einmal kurz mit der Sklavin geredet. Ich hab mich schon gewundert, warum ich Samantha heute nicht begegnet bin.« Vielleicht hat sich der Warrior in sie verliebt? Und sie hat das ausgenutzt, damit er sie rettet … »Angeblich hat der Senat sie zu Unrecht verurteilt. Mich haben sie ja auch nur festgenommen, weil …« Mist, fast hätte ich verraten, weshalb ich einsitze. Falls doch jemand mithört? Ich traue diesem Regime alles zu.
Er hebt die Brauen. »Weil du … was?«
Plötzlich erscheint wieder der rauschende Wasserfall. Für einen Moment starren wir beide auf das Bild, dann fragt Crome in den Raum: »Ist unser Intermezzo jetzt auch zu Ende?« Er schaut sich um und legt wieder den Kopf schief. »Alles tot.«
»Werden wir wirklich nicht abgehört?«, flüstere ich.
Er schüttelt den Kopf.
»Warum?«
»Vielleicht haben sie nur vergessen, den entsprechenden Knopf zu drücken.«
Ich möchte noch nicht zurück in meine Zelle, ich habe so viele Fragen an ihn und außerdem gefällt es mir hier.
Er geht zur Tür und öffnet sie. Sofort stellen sich zwei bewaffnete Männer davor.
»Was ist mit uns?«, fragt Crome angesäuert. »Dürfen wir noch Spaß haben oder nicht?«
»Sie dürfen die Nacht mit der Serva in der Einheit verbringen, was danach passiert, wissen wir auch noch nicht«, erklärt ihm einer der Männer. »Kein Warrior darf jedoch dieses Gebäude vor morgen Früh verlassen. Befehl von ganz oben.«
Crome murmelt etwas und knallt die Tür zu. »Sieht so aus, als wären wir beide heute Nacht Gefangene.« Während er zwischen den Pflanzen umhertigert, fährt er sich ständig durchs Haar und flucht vor sich hin. »Hier ist irgendwas oberfaul.«
In diesem Stadtstaat war schon immer alles faul.
Solange er mit sich und seinen Gedanken beschäftigt ist, werde ich etwas essen. Daher hole ich das Tablett, das neben der Tür gestanden hat, und setze mich auf ein großes Kissen vor dem Dschungelbild. Abermals sind köstliche Leckereien dabei. Die Krieger bekommen hervorragende Mahlzeiten, während es im Gefängnis immer dieselbe Pampe gibt. Genüsslich probiere ich von dem Nudelsalat, nasche von den Obstschnitten und trinke einen Schluck Wein.
»Na ja, ein Gutes hat es«, sagt er schließlich, als er vor mir stehen bleibt. »Jetzt können wir uns in Ruhe unterhalten.«
Nickend schaue ich zu ihm auf. »Das ist wirklich perfekt, denn ich habe schon eine Frage an dich.«
Er stemmt die Hände in die Hüften. »Schieß los.«
Seine Erregung ist zum Glück abgeklungen, zumindest sehe ich keine übergroße Beule mehr im Stoff. Puh. Aber kann sich der Kerl nicht setzen? Ich kann ihm ja fast unters Handtuch gucken. »Wieso hast du mich gewählt?«
»Ich wollte dich wiedersehen«, erwidert er prompt.
Hinter meinem Brustbein zieht es. Hofft da ein winziger Teil, dass Crome mich mag? Dass er mich rettet wie Jax Samantha?
Unmöglich, diese Soldaten haben keine romantischen Gefühle. Das sind Kampfroboter und tun das, was der Senat ihnen aufträgt.
»Du willst bloß Blaire eins auswischen. Wo ist er überhaupt?«, rufe ich, da er ins Badezimmer verschwunden ist. Als er zurückkommt, trägt er einen Slip. Mehr nicht. Der eng anliegende Stoff bedeckt gerade seinen Penis. Ganz schön knappes Höschen für einen Krieger.
»Er ist tot.« Crome hockt sich neben mich und schiebt sich eine Apfelschnitte in den Mund.
»Was?« Mein Herz setzt einen Schlag aus, danach beginnt es unkontrolliert zu
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