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Warrior Lover 02 - Crome

Warrior Lover 02 - Crome

Titel: Warrior Lover 02 - Crome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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hineingepfercht. Es ist so eng, dass ich mich kaum bewegen kann. Auch egal.
    Zum Glück dauert die Fahrt nicht lang. Im Stadtzentrum steigen wir aus, genau vor dem riesigen Turm mit der kugelrunden Spitze. Dort erreicht die Kuppel den höchsten Punkt. Rote und weiße Lichter blinken überall auf dem Turm. Er sieht hübsch aus im Dunkeln. Machen wir einen Rundflug? Von dort oben starten doch immer die Shuttles.
    »Hält der rauschartige Zustand an, bis wir die Plantagen erreichen?«, fragt ein Wärter einen anderen, während wir uns vor der Eingangstür der Turmes versammeln. »Der Flug dauert fast eine halbe Stunde und ich bin allein mit den ganzen Weibern.«
    »Sie werden lammfromm sein, ansonsten verpasst du ihnen einen Elektroschock. Stell dich nicht so an, Francis«, sagt der andere Mann. Es ist der grauhaarige Kerl, mein Wärter. Er trägt jetzt keine Gasmaske mehr und betätigt mittels Daumenscan den Liftschalter am Turm. Wir müssen keine Treppen steigen, welch ein Service! Ich freue mich auf den Nachtflug, doch das Wort »Plantage« bereitet mir Magenschmerzen.
    Plantage, Zuckerrohr, Kunststoff … Muranos Gespräch.
    Da heult eine Sirene in meinem Gehirn los und rüttelt mich wach. Wir werden zu den Zuckerrohrfeldern geflogen! Ich sehe Crome nie wieder, ich werde dort sterben!
    Mein Hals schnürt sich zu, ich bekomme kaum Luft. Hätte ich ihm bloß genug vertraut und ihm die Koordinaten der Plantagen verraten – vielleicht würde er mich retten kommen. Er liebt mich, ganz bestimmt! Er wird durchdrehen, wenn ich weg bin, er hat doch schon Ava verloren!
    Plötzlich ist die Euphorie verflogen, sie hat sich in Panik verwandelt. Adrenalin rauscht durch meine Adern und verdrängt auch die Melancholie. Ich habe nur einen Gedanken: Ich muss von hier weg!
    Die Wachen haben uns nicht gefesselt, doch sie sind bewaffnet. Wir sind zehn Frauen und zehn Wächter. Ich habe keine Chance und werde nicht weit kommen. Um den Turm erstreckt sich ein freier Platz, dort kann ich mich nirgendwo verstecken. Zudem ist alles hell beleuchtet. Suchscheinwerfer, die auf den Bussen angebracht sind, erhellen jeden Winkel.
    Ein Klingelton kündigt den Aufzug an. Die Lifttür öffnet sich und der vorderste Wachmann winkt uns heran. Die Kabine ist groß genug, um die Hälfte von uns aufzunehmen.
    Die ersten fünf Frauen und Wärter treten ein, darunter ist auch die Sklavin mit dem Leberfleck, die ich einmal im Duschraum etwas gefragt habe. Ich bewege mich nicht von der Stelle, während ich versuche, möglichst apathisch zu wirken und ins Leere zu starren, wobei mein Herz rast und jeder Muskel zittert. Sie werden merken, dass ich ihnen etwas vorspiele! Mühsam kann ich das Zähneklappern unterdrücken.
    Die Tür schließt sich, jetzt sind nur noch fünf Wachen übrig. Ich stehe als Letzte in der Reihe, aber das hilft mir auch nichts. Der Mann neben mir hält den Lauf seines Gewehres auf mich.
    Als es plötzlich knallt, zucke ich zusammen. Haben sie jemanden erschossen?
    Die Frau neben mir schreit los, ein Wachmann rammt ihr das Handstück seiner Waffe gegen die Stirn, sodass sie verstummt. Sie blutet nicht und presst sich lediglich die Hand an die Schläfe.
    Ein neuer Knall, Splitter fliegen auf die Straße.
    Die Wachen drängen uns vor der Lifttür zusammen, während ein Scheinwerfer nach dem anderen zerplatzt. Jemand schießt darauf!
    Wahllos eröffnen die Wärter das Feuer und zielen in die Richtung, aus der die Schüsse kommen. Es ist jedoch niemand zu sehen. Die Umgebung und der große Platz liegen im Finstern, aber unter der Kuppel der Stadt wird es nie ganz dunkel, sodass ich Schatten und Umrisse erkenne. Da läuft jemand! Mündungsfeuer blitzt auf.
    Als die Schüsse endlich verstummen, fordert ein Wachmann über Funk Verstärkung an, während zwei andere in die Richtung laufen, aus der sie den Täter vermuten. Nun stehen nur noch drei Männer bei uns.
    Ich habe mich zu den Frauen auf den Boden gekauert. Der Aufzug ist noch nicht zurückgekommen, wir sitzen vor dem Turm wie auf einem Präsentierteller.
    Da fliegt dem Wärter neben mir die Pistole aus der Hand. Jemand hat auf ihn geschossen, ich glaube, ihm fehlt ein Finger! Blut ist uns Frauen ins Gesicht gespritzt, kreischend krabbeln sie auseinander.
    Für den Bruchteil einer Sekunde starre ich die Waffe an, bevor ich sie an mich reiße.
    Neben mir sackt ein zweiter Mann zusammen, ein Blutfleck bildet sich auf seinem Oberschenkel.
    Ich nutze das Chaos, um hinter dem Turm zu

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